Tag 4

Monterey

Frühstück gab es in diesem Motel nicht, so versorgten wir uns aus unseren eigenen Vorräten.

Als erster Punkt stand heute der 17-Mile-Scenic-Drive auf unserem Plan. Das ist die Küstenstraße, die um die Monterey-Halbinsel herumführt. Wir starteten in Monterey und unser Ziel war dann Carmel-by-the-Sea.

Die Straße ist mautpflichtig außer natürlich für die Anwohner. Wir entrichteten die Gebühr von $10.25 am Eingang

und erhielten dafür aber auch einen Plan mit allen 21 ausgeschilderten Aussichtspunkten und ein paar Informationen.

Punkt 1 auf dem Plan ließen wir links liegen, weil er uns nicht besonders erschien.

Am Punkt 2 hielten wir, weil uns der Name gefiel: Huckleberry Hill.

Hier stiefelten wir einfach mal drauf los, kehrten aber bereits nach einem kurzen Stück wieder um.

Es ging einen Abhang sehr steil nach unten und vom Meer war nix zu sehen, nur Bäume und vor allem viele Heidelbeersträucher.

Naja, sagte ja auch der Name bereits ;-)  Leider trugen sie aber gerade keine Früchte.

Aber bald folgten Aussichtspunkte direkt am Meer, so wie wir es uns vorstellten.

Unser nächster etwas längerer Halt war an der Spanish Bay.

Als wir am Morgen losgefahren sind, schien noch die Sonne, mittlerweile hatten sich schon wieder dicke Wolken davorgeschoben.

Sofort wurde es wieder frischer und wir Mädels brauchten unsere Strickjacken.

Am Point Joe änderte sich die Küstencharakteristik so, wie sie unser Junior liebt!

Felsig mit brechenden Meereswellen.

Und schwupp, war er weg... :-D

Auf der Halbinsel gibt es unter anderem auch 3 große Golfplätze.

Bei einem von ihnen führt der Kurs direkt bis zur Küste. Da lag ein Loch direkt auf einem Küstenfelsen

und in diesem wurde dafür ein schmaler Fußweg geschlagen. Fanden wir schon etwas sehr elitär...

Also schnell weiter, wo es wieder etwas natürlichere Plätze gab.

Wir waren froh, dass wir am Morgen relativ früh schon unterwegs waren, wo noch nicht allzu viel los war.

Auf dieser Strecke waren auch einige Reisebusse unterwegs, hauptsächlich mit Asiaten. Und umso später es wurde, umso befahrener wurde diese Straße. Zwei, drei Aussichtspunkte ließen wir nun einfach aus, wenn uns dort der Menschenauflauf zu groß war. Wir hielten lieber an den Punkten, wo wir fast für uns allein waren.

Am Bird Rock und Seal Rock mussten wir aber die Asiaten en masse in Kauf nehmen. Zwei der spektakulärsten Aussichtspunkte auf der Runde, die auch wir nicht missen wollten. Im Frühjahr und Sommer werden diese Felsen von zahlreichen Vögeln und Seehunden bewohnt.

Ab und zu auch mal von "zwei komischen Vögeln"... ;-P

Wahnsinn, oder? Dicht an dicht gedrängt lagen an dem vorgelagerten Granitfelsen draußen Kormoranen, Pelikane, Möwen und Seehunde.

Rings um die kleine Insel spritzte immer wieder das Wasser auf von springenden Seehunden.

Aber die asiatischen Reisegruppen nervten uns hier gewaltig. Sie waren dermaßen rücksichtslos,

da wurde gedrängelt und geschubst, dabei war genügend Platz für alle da.

Stephanie war besonders erzürnt über zwei ältere asiatische Kinder, die mit Popcorn und Süßigkeiten versuchten, Squirrels anzulocken, um dann zu versuchen sie zu fangen. Es standen überall große Schilder mit dem Hinweis, keine Tiere zu füttern. Und keiner der Eltern gebot den beiden Einhalt. Stephanie versuchte die Squirrels zu beschwören, die beiden Kids doch einfach anzuspringen :-D

Der nächste Golfplatz, der kurz hinter der Küste beginnt: Spyglass Hill Golf Course.

Der bekam seinen Namen übrigens nach dem Roman "Die Schatzinsel". Wie passend ;-)

Am Fanshell Overlook versammeln sich jedes Jahr im Frühling mehrere Seehunde um ihre Jungen zu gebären.

Heute war dieser Strandabschnitt einsam und verlassen.

Und dann folgte unser persönliches Highlight des Tages!  :-D

Fast unmittelbar vor uns crashte auf der gegenüberliegenden Fahrbahnseite der weiße Laster mit einem etwas tiefer hängenden Ast.

Wumm, wir mussten halten, es ging nicht weiter, der Ast versperrte die komplette Fahrbahn.

Kaum standen wir, sprang Bäda auch schon aus dem Auto. Er ist halt schon seit je her ein Mann der Taten ;-)

Flo und Moritz sofort hinter ihm her. Irgendwann gesellten sich auch noch zwei, drei andere Männer zu ihnen und gemeinsam versuchten sie nun, den Ast komplett abzubrechen, um ihn auf die Fahrbahnseite schaffen zu können. Das war ein Bild für die Götter! Die Männer hingen an dem Ast, rissen und zogen bis es endlich krachte, und der komplette Ast am Boden lag.

Mittlerweile standen neben unserem Auto zig Leute mit Handys und Kameras, die alle diese skurrile Szene filmten.

Stephanie und ich saßen im Wagen und hielten uns den Bauch vor Lachen :-D

Großes Gejohle und Applaus gab es für die starken Männer, als der Ast endlich auf der Seite lag,

die Straße somit frei war und auch unsere Fahrt weiterging.

Unser nächster "geplanter" Stop sollte bei der Lone Cypress sein, dem wahrscheinlich meistfotografiertesten Baum der Welt.

Seit etwa 250 Jahren steht die "einsame Zypresse" mitten auf einem Felsen direkt an der Küste und trotzt dort den pazifischen Stürmen.

Mit ihrer Standhaftigkeit hat sie es in die Herzen der Amerikaner geschafft. Und damit sie das auch noch ein paar Jährchen länger durchhält dort zu stehen, wurden um sie herum Schutzzäune und -mauern errichtet.

Ich fand das schon irgendwie traurig, dass der Baum soviele Jahre allein da stand und steht. Natürlich sehr zur Belustigung meiner Familie,

die mich daraufhin den gesamten weiteren Urlaub immer damit aufzogen, sobald sie einen alleinstehenden Baum sahen!  :-D

Die Wolken hingen heute wieder so tief, dass uns eine schöne Aussicht leider verwehrt blieb...

Bei unserer Ankunft im kleinen Örtchen  Carmel-by-the-Sea riss endlich der Himmel auf und die Sonne kam zum Vorschein.

Hier war von mir eigentlich ein kleiner Spaziergang durch den malerischen Ort geplant. Leider waren die Straßen total überfüllt mit Touristen, uns eingeschlossen. Wir hatten allesamt keine Lust, uns hier durchschieben zu lassen.

Nachdem wir einen Parkplatz gefunden hatten, wollten wir aber wenigstens zum Strand schlendern.

Endlich mal Sonne, das musste ausgenutzt werden!

Der Strand und die gesamte Bucht waren wunderschön!


Stephanie amüsierte sich köstlich über ein paar Asiaten, die auch zum Strand gepilgert waren.

Direkt neben uns begannen sie ihre Schuhe im Sand einzubuddeln. Alle anderen ließen ihre Schuhe einfach einfach liegen und stürmten dann zum Meer hinunter. Nur die Asiaten nicht! Und weil Töchterlein bereits den ganzen Vormittag von dieser Völkergruppe genervt war, kamen ihr diese Leute jetzt ganz recht, um sie etwas zu foppen. Kurzerhand buddelte sie die vergrabenen Schuhe aus

und einen Meter weiter wieder ein. Was für ein Früchtchen!  :-D

 

Für uns ging es dann per Auto wieder zurück nach Monterey.

Die Küstenstadt Monterey ist einigen auch bekannt als Handlungsort des Romanes "Die Straße der Ölsardinen" von John Steinbeck.

Oder eben auch nicht  ;-P

Auf alle Fälle ein malerisches Küstenstädtchen!

Die berühmte Cannery Row. Früher hieß diese Küstenstraße etwas edler: Ocean View Avenue.

Aber nachdem von ca 1895- 1950 hier sehr viele Ölsardinenfabriken entstanden, hieß sie davon abgeleitet im Volksmund

nur noch Cannery Row (Konservenfabrikreihe), den Namen, den sie heute nun auch offiziell trägt.

Nachdem vor Jahrzehnten die Sardinenfischerei zusammenbrach, avancierte das Viertel langsam zum Touristenmagneten.

Heute findet man hier fast nur noch Hotels, Kneipen, Restaurants und Souvenirläden.

Und das weltbekannte Monterey Bay Aquarium. Wir hatten lange überlegt, es zu besuchen, aber überall, wo ich Informationen darüber las, wurde dafür ein kompletter Tag veranschlagt. Irgendwie erschien es uns zu schade, dafür einen kompletten Urlaubstag draufgehen zu lassen. Zudem es auch der Eintrittspreis mit $49.95 pro Person in sich hatte.

Uns zog es jetzt lieber in ein Restaurant. Der Vormittag war schon lang und wir hatten nun mächtig Hunger.

Über das "Wohin" brauchten wir uns keine Gedanken mehr zu machen, das stand für Monterey bereits vor unserem Reiseantritt fest :-D

Auf unserer imaginären Liste von Essensbuden, die wir unbedingt mal besuchen möchten, steht seit Jahren bereits die Bubba Gump Shrimp Company. Das ist eine Fisch- und Meeresfrüchte-Restaurantkette, die durch den Film "Forrest Gump" mit Tom Hanks inspiriert wurde. Wer kennt ihn nicht! Wir lieben diesen Film und haben ihn schon zig Mal angeschaut.

Wir sind zwar schon des Öfteren an einem dieser Restaurants vorbeigekommen, aber aus welchen Gründen auch immer, noch nie hatten wir vorher dort gegessen. Jetzt lag ein Bubba Gump Restaurant direkt auf unserem Weg, also nichts wie rein mit uns!

Und der Schuppen war für uns der Knaller!

Wir kamen aus dem Schauen fast gar nicht mehr raus. An jeder Ecke gab es Bezugspunkte zum Film.

Einfach nur genial gemacht!

Und endlich meine erste Margarita des Urlaubs!

Frozen Strawberry Margarita, Cheers!


Für alle, die keine Meeresfrüchte mögen, ist dieser Laden natürlich nicht unbedingt die beste Adresse  ;-P

Aber  wir waren hier genau richtig! Wir bestellten uns allesamt Shrimps in den verschiedensten Ausführungen:

Mhhhhhh, yummy, soooo lecker!

Es war einfach nur köstlich! Allerdings auch so mächtig, dass keiner von uns mehr einen Nachtisch schaffte.

Wir waren so vollgegessen, dass ein kleiner Spaziergang nicht schadete.

Also drehten wir noch eine  Runde durch die Flaniermeile.

Lustig, was man da entdeckte:

Das Aquarium wirkt von außen sehr imposant.

Vielleicht kommen wir ja noch mal vorbei mit etwas mehr Zeit im Gepäck....

Während wir beim Essen saßen, hatte sich die Sonne schon wieder dünne gemacht.

Nachdem ich alle wichtigen Adressen und Informationen in unserem "Road-Book" notiert hatte, fragte Stephanie:

"Sag mal Mama, hast du in unser schlaues Buch keinen Sonnenschein aufgeschrieben?"

"Nö!"

"Dann kann das doch nichts werden! Wir müssen jetzt unbedingt noch in das Buch `schönes Wetter mit Sonne´ eintragen!"  ;-)

Stephanie gönnte sich dann noch ein Eis und danach waren wir "on the road again".

Herrliche Landschaftsbilder erwarteten uns auf der Weiterfahrt.

Bevor wir ins nächste Hotel eincheckten, wollten wir uns noch gern ein paar See-Elefanten anschauen. Bei der Piedras Blancas Elephant Seal Rookery sollten sich immer eine Menge tummeln. Einzig unser Navi wollte uns mal wieder nicht direkt zu unserem Ziel führen.

So langsam wird es wohl doch mal Zeit, dass wir uns ein neueres Gerät zulegen ;-P

Für eine längere Suche lief uns nun auch die Zeit davon. Wir hielten kurz an dem Punkt, wo uns unser Navi hinführte und liefen dort zum Strand. Anstatt See-Elefanten bekamen wir immerhin einen wunderschönen Sonnenuntergang geboten!

Allerdings war es schon wieder so kalt geworden, dass meine Bande fast über jedes Foto, welches ich machte, fluchte.

Sie wollten einfach nur zurück ins warme Auto.

Ich allerdings auch ;-)

Unser heutiges Nachtlager schlugen wir in Pismo Beach auf.

Bis dahin hatten wir noch ein gutes Stück zu fahren und kamen dort erst im Dunkeln an.

Der Check In erfolgte rasch und problemlos.

 

Ocean Palms Motel, Pismo Beach

Dreibettzimmer incl Frühstück 104.- Euro/ Doppelzimmer incl Frühstück 84.- Euro

Es war keine Luxusherberge, aber alles ordentlich und sauber und die Zimmer vor allem schön groß!

Wir stellten nur kurz unsere Klamotten in den Zimmern ab und machten uns auf den Weg nach etwas Essbarem.

Gut, dass wir am Mittag schon reichlich gefuttert hatten, denn hier in der näheren Umgebung fanden wir leider nichts.

Immerhin entdeckten wir einen kleinen Tante Emma- Laden. Der reichte uns, um uns einen Nachttrunk und paar Knabbereien zu sichern.

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