Tag 5

Donnerstag, 17. März 2022

by Bäda

Heute stand das Rodeo in Austin auf dem Programm.

Nachdem das Rodeo in Houston ja wirklich eine riesengroße Veranstaltung war, hofften wir darauf,

dass wir hier ein Rodeo vorfänden, wie wir es uns vorgestellt hatten. Und das war dann auch der Fall.

Alles war ein paar Nummern kleiner und nicht so stark überlaufen und eine Spur nahbarer.

Wir waren recht früh am Start

und bekamen so einen Parkplatz recht nah am Festivalgelände.

Ohne einen großen Menschenauflauf konnten wir uns alles in Ruhe anschauen,

merkten aber auch schnell, dass hier ein Tag völlig ausreichen wird.

Der obligatorische "Rummelplatz" war natürlich auch wieder dabei,

allerdings deutlich kleiner als in Houston, halt eher dörflicher.

Man muss sich das ein bisserl vorstellen wie den Unterschied zwischen Münchner Oktoberfest und Dachauer Volksfest.

Kleiner, aber sehr gemütlich. Und ein bisserl günstiger.

Die ganzen Trecker waren dann auch nicht in einer Halle ausgestellt,

sondern standen einfach auf einer Wiese.

Ohne Longhorns läuft in Texas einfach nichts!

Wichtiger Ort.   :-)

Nicht wirklich billig, aber doch deutlich moderater als in Houston.

Da gingen zwei Bier mehr.  :-)

Blue Moon war an diesem Nachmittag das Getränk der Wahl.

Für die Kids gabs einen kleinen Streichelzoo.


Cowboy-Merchandising durfte natürlich nicht fehlen, und das fanden wir auch genauso wie auf der Wiesn:

Draußen auf dem Rummelplatz gabs Stände mit dem billigen Touri-Hüten und -stiefeln,

in der Messehalle die hochwertigeren und teils von Hand gefertigten Artikel.

Und wahrscheinlich gehts dann den Texanern genauso wie uns Bayern daheim:

Die Touris mit ihrem pseudo-Gewand erkennt man schon von weitem  ;-P

Longhorn. Da war der Name mal Programm....

Alle ausgestellten Tiere wurden von ihren Besitzern gehegt und gepflegt.

Und bevor sie ihre Vorstellung in der Manege hatten, gabs noch eine extra Schönheitskur.

Von den Schweinen waren wir bereits in Houston total fasziniert,

wie brav sie neben den Besitzern herliefen. Diese wiesen ihnen mit den Gerten lediglich den Weg.

Die ganzen Stallungen waren komplett frei begehbar.

Wir konnten wirklich in jeden Winkel des Geländes umeinander schnüffeln.

Damit auch jeder sieht, wo wir heute waren:

Der obligatorische Funnel Cake für die Frau.  :-)

Ebenso wie schon in Houston auf dem Rodeo hatten die Farmer hinter den Stallungen ihren Aufenthaltsort während der Veranstaltung.

Sah aus wie ein riesengroßer Picknickplatz. Hier wurde mit Kind und Kegel auf den eigenen Auftritt mit ihrem Vieh gewartet-

ausgestattet mit riesengroßen Kühlboxen, Getränkepalletten und sonstigem.

Was leider sehr fad war, dass es ausgerechnet an diesem Tag fast keine nennenswerten Shows oder Vorführungen gab.

Wir hatten alle Räumlichkeiten irgendwann abgeklappert, aber das eigentliche Rodeo begann erst am Spätnachmittag.

Das hier war showtechnisch schon das Highlight des Nachmittags.

Eine kleine "Familienaufführung", aber gar nicht schlecht.


Wir hatten kurzzeitig überlegt, uns eine Fahrt mit dem Riesenrad zu gönnen,

das war uns dann aber doch zu fad und vor allem zu teuer.

Wir hatten uns den ganzen Tag dann so rumgetrieben und auf den Abend hingefiebert.

Endlich war es soweit. Hier die Arena.

Die wurde auch schon mal als Eisstadion genutzt.

Da gehen geschätzt so um die 6.000 Leute rein. Sollte dann später auch gut gefüllt sein.

Auch hier war es das erste Rodeo wieder nach den abgesagten der letzten beiden Jahre durch Corona.

Und auch hier war die Freude darüber regelrecht greifbar, endlich ging´s wieder los!

Und auch schon wie beim großen Bruder in Texas:

Feierliche Eröffnung mit gemeinsamen Gebet bevor eine Amazone auf einem Gaul

mit der amerikanischen Flagge in der Hand wie die Feuerwehr in die Manege geritten kam.

Dann Nationalhymne, das volle Programm halt.

Vom Aufbau her war das Rodeo ähnlich wie in Houston,

wir konnten aber doch tatsächlich einen qualitativen Unterschied bemerken,

sogar als Sportart-Fremde. Hätten wir nicht gedacht.

Das Spektakel ist einfach total sehenswert!

Unsere Plätze lagen heute direkt über dem Tor, von dem die Cowboys starteten.

Wir konnten so genau beobachten, wie das Vieh in einem Pferch zusammengetrieben wurde und die Akteure sich startklar machten.

War sehr interessant zu sehen, wie sie vorm Start immer erst den Blickkontakt zum Zeitnehmer suchten.

Auf die Plätze, fertig, los!

Hier hatten die Reiter die Aufgabe, das zuvor aus dem Pferch gelassene Kalb einzufangen

und so schnell wie möglich durch Zusammenbinden der Vorder- und Hinterläufe per Lasso bewegungsunfähig zu machen.

Das schnellste Duo gewann.

Das sah schon sehr rauh aus, nichts für zart beseitetere Europäer!  :-D

Job erledigt.

Nach dem Sport kam die Musik. Wir waren schon sehr gespannt.

Chris Janson hieß der Act für diesen Abend. Country-Rock wurde versprochen.

Der Künstler war uns noch nicht bekannt, aber Mr. Bentley hatte in Houston die Latte ziemlich hoch gelegt.

Leider war die Show dann zumindest für uns nicht viel wert.

Nach einem guten rockigen Einstieg entpuppte sich der liebe Chris als eine Art Laienprediger,

der mehr damit beschäftigt war, seine Crowd zum Beten zu bewegen als Musik zu machen.

Aller paar Minuten kam: "Pray the Lord!"

Das war nun mal überhaupt nicht unser Ding! Wir hatten davon ziemlich schnell genug und beschlossen,

nach einer halben Stunde zu gehen und den Abend draußen ausklingen zu lassen.

Abendstimmung. Schee war's.

Zurück am Hotel und ab ins Bett.

Eine Wirtschaft zum Essen mussten wir heute nicht suchen. Es gab genug auf dem Rodeo.

Somit gute Nacht!

 

Hier geht´s weiter zu Tag 6: