Tag 12

Mittwoch, 13. Februar 2019

Nach dem Wachwerden stellten wir ein kleines Manko des Zimmers fest: der sehr dunkle Insektenschutz am Fenster.

So fast ganz ohne Tageslicht fiel es uns heute etwas schwer in die Gänge zu kommen.

Wir wollten uns zum Start in den Tag mit dem Hotelfrühstück stärken.

Das war aber mal so gar nichts, selten hatten wir so ein schlechtes Frühstück vorgesetzt bekommen.

Ein wässriges gelbes Etwas, was als Orangensaft deklariert war und dazu vertrockneten Toast mit Marmelade, das wars.

Wir verließen relativ schnell diesen Ort des Grauens und machten uns auf den Weg.

Das Hotel lag verkehrstechnisch sehr günstig, quasi gleich neben dem Highway.

Den heutigen Tag wollten wir komplett dem Joshua Tree National Park widmen.

Bei sehr bewölktem Wetter erreichten wir nach ca einer halben Stunde unser Ziel.

Wir fuhren vom Süden auf der Cottonwood Springs Road in den Park.

Wir düsten die Straße ziemlich allein auf weiter Flur entlang. So richtig toll fanden wir es hier aber nicht.

Außer paar Berge die aussahen, als wären sie aus lauter Steinbruch aufgeschüttet worden, gab es nichts spektakuläres zu sehen.

Wir gelangten am Cottonwood Visitor Center an. Hier wäre auch die Eintrittsgebühr von 30 Dollar pro PKW zu zahlen gewesen.

Wir legten nur unseren Jahrespass vor. Ansonsten wieder alles sehr nett und informativ.

Aber wir wollten endlich weiter und die grandiose Landschaft sehen, die wir von Fotos kannten.

Auch das kommende Wegstück war für unseren Geschmack sehr fad.

Wir waren bis jetzt regelrecht enttäuscht vom Park und hofften, dass nun endlich was Interessantes kommen möge!

Und es kam was Interessantes! Wie aus dem Nichts lag plötzlich der Cholla Cactus Garden vor uns.

Es gab einen ebenen und gut zu laufenden Rundweg durch diese sehr schönen Pflanzen.

Wir fühlten uns beim Spaziergang durch den Garten fast so als wären wir auf einem anderen Planeten.

Gleich am Start des Pfades wurde eindringlich vor den Pflanzen gewarnt.

Chollas sind fiese stachelige Kakteen, den man nicht zu Nahe kommen sollte!

Die Jumping Cholla zum Beispiel kann bei der kleinsten Berührung ganze Stachelbüschel absprengen,

die sich dann nur schmerzhaft wieder entfernen lassen.

Der vorbeigehende Wanderer ist also gut beraten, sich den Pflanzen nicht zu dicht zu nähern.  ;-)

Alle Cholla Kakteenarten haben ein Holzskelett und mit Stachelbücheln besetzte Äste.

Die Stacheln der meisten Kakteen sind mit einer papierähnlichen Schicht umgeben,

die das Sonnenlicht reflektiert und so die Pflanze vor dem Überhitzen schützt.

Vor allem die absterbenden Kakteen bildeten mit etwas Phantasie teils eigentümliche Gestalten.

Wie dieses Männlein, welches mit einem Loch in der Brust auf uns zukam:  :-D

Wir wurden auf dem Weg von einem älteren Ehepaar angesprochen, die gehört hatten, dass wir keine Amerikaner sind.

Es gab einen netten Smalltalk.

Danach verließen wir diesen Ort und fuhren weiter.

Noch etwas Fahrtweg mussten wir uns gedulden,

aber dann tauchten die ersten geilen Gesteinsformationen auf.

Endlich!

Das war nun genau diese faszinierende Wüstenlandschaft,

die wir eigentlich von Anbeginn des Parks erwartet hatten.

Die verschiedenen Felsformationen waren total beeindruckend.

Wir hätten die ganze Zeit immer aller 10 Meter anhalten können.

An einem recht hohen Steingebilde beobachten wir eine kleine asiatische Reisegruppe.

Sie kletterten allesamt dort hinauf, nur einer der ihren war nicht ganz so behende auf den Beinen.

Der wurde dann mit Hilfe der anderen mehr oder weniger hinaufgeschoben.

Wir fragten uns, ob denen bewusst war, dass derjenige auch wieder vom Felsen hinab müsste...

Keine Ahnung wie sie das schlussendlich anstellten, wir fuhren weiter...

Endlich wieder Kraxeln:

Der Himmel war wieder sehr bewölkt, aber ab und an schob sich doch die Sonne durch.

Aber dafür war es frühlingshaft warm.

Zwischen den unzähligen Felsformationen entdeckten wir einen Campingplatz.

Hach, ein Traum!

So langsam senkte sich die Benzinanzeige in unserem Wagen immer mehr.

Wir zitterten etwas, ob wir es noch bis zum nächsten Ort schaffen würden.

Irgendwie hatten wir am Morgen das Tanken vergessen...

Ohne Probleme erreichten wir den Parkausgang.

Im direkt davorliegenden Ort Twentynine Palms suchten wir als erstes die nächstbeste Tankstelle auf. 

Dabei kamen wir am Old Schoolhouse Museum vorbei, welches leider geschlossen hatte.

Dann halt nicht. So fuhren wir auf dem Highway 62 durch Twentynine Palms bis zum offiziellen Joshua Tree NP Visitor Center.

Auf der gegenüberliegenden Seite des Besucherzentrums gab es kleine Geschäfte und einen Saloon,

die wie eine kleine Westernstadt angelegt waren. Dort zog es uns sofort hin:

Sehr cool war das alles und mit viel Liebe zum Detail angelegt.

Der Saloon hatte zwar geöffnet,

aber so ganz allein wollten wir da auch nicht drinsitzen.

Hinterm Saloon gab es noch einen dazugehörigen "Biergarten".

Bei wärmerem Wetter sicher eine urige Location, um ein Bierchen zu trinken.

Es zog keine weitere Menschenseele hier her,

wir waren die einzigsten, die auf dem Gelände herumstreunten.

Wir besuchten danach das Visitor Center des NP.

Quasi schon fast Pflicht für uns  ;-)


Im Innenraum durften natürlich Schautafeln zur Rockband U2 nicht fehlen.

Ich liebe die Musik der Band und das Album "The Joshua Tree" ganz besonders.

Das Foto für das Albumcover wurde hier im Park geschossen.


Der auf dem Cover abgebildete Joshua Tree ist allerdings auf Grund seines hohen Alters im Jahr 2000 abgestorben und umgefallen.

Ein Aufsuchen desselbigen blieb Bäda also erspart  :-D

Andere Joshua Trees waren aber auch fotogen.

Wir suchten und fanden ein richtig schönes Plätzchen zum Picknicken.

Am Felsen gab es gerade eine Übungsstunde im Klettern mit Seil.

Das war ein schönes Unterhaltungsprogramm zu unserer Mahlzeit.  ;-)

Happy wife, happy life  ;-P

Es zogen mal wieder dunkle Wolken auf.

Wir schickten ein Stoßgebet gen Himmel, uns den Nachmittag bitte noch trocken zu lassen!

Und wir wurden erhört  :-))

So langsam schlugen wir die Richtung zum südlichen Ausgang ein.

Dabei hielten wir aber noch unzählige Mal zum Kraxeln, Staunen und Fotografieren.

Für das nächste Autobild wurde es doch wieder mal Zeit, grins!

Wir wagten uns dann noch auf eine Schotterstraße abseits des geteerten Weges.

Da waren wir nicht die einzigsten, trotzdem verliefen sich alle um die Steinhaufen,

so dass wir meinten, doch wieder allein unterwegs zu sein.

Der nördliche Teil des Parks war einfach ein Traum!

Traumpark - Traumpaar  :-D

Zum Ende unserer Rundfahrt durch den Park peilten wir noch Keys View an.

Einen Aussichtspunkt auf ca 1581m Höhe.

Trotz der vielen dunklen Wolken konnten wir eine grandiose Aussicht genießen.

Schon auf dem Heimweg kreuzte dieser coole Wagen unseren Weg.

Wow, war der toll!

Am Parkausgang erwarteten uns Wildblumen so weit das Auge sah!

Die waren uns bereits heute morgen schon aufgefallen, aber da waren uns zuviele Leute unterwegs,

so dass wir erst mal weiterfuhren.

Jetzt war es ein toller Abschluß des Parkbesuches, so durch diese Blumenpracht zu schlendern.

Und die Luft erst.... Sie war angefüllt mit zig verschiedenen Blumendüften.

Es war herrlich!

Etwas wehmütig verabschiedeten wir uns von dem Park.

Essen gehen stand nun auf dem Programm. Uns stand beiden der Sinn nach einem einfachen deftigen Burger.

Wir schauten auf googlemaps, was für Restaurants es noch in Indio gab. Unsere Wahl fiel dabei auf einen Dennys.

Wir mögen diese Kette zwischendurch immer wieder ganz gern. Zudem man dort recht preisgünstig essen kann.

Der Blick in die Karte dauerte nicht lange, wir wählten beide Burger.

Und die waren richtig lecker! Wir gönnten uns dann sogar noch eine Nachspeise zu zweit  :-)

 

Mit superschönen Eindrücken des heutigen Tages fuhren wir zum Hotel,

Absacker auf dem Zimmer und gute Nacht!

 

Hier geht´s weiter zu Tag 13: