Anreise

by Bäda

Der Flieger nach London hob am Freitag pünktlich ab und Superdad, der am Vortag noch bis in die Puppen unterwegs und am Freitag tapfer in der Arbeit war, hat’s direkt weggebeamt bis zur Landung in England. In London Heathrow, ebenfalls pünktlich gelandet, mussten wir erstmal eine gefühlte Ewigkeit auf unser Gepäck warten. Das kannten wir zwar schon vom Osterurlaub, aber trotzdem ist uns vollkommen unklar, warum die Gepäckausgabe in England so unglaublich lange dauert.

Dann erstmal Zeitumstellung, Uhr eine Stunde vor und auf zur Mietwagenstation, Auto holen und ab in’s Hotel. Dachten wir...

Das Flughafenbüro der Autovermietung war aber nicht besetzt, dort stand ein Schild, wir sollten den Shuttlebus nehmen.

Wenn denn einer gekommen wäre…. Busse aller Autovermietungen hielten, nur von unserer, Eurorent, kam keiner und es ging auf Mitternacht zu und laut Fahrplan fuhr danach kein Shuttle mehr. Wir also hypernervös versucht zu telefonieren, funktionierte nicht! Dann eben ein Taxi... nö, die Taxen fuhren die Vermietstationen nicht an! Einen anderen Bus nehmen- klappte auch nicht! Alles erfolglos! Plötzlich, kurz vor 12, kam doch noch ein Shuttlebus. Gottseidank! Als wir dann an der Mietstation waren, das übliche Prozedere: Nummer ziehen, warten bis man dran ist und dann mit den Jungs das Auto auskarteln. Klar, dass die immer versuchen, einem noch ein Update aufzuquatschen, das kennen wir ja schon. Aber der Kamerad, den ich da erwischt hatte, war die unglaublichste Mischung aus Dummheit und Dreistigkeit, die ich jemals an einem Mietwagenschalter erlebt habe. Wollte der mir das reservierte Auto partout nicht geben, weil er ja eine bessere Alternative für mich hatte: Einen VW Passat Kombi Diesel. Zum Schnäppchenpreis von nochmal 350 Pfund obendrauf. Also doppelt so viel wie geplant, gebucht und bezahlt. Und jetzt das Beste: Das Argument war eindeutig, denn durch den Dieselmotor würden wir so viel Geld am Sprit sparen, dass der Mehrpreis locker wieder drin war… Jaja, schon klar! Es folgte eine endlose Diskussion mit einem kleinen Ausflug über das Gelände und wieder zurück und immer noch, nach mittlerweile über 45 Minuten, wollte der Kasperl das Auto nicht rausrücken, nur den Passat. Ich war mittlerweile in höchster Zornesstufe, Annett und Moritz hatten draussen gewartet und sich nicht mehr reingetraut, weil sie dachten, der Typ kriegt gleich eine gewischt. Eigentlich war das auch mein Plan, aber hätte ja auch nix genutzt. Irgendwann lenkte der ein und gab mir also ein kleineres Auto. Dann das nächste Argument für ein Upgrade: Das von mir gebuchte Auto wäre nicht versichert. Jetzt war’s fast aus mit mir! Noch dreimal den Vertrag durchgelesen, während ich dem Trottel erklärt habe, dass es keine unversicherten Autos bei einer Autovermietung gibt, wir abgesichert sind über den Onlinevertrag undundund. Irgendwann hat er auch das geschluckt, dann fragte er, ob Schalter oder Automatik. Gebucht hatten wir Schaltgetriebe, weil um einiges günstiger und somit war Automatik genau das einzige Upgrade, das ich für Wales wollte, aber das war mir dann auch zu blöd, sonst wäre der ganze Zirkus wieder von vorne losgegangen. Nach weit über einer Stunde Diskussion mit dem Vollpfosten hielten wir also endlich den Autoschlüssel ohne Mehrpreis in der Hand, gingen zum Wagen und sahen zu unserer Freude einen VW Golf mit Automatik und jetzt kommt’s: Dieselmotor. Wenn’s nicht so anstrengend gewesen wäre mit dem Deppen, hätte ich mich totgelacht. Endlich konnte es losgehen ins Hotel, noch zweimal verfahren, wie üblich, dann aber endlich dort, Zimmer bezogen und irgendwann um zwei Uhr in der Früh endlich in der Heia.

Morgen wird’s auch nochmal stressig, bevor wir im Haus chillen.

 

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