Tag 1

by Bäda

Einigermaßen ausgepennt machten wir uns auf den Weg nach London, zur Stadionbesichtigung der Spielstätte von Chelsea.

Das ging flott, wir haben gleich hingefunden und die wie immer superfreundlichen Engländer haben uns auch zügig weitergebracht:

Parkhaus, Kasse und dann hinterher zur Gruppe, wir waren nämlich ein bisserl verspätet.

Die Stadionbesichtigung war dann sehr cool, wie eigentlich immer in den englischen Stadien.

Die Führung machte bei uns ein Mädel, welches aber wieder mal ein eingefleischter Fan des Vereins war.

Auch hier gibt es wieder ein Museum im Stadion,

in welchem wir uns anschließend umschauten.


Dann ging’s noch in den Fanshop, Moritz und ich ergatterten für schlappe 8 Pfund einen blauen Fußball,

damit wir am Strand was zu bolzen haben, wenn dann mal das Wetter passt in den nächsten Tagen.

Wir waren nun gut gerüstet, also ab ins Auto und auf den Weg nach Wales zu unserem Haus gemacht!

So knapp 5 Stunden Autofahrt hatten wir noch vor der Brust.

Dachten wir.

Der Himmel verhieß anfangs unterwegs nix Gutes. Nur ab und zu lugte die Sonne hervor.

Die Fahrt zog sich wie Kaugummi! Wir machten zwischendurch eine Rast, um wieder munter zu werden.

Essen war nichts Besonderes, Raststättenessen halt. Dann ging´s weiter auf die letzten Kilometer.

ENDLICH:

Kaum erreichten wir Wales, wurde auch das Wetter freundlicher :-)

Und dann landeten wir auch ziemlich planmäßig in Mumbles.

 Vorher wollten wir eigentlich noch einkaufen, damit der Kühlschrank gleich voll sein würde,

hatten das aber dann doch auf später verschoben.

Was für eine Eingebung, denn als wir das Haus gefunden hatten und davor standen, bellte drin ein Hund!

 Uns schwante Böses! Ein Blick durchs Fenster brachte Gewissheit: Da wohnten welche drin!

 Also Telefon geholt und den Vermieter angerufen. Eine Minute später flog die Tür zwei Häuser weiter auf und ein Waldschrat mit Arbeitsklamotten, wirrem Haar und Augenklappe stürmte raus und brüllte: „Oh my gosh.“

 O.k., schon jetzt war uns klar, wir hatten ein Problem!

Das zweite kleine blaue Häuschen hätte unsere Ferienunterkunft sein sollen.

Sehr idyllisch, sehr schnuckelig, das Meer quasi vor der Nase:  das wäre voll unser Ding gewesen.

Karl, der Vermieter, bat uns also in sein Haus, da wollten wir eigentlich gar nicht rein, so schlimm sah’s da drin aus!

 Er räumte mit der Hand mal kurz den ganzen Unrat von der Couch und bat uns Platz zu nehmen. Seine Stinkesocken und Bergschuhe ließ er aber genau vor uns vor der Couch liegen. Na servus! Schnell stellte sich heraus, dass ihm in seinem "perfect booking system" ein Fehler beim Eintragen der Mieter unterlaufen war und so die Bude doppelt vermietet war.

Annett und ich saßen da und mussten nur noch lachen. Klar, dass uns sowas passiert. ;-P

Karl lachte nicht. Moritz auch nicht. Der wunderte sich nur über seine durchgeknallten Alten, die gleich vor Ort Pläne B, C und D diskutierten, also entweder Rundreise oder anderes Haus oder wieder heim. Der gute Karl war restlos verzweifelt und rief erstmal seinen Schwiegervater im 75 Meilen entfernten Cardiff an, ob der uns ein Zimmer geben könnte. Der hätte dann sein Kinderzimmer für uns geräumt. Ja genau, das hatte grad noch gefehlt. Das lehnten wir sofort ab und Karl beichtete erstmal seiner Frau Suzy telfonisch seinen Fehler. Die traf etwas später mit den kleinen Kiddies der beiden ein und war „a little bit upset“ über ihren Göttergatten.  :-D

Dann versuchten die beiden wirklich Himmel und Hölle in Bewegung zu setzen, um eine Alternativunterkunft für uns zu finden.

Und so besichtigten wir gemeinsam mit Karl ein Appartement, welches direkt an dieser traumhaften Bucht lag:

Aaaaaber: Dieses Appartement war so gar nicht unser Fall.

Einrichtungsstil 70er Jahre ebenso wie das gesamte Haus, welches einem Bunker in einer Großraumsiedlung glich. Dazu lag das Appartement im Erdgeschoß mit riesengroßem Panoramafenster, allerdings ohne jegliche Möglichkeit,

dieses zu verschließen. Man lebte hier dann quasi auf dem Präsentierteller. 

Dazu kam noch die Lage: im Umkreis von 5 km gab es einfach nichts! Kein Supermarkt, keine Kneipe, kein Restaurant, kein Shop, nichts!

 Uns wurde klar, so kamen wir nicht weiter! Und so beschlossen wir,  in einem Hotel vor Ort zu übernachten, um uns in Ruhe zu dritt beratschlagen zu können, was wir nun mit unserem Urlaub machen wollten.

Wir waren uns zudem schnell einig, bevor wir irgendwas machen, was uns nicht 100%ig passt, fliegen wir wieder heim.

Bei Karl am Laptop fanden wir noch ein freies Hotelzimmer im nahegelegenen Swansea und buchten dieses.

  So machten wir uns auf den Weg nach Swansea zum Hotel.

Zuvor hatten wir uns noch mit Karl für den nächsten Tag verabredet, der den Abend auch noch nach einer Alternative für uns suchen wollte. 

 

Wir kamen im Hotel an, sagten der netten Dame an der Rezeption, wer wir sind und die drehte sich sofort um und schickte uns ihren Kollegen. Ein ausgetauschter Blick zwischen Annett, Moritz und mir reichte, dass wir wußten: Auch hier haut was nicht hin!

Der Kollege entschuldigte sich dann tausendmal, aber im für uns reservierten Zimmer war angeblich ein Wasserschaden, er hätte das Zimmer gar nicht freischalten dürfen. Aber er kümmere sich um Ersatz und wir sollten auf Kosten des Hauses ein paar Drinks an der Bar nehmen.

O.k., gesagt getan.  Das erste Bier ging zügig runter.  Zurück an die Bar, nachbestellen. Oh! Zapfanlage kaputt! Bier aus!

Das darf doch alles nicht wahr sein!!!

Also ab nach nebenan zu einem Chinesen, eine Kleinigkeit essen.

Karl hatte uns übrigens aus schlechtem Gewissen 20 Pfund für eine Brotzeit mitgegeben und auch das Hotel bezahlt.

     Das Essen war ok, wir satt, also zurück ins Hotel.

  Dort hatte man uns mittlerweile doch noch ein Zimmer für uns parat gemacht und als ich dem Typen von der Rezeption unsere Geschichte erzählte, wäre der beinahe in Ohnmacht gefallen. „Das musstet Ihr alles schon durchmachen und jetzt auch noch unser Fehler….“

Auf dem Zimmer gabs glücklicherweise free WiFi und so suchte Annett auf sämtlichen Internetportalen nach alternativen Unterkünften für die nächsten Tage. Allerdings waren auch in Großbritannien gerade Sommerferien, so dass sie auf die Schnelle keine vernünftige und bezahlbare Alternative für uns fand. Immer mehr setzte sich in unseren Köpfen der Gedanke an Urlaubsabbruch und Heimflug fest. 

Irgendwie waren wir nun schon ein bisserl fertig und verschoben so die Planung unseres weiteren Vorgehens auf den nächsten Tag.

Gute Nacht!

 

Hier geht´s weiter zu Tag 2: