Tag 2

Samstag, 27. Oktober 2018

Guten Morgen London!

Der Tag begann typisch britisch grau in grau, es war total dießig.

Nachdem Bäda kurz vor unserem Urlaub erfahren hatte, dass seine neue Firma zum 31.12. diesen Jahres ihre Pforten schließen wird,

drehten sich unsere Gedanken um ganz andere Sachen als um unsere Londonplanung.

Hieß, wir hatten null Plan für heute und nun genauso wenig Ahnung vom Londoner Metronetz!

Moritz freute das Planlose, weil er gelesen hatte, dass es am heutigen Tag eine Autogrammstunde mit Nelson Agholor, dem Wide Receiver der Eagles, in einem Sportgeschäft gab. Zudem ist er auch noch einer der absoluten Lieblingsspieler von unserem Sohn. Da wir nichts anderes vorhatten,

erfüllten wir ihm den Wunsch. Vorher wollten wir nur noch kurz den Weg am St. Pancras Bahnhof zur Gepäckaufbewahrung eroieren,

damit wir am nächsten Tag Bescheid wussten. Also auf zur Metro.

Ich hatte mich vorab ein bißchen versucht bei London-Reiseberichten über die Oystercard und Co einzulesen, aber irgendwie fehlte mir immer der Kopf dazu. Erst paar Tage zuvor habe ich mich dann noch mal auf diversen London-Websites versucht zu informieren, war dann aber für die Zusendung der Oyster- oder Travellerscard einfach zu spät dran. Nun quälten wir uns also im Bahnhof mit den Automaten ab, waren erst mal geschockt über die Preise (Und das, obwohl wir Münchner Preise für die Öffentlichen kennen) und entschieden uns dann für eine Tageskarte für uns Drei für 48 Pfund...

Das nächste Mal informiere ich mich früher darüber!

Erstes Ziel war also der St. Pancras Bahnhof. Waren gerade mal zwei Stationen.

Wir staunten nicht schlecht, als eine in unseren Augen uralte U-Bahn laut quietschend und rappelnd in den Bahnhof einfuhr.

Am St. Pancras war die Gepäckaufbewahrung schnell gefunden und so konnten wir unseren Weg weiter fortsetzen.

Es gab übrigens einen zauberhaften Durchgang von Kings Cross zu St. Pancras. Fanden wir zumindest:

Rechts und links waren jeweils 3-4 große Monitore an den Wänden, wo Werbeclips übers WDW liefen

und der Gang wurde dazu mit Disneymusik beschallt. Sehr beschwingt sind wir dort durchgelaufen.  :-))

Für uns gings dann weiter mit der Metro zum Oxford Circus. Wieder an der Oberfläche gelandet, war ich total begeistert von der Oxford Street.

Die war bereits herrlich weihnachtlich geschmückt. Vor lauter Staunen musste ich Obacht geben, dass ich meine beiden Männer nicht verlor  ;-)

Es war hier brechend voll und vor allem waren unzählige Footballfans unterwegs. Bäda und Moritz suchten zielstrebig den Nike Town Store auf.

Wir schlenderten nur mal durch, die Preise hielten uns von einem Einkauf zurück.

 

Die besagte Autogrammstunde fand allerdings in einem anderen Sportgeschäft statt, ein kleines Stückchen weiter die Oxford Street entlang.

Bis zum Start hatten wir noch Zeit und gleich nebenan lag direkt ein McDonalds. Die Männer monierten schon die ganze Zeit unser fehlendes Frühstück, also gings dort erst mal hinein. Ich verzichtete hier gern auf was zum Essen....

Der Laden war so brechend voll, es dauerte eine zeitlang bis wir einen Platz fanden und dann die Sauberkeit am Tisch....

aber meinen beiden Herren schmeckte es trotzdem.

 

Punkt 2 Uhr waren wir im JD Store, wo in einer halben Stunde das Meet and Greet mit Nelson stattfinden sollte.

Wir sahen uns um und schlenderten durch die zwei Etagen, bevor wir uns gegen 14.20 Uhr in die Schlange der Wartenden einreihten.

Da standen vielleicht ca 20-25 Leute vor uns, für uns alte Disneyhasen sah das also wirklich lächerlich zum Anstellen aus.

Allerdings wurde die Schlange hinter uns dann recht schnell immer länger... Bäda fragte mal kurz nach, ob wir uns wirklich jetzt hier anstellen müssten. Das Gesicht von Moritz sprach Bände! "So nah komme ich bestimmt niiiiiiieeeeee wieder an Agholor ran! Und es ist  N e l s on  A g h o l o r!!!"  :-D

Ich blieb bei Moritz stehen, Bäda verkrümelte sich und schaute sich weiter im Laden um. Irgendwann scheuchten zwei Sicherheitsleute die Warteschlange auseinander, ihnen wurde das Gedränge zuviel. Wir standen relativ nah am Warteschlangenseil und direkt bei uns befand sich eine Sitzinsel, wo wir uns hinsetzten. Alle die darauf saßen, ließen die Sicherheitsleute in Ruhe, die Stehenden wurden alle aufgefordert, sich im Laden zu verteilen, da sich die Autogrammstunde noch verzögern würde. Oh wei, das würde wohl eine längere Angelegenheit werden...

Kurz nach dem Eagles-Spieler sollte auch noch ein Jaguars-Spieler Autogramme geben. Allerdings war der Shop voll in Eagleshand!

Immer wieder wurde das "E-A-G-L-E-S  Eagles" angestimmt oder der Fightsong.

Gleich neben uns standen kurz danach lustigerweise zwei aus der Eaglesfans-Deutschland-Facebookgruppe. Ohne Verabredung mal eben getroffen.

Dann kam etwas Bewegung ins Haus, die Cheerleader der Jaguars waren eingetroffen.

Drei, vier vereinzelte Jaguarsfans gesellten sich zu ihnen, dann war die Wartereihe leer...

Bäda schaute mal wieder zu uns, erzählte uns, dass er vorne gehört hatte, dass Agholor noch gar nicht im Haus sei

und der Shop mittlerweile abgeriegelt war. Keiner kam mehr hinein. Es war mittlerweile 15 Uhr.

Dann sah Bäda, dass bei den Cheerleadern keine Sau mehr anstand, meinte zu Moritz und mir ganz cool:

"Ich verbünde mich jetzt mit eurem Feind!"

und weg war er in der Warteschlange!  :-D

Freudestrahlend kam er mit seinem Flyer in der Hand zurück und präsentierte uns sein Bild auf dem Handy! Alter Gockel  :-D

Allgemeine Belustigung um uns herum und schwuppdiwupp taten es ihm viele der männlichen Wartenden gleich

und die Mädels waren wieder richtig beschäftigt!

Gegen halb vier konnte man sich wieder anstellen für Agholor. Mittlerweile schob und drückte die Masse dermaßen nach vorn, dass es mir zu eng wurde. Moritz stellte sich an, ich versuchte mich vor die kleine Bühne zu kämpfen, was nahezu aussichtslos war. Aber Bäda hatte sich einen Platz in der ersten Reihe erobern können, also einer von uns würde schon ein Foto vom Herrn Sohn hinbekommen. Dann war es endlich soweit!

Nelson Agholor kam! Glücklicherweise stand Moritz recht weit vorn, so dass nur ca 15 Leute vor ihm waren und es nun nicht mehr lange dauerte!

Und da ist es, sein heißbegehrtes Autogramm:

Kind mehr als happy!!! Sofort wurde sein Instagram-Profilbild geändert und whatsapp Nachrichten verschickt :-D

Und wir kamen endlich aus dem Wahnsinn raus! Ich machte drei Kreuze, als ich wieder frische Luft schnaufen konnte!

Es war bereits fast 16 Uhr. Was nun anfangen mit dem Rest des Tages? Zur Themse schauen!

Wir fuhren mit der Metro bis zum Festival Pier, einfach weil das für uns vielversprechend klang.

Dort landeten wir dann auf dem Southbank Centre Food Market.

Ich kann euch sagen, meine beiden Herren ärgerten sich grün und blau, dass sie vorher unbedingt bei McDonalds einkehren mussten!

Hier gab es die unterschiedlichsten Stände von Indisch über Burger bis hin zu Suppen und anderen Leckereien.

Es duftete köstlich und man sah überall, wie alles ganz frisch zubereitet wurde! Da wurde Obst und Gemüse geschnitten, Mehl gemahlen und, und, und. Die beiden waren immer noch so satt, dass sie sich nichts holen konnten. Ich kaufte uns für den nächsten Tag für unsere Zugfahrt Cookies.

Oh Mann, waren die lecker! Selten so gute Cookies gegessen! Am Tortenstand kamen wir aber nicht vorbei, schließlich geht ein Nachtisch immer  :-)

Wir liefen weiter ans Ufer der Themse, wo Bäda einen Bierstand fand.

Kleine Pause mit Bier und pappsüßem Dessert... genau Bädas Ding!

Dießig wars immer noch und saukalt! Nachdem wir in München noch frühlingshafte Temperaturen hatten, ist irgendwie keiner von uns

auf die Idee gekommen, eine Winterjacke mitzunehmen. Hätte man gut gebrauchen können, aber der Zwiebellook passte auch.

Am London Eye vorbei schlenderten wir an der Themse entlang. So richtig Spaß hat es bei dem kalten Wind aber nicht gemacht.

Gut, dass uns das London Eye in keinster Weise gereizt hatte.

Die Menschenmenge, die damit eine Runde drehen wollte, war der Hammer!

Also unbedingt vorab reservieren, wer das mitmachen möchte.

Wir liefen noch bis zur Westminster Bridge. Dort inspizierten wir unseren schlauen Plan, ob wir nicht gleich zu Fuß zum Hotel laufen könnten.

Sah gut aus, also über die Brücke, vorbei an Big Ben, der leider gerade eingezäunt war.

Das zweite Mal, dass wir zur kurzen Stippvisite in London waren und wieder waren wir total begeistert!

Diese alten Gemäuer, kleinen Gassen, Straßenlaternen, die im inneren Auge immer wieder alte Geschichte aufblühen lassen.

Wir haben uns, mal wieder, fest vorgenommen, einen längeren Trip nach London zu machen.

Auf der anderen Uferseite der Themse liefen wir wieder zurück.

Langsam wurde es dunkel und wir wollten nach Hause.

Irgendwie merkten wir den Druck der letzten Wochen, wie er langsam abfiel und wir waren total kaputt,

obwohl wir heute in unseren Augen so gut wie nichts gemacht hatten.

Was ich sehr geil fand, wir waren nun im Theaterviertel unterwegs und es war Samstagabend, die Leute gingen aus.

Menschenmassen überall und alle total chic gekleidet. Sorry, aber ich steh auf sowas.

Sieht man in München so extrem eigentlich nur an der Oper, aber in anderen Theatern bei uns so nicht.

Und die Halloweendeko war teils schon sehr genial:

Wir waren allesamt so kaputt, dass wir nicht mal mehr Lust zum Essen gehen hatten.

So nahmen wir uns ein Baguette vom Subway und eine Pizza nebenan am Hotel mit und speisten auf unserem Zimmer.

Todmüde fielen wir in unsere Betten.

Hier geht´s weiter zu Tag 3: