Tag 3

Sonntag, 28. Oktober 2018

Gameday!!!

Halb 8 klingelte der Wecker. Boah, wer uns kennt weiß, dass ist seeeeehr früh für uns!

Und trotzdem war es heute kein Problem aus dem Bett zu kommen, zu groß war die Vorfreude aufs Spiel!

Für uns sollte es allerdings gleich nach dem Spiel mit dem Eurostar-Zug weiter ins DLP gehen.

Wir hatten Tickets für den letzten Zug des Tages, der 20.30 Uhr starten sollte. Ich hatte soviele Horrormeldungen gelesen,

wie lange man nach Spielende aus dem Wembley Stadion bräuchte, dass ich die ganze Zeit ein mulmiges Gefühl hatte,

ob wir es wirklich pünktlich schaffen würden. Wir hatten deswegen auch hin und her überlegt, ob wir unseren Disneyurlaub nicht einen Tag nach hinten verschieben sollten. Aber so war es einfach incl. Zugfahrt die günstigste Variante. Wir verloren zwar so den Sonntag in einem Park und schenkten so einen Tag Eintritt her, aber das konnten wir verschmerzen.  ;-P

Deshalb checkten wir gleich am Morgen aus dem Hotel aus und auf gings zum St. Pancras, von wo aus am Abend der Eurostar losfuhr.

Im Foyer unseres Hotels dann erst mal lange Gesichter! Es regnete in Strömen! Suuuper!

Taxi nehmen? Nö, rentiert sich nicht für das Stückchen. Also Kapuze auf und los gings!

Uns kam zugute, dass Richtung Metrostation eine komplette Straße eine Baustelle war, wo es dadurch einen überdachten Fußgängerweg gab.

So kamen wir gar nicht so nass wie befürchtet an der Metro an.

Mit Koffern ziehen sich die ewig langen Wege an den Bahnhöfen allerdings ganz schön hin.

Ich war heilfroh, als wir endlich an der Gepäckaufbewahrung standen. So ganz einerlei war es mir nicht, meine Kameratasche hier abgeben zu müssen. Wir hatten sie zwar wenigstens nicht sichtbar in einem der Koffer verstaut, aber trotzdem...

Es wurde im Vorfeld auf mehreren Seiten daraufhin gewiesen, dass im Stadion keine Kameras erlaubt seien. Also blieb mir gar nichts anderes übrig...

Taschenlos und irgendwie herrlich frei machten wir uns auf den Weg ins Stadion.

09.30 Uhr war bereits die Tailgate Öffnung und vor allem Moritz wollte einfach alles mitnehmen!

Die Jaguarsfans konnte man fast zählen, London war überwiegend in Eagles-Grün getaucht!

Und wahnsinnig viele Deutsche! Wir hörten in der Metro fast nur deutsch um uns rum.

Die Fahrt zum Stadion war dann etwas speziell. Die Metro, die wir nahmen, hielt an einer Station. Keine Ansage, nichts, aber alle stiegen aus.

Die Wagen waren fast komplett mit Footballfans voll. Dann: der Mensch ist ein Herdentier, welche voraus, alle hinterher.  :-D

Die vorne werden den Weg schon wissen... denkste.... ganzer Pulk kehrt, in die andere Richtung. Es war sehr lustig, alle hatten Spaß miteinander.

Wir sind ewig lang in dem Untergrund umhergelaufen bis wir endlich vor der nächsten Metro standen, die nun direkt zum Stadion fahren sollte. Brechend voll wurde unser Wagon sowie alle anderen auch. Mir schwante schon übles für den Rückweg...

Im Wagon gute Stimmung, "ist ja fast wie bei uns zur Wiesn!" Um uns rum fast nur bayerische Töne.

Dann waren wir endlich da, raus aus dem Bahnhof und die Sonne lachte uns entgegen  :-)

Auf dem Weg zum Stadion hielten sich die Menschenmassen noch in Grenzen.

Nach der Metrofahrt hatten wir es uns schlimmer vorgestellt, aber es verteilte sich hier recht gut.

Der Weg war gepflastert mit großen Plakaten. Überall wurden Fotos gemacht, man kam gar nicht richtig hin.

Ok, können wir auch!  :-P

Die Wege waren super nach Farben sortiert ausgeschrieben:

Vor dem Tailgate Areal, welches vor dem Stadion aufgebaut war, gabs noch eine Sicherheitskontrolle.

Wir waren kurz nach 10 Uhr da und mussten überhaupt nicht anstehen. Der Check war wie bei uns daheim beim Fußballspiel.

Kaum auf dem Gelände erschien Swoop, "unser" Maskottchen. Moritz überlegt kurz hinzugehen, verwarf es aber kurz danch wieder...

Wir drehten eine Runde über das riesengroße Gelände und verschafften uns erst mal einen Überblick.

Es gab viele Foodtrucks mit leckerem Essen, Aktionsstände und ein riesengroßes Zelt mit Merchandise.

Zum Essen war es uns irgendwie noch zu früh, aber was zu Trinken geht schon! Frühschoppen, grins!

Moritz und ich lasen die Getränketafel und zogen dann Bäda damit auf, dass er doch mal wieder ein "leckeres Magners" trinken könnte.

Wir beide erinnerten uns nämlich sofort daran, dass er sich bei seinem letzten DLP Besuch eine Dose dieses leckeren Gebräus im Earl of Sandwich gekauft hatte in der Annahme, es sei Bier. Mit diesem Glauben zog er kräftig an und spuckte dann beinah alles aus.

Mit einem Cider hatte er damals absolut nicht gerechnet. Mag er auch nicht.

Bäda lief also zur Bar und sagte zu uns noch: "Ja, das mach ich auch!"

Moritz und ich sahen uns etwas verwundert an, dachten dann aber beide, er machte einen Scherz.

Kaum war er wieder bei uns mit seinem Becher, erlebten wir das gleiche Schauspiel wie damals beim Earl!

Großer Schluck, hüstel, hüstel, bäääh, was ist denn das????

Moritz und ich sind fast am Boden gelegen vor Lachen!

"Wir haben dich doch vorher noch aufgezogen mit dem leckeren Magners!"

"Ich hatte bei dem Namen irgendwas anderes im Kopf!"

Ja ja das Alter! Ich habe mich dann mal "geopfert" und Bäda holte sich noch ein richtiges Bier. Prost!

Währenddessen gab auf der Bühne Brent Celek von den Eagles ein Interview.

War sehr unterhaltsam!

Nachdem sich bei uns noch kein Hunger bemerkbar machte, wollten wir ins Merchandise-Zelt schauen.

Dort gab es mittlerweile schon eine Riesenschlange. Die war recht geschickt geführt, denn hätten wir sie von Beginn an komplett wahrgenommen,

wir hätten uns dort nicht angestellt. Die Leute wurden nur schubweise ins Zelt gelassen und so schlängelten wir uns eine geschlagene Stunde durch die Reihen zum Eingang. Und das alles für nichts! Wir fanden die Auswahl mehr als bescheiden! Es gab von jedem Team der NFL Jerseys, T-Shirt, Helm, Football, Mütze. T-Shirt vom Spieltag, Plüschtier und Football vom Spieltag. Das wars dann auch schon so ziemlich. Von den beiden Mannschaften,

die spielten, gabs noch paar T-Shirt Motive mehr. Preise höher als im Nike Store. Da waren wir sehr enttäuscht, hatten uns mehr erwartet.

Wir verließen das Zelt ohne einen Heller ausgegeben zu haben.

Zu Essen gabs für uns dann Pulled Pork mit frischem Krautsalat, mhhhh, sehr lecker!

Und solch große Portionen, dass wir zu dritt satt von zweien geworden sind.

Mit vollen Bäuchen machten wir uns langsam auf ins Stadion. Alles lief reibungslos und total gesittet ab.

Kein Gedrängel, kein Geschubse trotz der großen Menschenmasse.

Wir waren sehr gespannt aufs legendäre Wembleystadion!

Die Dreh-Türgitter am Eingang fanden wir sehr eng bemessen.

Wir sind ohne Probleme durchgekommen, hätten wohl aber mit noch paar Kilo mehr auf den Rippen schon ein Problem bekommen.

Hinauf gings dann per Rolltreppen.

Innen ist es recht cool mit vielen Foodstationen und wirklich vielen Toiletten.

Unsere Plätze waren schnell gefunden, recht weit oben, Sicht aber gut, alles passte!

Es war ein "Heimspiel" der Jaguars. Auf jedem Platz steckte eine recht große Jaguars Flagge.

Um uns rum sowie im gesamten Stadion aber überwiegend Eaglesfans.

Das Stadion ist wirklich geil, gute Akkustik. Nach einer kleinen Preshow gings dann auch schon los.

Mit Feuerwerk und großem Tamtam kamen die Jaguars aufs Feld. Man erahnte schon, was dieses Stadion hergeben kann.

Die Eagles, dadurch dass es ihr Auswärtsspiel war, kamen recht unspektakulär rausgelaufen, aber dafür brandete das Stadion jetzt richtig auf!

Geil, Gänsehautfeeling pur! Moritz bekam sein Grinsen gar nicht mehr aus dem Gesicht!

Dann das nächste Mal Gänsehaut: Die Flaggen der USA und Großbritannien kamen aufs Feld und die Hymnen wurden gespielt!

Wir haben uns ja schon mehrere Sportveranstaltungen in USA angeschaut, ich weiß also, wie die Amis das zelebrieren.

Trotzdem zieht es mich immer wieder in einen Bann und ich steh mit feuchten Augen da.

Das Spiel der Eagles war leider nicht berauschend wie schon die komplette Saison.

Die Jaguars trugen auch nicht unbedingt viel zur Spielqualität bei.

Wir machen schon immer unsere Witze zu anderen: Geht zu keinem US-Sportspiel, wenn wir dabei sind!

Es wird garantiert das Langweiligste der Saison!

Egal ob wir uns Eishockey, Basketball oder sonst was angesehen haben, es war noch kein einzigstes schönes oder ereignisreiches dabei.

Aber Hauptsache ein Sieg sprang raus, die Eagles gewannen 24:18.

Wir machten uns gleich nach Spielende auf den Weg. Aber auch jetzt lief alles wieder sehr geordnet ab.

Unterwegs standen immer mal wieder Sicherheitsbeamte in einer Reihe, die Lollipops hochhielten. Entweder mit der Aufschrift "Go" oder "Stop".

Und faszinierend, bei Stop hielt tatsächlich die komplette Menschenmasse an!

Selbst an der Metrostation lief alles ohne Gedränge ab. Wir landeten in einer Metro, die direkt bis zu Kings Cross durchfuhr.

Dort mussten wir also nur noch zu St. Pancras hinüberlaufen und schon waren wir da. Viel schneller als wir noch am Morgen dachten.

Wir holten unser Gepäck ab und gingen Essen. Leckere frisch gemachte Burger gab es!

Eine Stunde vor Abfahrt durften wir dann zum Wartebereich des Eurostar. Sicherheitskontrollen wie am Flughafen.

Danach noch eine Passkontrolle der Briten. Bis hier her ging alles recht zügig vonstatten.

Dann kam noch eine Passkontrolle der Franzosen und diese Herren bestätigten leider die Vorurteile gegenüber Franzosen.

Man denkt, man steht ja eigentlich noch in einem britischen Bahnhof. Aber diese beiden Herren haben sich strikt geweigert englisch zu sprechen.

War echt ätzend und hat alles ewig aufgehalten! Sie haben ihre kleinen Spielchen allerdings nur bei Briten gemacht.

Es sind einige Deutsche und Holländer mit uns angestanden, die wurden alle anstandslos durchgewunken. Auch mit einem netten "Good bye"   ;-)

 

Die Zugfahrt war dann angenehm und ging recht schnell vorbei.

Was ich allerdings heutzutage gar nicht mag beim Zugfahren, dass man soweit weg von seinen Koffern sitzt!

Die Regale für die Koffer befanden sich unmittelbar an den Eingängen.

Unsere Sitzplätze waren soweit davon entfernt, dass wir überhaupt keinen Blick darauf haben konnten.

Wir landeten pünktlich kurz vor Mitternacht in Paris. Für die Weiterfahrt hatte ich uns wieder einen Shuttleservice bestellt,

alles andere fuhr um diese Zeit nicht mehr. Wir mussten wieder etwas warten auf unseren Fahrer, aber dann kam er und alles klappte.

Ich hatte von daheim aus noch 2000-Reisen angeschrieben, ob sie bitte weitergeben könnten, dass wir erst so spät ankämen.

Kurz vor 1 Uhr trudelten wir am Hotel Cheyenne ein. An der Zufahrt wurden wir recht gründlich kontrolliert.

Die Rezeptionshalle war um diese Zeit wie ausgestorben. Es war so leise, dass wir automatisch nur flüsterten.

Neben dem Kamin saß ein CM der uns deutete, wir sollten vor zum Rezeptionstresen gehen.

Dort standen wir kurz, kam aber keiner. Wir müssen wohl auf die Klingel schlagen...

Gesagt, getan. Bäda schlug aber wohl etwas kräftiger zu als gewollt, oder die Klingel war so laut...

Auf jeden Fall klang sie so laut durch den Raum, dass wir total erschrocken sind. Wir haben uns darüber gekringelt vor lachen.

Dann kam eine CM und die war soooo freundlich und nett und kannte sich mit allem aus. Sie wusste Bescheid, dass wir so spät ankommen

und hatte schon auf uns gewartet. Viel erklären musste sie uns ja nicht. 

Wir klärten mit ihr schon mal das Zubuchen von Stephanie auf unser Zimmer ab.

Leider konnte sie das nicht gleich erledigen, dafür müssten wir am nächsten Morgen gemeinsam mit der Tochter an die Rezeption kommen.

Anstellen bräuchten wir uns dafür dann allerdings nicht, wir sollten nur zur Seite kommen. Klang gut...

Außerdem klärte sie uns auf, dass wir unsere Frühstücksgutscheine für den Park nicht mehr nur im Hyperioncafe einlösen könnten sondern überall. Dann sah sie noch auf ihrem PC meine Restaurantreservierungen. Die hatte ich ja bereits gemacht, bevor ich wusste, dass Stephanie uns begleiten würde. Die CM fragte uns nun, ob sie gleich unsere Reservierungen auf 4 Personen ändern sollte.

Eine Person mehr wäre zwar normalerweise kein Problem, aber sicher ist doch sicher! Ich glaube, sie kannte ihre Kollegen genau!  ;-P

Sie änderte unsere Reservierungen, nur in den Studios im Restaurant des Stars funktionierte es nicht.

Ok, klären wir selber, wird schon klappen.

Zum Abschluss gab sie uns noch Halloween-Buttons.

So einen netten Empfang hatten wir hier seit Ewigkeiten nicht mehr erlebt!

Wir waren total happy und freuten uns auf die nächsten Tage.

Und nun waren wir aber sehr neugierig auf die neu renovierten Zimmer des Hotels.

Bis wir in den Betten lagen, war es 02.00 Uhr morgens.

Es wurde Zeit, das Licht zu löschen!

Hier geht´s weiter zu Tag 4: