Tag 5

04. Januar 2010

07.00 Uhr war für Stephanie die Nacht vorbei. Für die Sydes-Kids begann heute die Schule wieder nach den W 2010eihnachtsferien und somit musste Steph sie zum Schulbus bringen, wobei die 4 von Moritz begleitet wurden. Wir hingegen gönnten uns etwas mehr Schlaf :-)

Aber auch nicht viel. Ich lief ihnen dann doch noch nach, um mir diese "Wahnsinnsstrecke" vom Haus bis zum Haltepunkt des Schulbusses anzuschauen, die die Kinder nicht allein laufen durften. Und Stephanie hatte recht! Jeder in Deutschland würde darüber lachen!

Die Kinder müssen nur die Einfahrt hinaus laufen, einmal über die Straße gehen und dann vielleicht noch 200 Meter bis zur Haltestelle, wenn überhaupt, das wars schon! Und die Straße, die sie überqueren müssen, ist auch nicht viel befahren. Für uns also vollkommen unverständlich, dass man die Kinder dabei begleiten muß. Moritz war begeistert vom gelben Schulbus und möchte am liebsten auch in Zukunft mit so einem fahren. Bloß bei uns schaut der Schulbus gar nicht so cool aus. Ich hatte ein Foto vom Schulbus gemacht und beim Vorbeifahren winkte mir dann die Busfahrerin gleich zu. Es waren wirklich alle sehr freundlich hier!


Nachdem die Sydes-Kids aus dem Haus waren, haben wir uns auf den Weg zur nächsten Sightseeing-Tour gemacht.

Steph war im Au Pair-Modus und so bekam auch Moritz vor unserer Abfahrt noch schnell einen Bagle belegt :-)

Wir sind nach DC reingefahren und haben direkt vor dem Washington Monument geparkt. Hier haben wir unsere "kleine" Runde begonnen. Als erstes gings hinauf aufs Monument. Dazu mußten wir uns erst Tickets holen, die für uns erstaunlicherweise nichts kosteten. Gott sei Dank standen nicht viele Leute an, denn es wehte mal wieder ein eiskalter Wind. Nach großem Sicherheitscheck wie am Flughafen gings mit dem Aufzug nach oben. Von hier aus hatte man eine tolle Aussicht auf ganz DC!


Blick aufs Weiße Haus:

Vorn der runde Platz ist das World War II Mahnmal und am Ende des Reflecting Pool ist das Lincoln Memorial:

Hier kann man die riesige Dimension des World War II Memorial erkennen.

Ist das nicht der Wahnsinn???

Blick aufs Capitol:

Später beim Hinunterfahren wurde der Aufzug zwischendurch ganz langsam und die milchigen Fensterscheiben wurden auf einmal klar. Man konnte das Innere des Monuments und eingesetzte Gedenktafeln mit verschiedenen Reliefs sehen, bevor die Scheiben des Aufzugs wieder milchig wurden.

Vom Washington Monument liefen wir weiter zum Jefferson Memorial. Das ist ebenfalls riesengroß und so imposant, wenn man davorsteht. Im Innern erhält man Informationen über das Leben und Schaffen Thomas Jeffersons und sieht einen Film über sein Wohnhaus Monticello. Das ist allerdings ca 2 Stunden von hier entfernt. Stephanie machte letztens mit den Sydes dorthin einen Ausflug und ist davon immer noch total begeistert. Monticello steht also auf unserer To do-Liste für Ostern!

Nach dem Jefferson Memorial liefen wir weiter um den See zum Franklin D. Roosevelt Memorial. Tom erzählte uns am Vorabend, dass er dieses persönlich am schönsten findet. Und wir konnten es gleich nachempfinden. Es liegt sehr idyllisch eingebettet zwischen dem See und der Parkanlage und ist sehr weitläufig. Wenn der Winter vorbei ist und die Wasserspiele wieder in Betrieb sind, ist es bestimmt noch viel schöner.

Auf dem Weg zu unserem nächsten Punkt, dem Lincoln Memorial, kamen wir am Korean War Memorial vorbei, was wir natürlich auch gleich besichtigten. Die Mahnmal-Dichte in diesem Viertel ist der Hammer!

Das Kriegerdenkmal hat die Form eines Dreiecks mit 19 überlebensgroßen Bronzestatuen.
Die Figuren stellen eine Squad auf Patrouille dar, in der jede Gattung der Streitkräfte der Vereinigten Staaten vertreten ist:

15 Soldaten der US-Army, 2 Marines des Marine Corps, ein Corpsman der Navy und einen vorgeschobenen Luftbeobachter der Air Force.

Sie tragen volle Kampfausrüstung und stehen zwischen Granitstreifen und Wacholderbüschen, die das raue Gelände Koreas darstellen, verstreut.
Hier steht auch auf einer Granitwand die sehr bekannte Nachricht: "Freedom Is Not Free".


Und dann landeten wir schliesslich am Abraham Lincoln Memorial, welches wir von so vielen Bildern bereits kannten. In natur ist natürlich auch dieses viel größer und beeindruckender. Mit kleinen Dingen geben sich die Amis eben nicht ab ;-)
Mich hat erstaunt, wie relativ neu doch diese ganzen Memorials alle sind. Ich dachte, dass sie alle bereits schon viel länger stehen würden....

Das Lincoln Memorial wurde 1922 errichtet. An der Nordseite ist Lincolns zweite Antrittsrede von 1865 in Stein gehauen, an der südlichen die berühmte Gettysburg-Rede. Dort befindet sich außerdem die bekannte 5,80 Meter hohe Statue des sitzenden Abraham Lincoln.
Nach einem kleinen Fotoshooting vor dem Lincoln Memorial, machen hier schliesslich alle ;-P  ,

 gings für uns weiter zum Vietnam Veterans Memorial.

Ui, wir standen da, wo schon Martin Luther King stand und seine berühmte Rede hielt:

"I have a Dream..."

Am Eingang des Vietnam Veterans Memorial lagen Bücher mit den Namen der gefallenen Männer und Frauen im Vietnamkrieg aus.

Stephanie schaute, ob Namensvetter von uns dabei sind. Nach einer Bronzestatue läuft man an zwei Mauern entlang, die im Winkel zueinander stehen und auf denen die Getöteten und Vermissten eingemeißelt wurden - sie sind chronologisch angeordnet, allerdings beginnend in der Mitte der Granittafeln, so dass der erste, 1959 getötete Soldat unmittelbar auf den letzten im Jahre 1975 getöteten Soldaten folgt.

Sie tragen nur einen einzigen Zusatz: einen Diamanten für getötete, ein Kreuz für vermisste Soldaten.

Ich empfand es sehr beklemmend, hier an den Mauern entlang zu laufen...

Und paar Schritte weiter gab es das nächste Memorial:

Nach soviel "Geschichtsunterricht" hatten wir uns eine kleine Pause verdient.

Und so genossen wir ein paar wärmende Sonnenstrahlen :-)

Nach kurzer Pause liefen wir am Reflecting Pool bis zum World War II Memorial.

Nun hatten wir genügend Zeit auch dieses in Augenschein zu nehmen.

Unsere "kleine Runde" war fast beendet, es dauerte nur noch einen 10 minütigen Fußmarsch zum Auto.

Nach diesem ausgiebigen Spaziergang hing uns der Magen etwas in den Kniekehlen, so dass erst mal ein Mittags-Stop eingelegt werden mußte. Naja, was heißt Mittag, es war schon kurz vor 2 Uhr! Stephanie entschied sich fürs "Mittagessen" im Hard Rock Cafe. Dort war sie bis jetzt nur zum Shoppen drin, aber hat dort noch nicht gegessen. Nachdem das Essen dort nicht ganz so billig ist, nutzte sie also die Gelegenheit,

mit den "zahlenden Alten" dort einzukehren ;-) 

Aber es war auch genau unser Ding. Stilechte Einrichtung und das Essen - yummy!!! Cool sind immer wieder die Refill-Getränke.

Man bestellt sich ein Cola und das gesamte Essen wird einem das Glas immer wieder aufgefüllt, man zahlt aber nur eines. Gute Idee!


Gut gestärkt fuhren wir danach zum Air & Space Museum. Allerdings trafen wir dort erst gegen 4 Uhr ein, was eigentlich viel zu spät für den Besuch eines Museums dieser Größe war. Aber da es zur Smithsonian-Gruppe gehört, zahlt man hier keinen Eintritt, und so gingen wir noch für 1,5 Stunden hinein. 05.30pm schloss es bereits. Flugzeuge über Flugzeuge sind hier ausgestellt, dazu die ganze Geschichte der Luft- und Raumfahrt. Von den Anfängen über sämtliche Luftkriege bis hin zur Gegenwart. Eigentlich sind wir hauptsächlich wegen Moritz hier hineingegangen, aber so richtig interessiert hatte es ihn anfangs gar nicht. Aber dann kamen wir zu dem Teil des Museums, in welchem die Raumfahrt dargestellt wird. Es begann mit einem Modell der Planeten unseres Sonnensystems. Und urplötzlich war auch Moritz mit Begeisterung dabei. Er erläuterte uns gleich die einzelnen Planeten und haute uns Fachbegriffe um die Ohren, dass wir fast platt waren :-)

(Er liest bei uns im Auto immer ein Lexikon, wo das Thema genauer abgehandelt wird)





Zum Schluß kam noch eine Experimentierstation, die wir leider gar nicht mehr nutzen konnten, weil das Museum seine Pforten schloß.

Moritz hatte daraufhin gleich einen zweiten Besuch dort für Ostern eingefordert!

 

Wieder daheim angekommen haben Moritz und Bäda mit den Sydes zu Abend gegessen und Stephanie und ich zogen noch einmal los, um durch die Fair Oaks Mall zu schlendern :-)  Aber kann man es sich vorstellen, dass wir dort nicht erfolgreich waren???

Aus Frust fuhren wir anschliessend zum Walmart und deckten uns dort noch mit Disney-Schlafanzügen ein :-)
Und schon war der letzte Tag rum :-(  Als wir uns am Abend von Tom verabschiedeten erzählte er uns,

dass Jack beim zu Bett gehen Tränen vergossen hat, weil Moritz am nächsten Tag bereits wieder heimflog...


Bäda versuchte am Abend, uns für unseren morgigen Flug online einzuchecken. Ging aber nicht, weil die Plätze der Economy Class mal wieder alle schon belegt waren. Und dieses Mal verlangte das Programm allerdings eine Gebühr für ein Upgrade auf Economy Plus. Also brach Bäda diesen Vorgang ab und wir würden erst am nächsten Tag direkt am Flughafen einchecken. Sie werden uns schon mitnehmen! 

 

Hier geht´s weiter zu Tag 6: