Anreise

Am Tag zuvor hatten wir noch unsere Verwandtschaft zu uns eingeladen, um Bädas Geburtstag nachzufeiern. Was für eine blöde Idee von mir! Sorry ihr Lieben, ihr wißt, wie ich es meine! :-)

Natürlich rann uns die Zeit am Samstag nur so durch die Finger und so waren zwar als unsere Gäste eintrafen unsere Koffer gepackt und die Unterlagen zusammengesucht, aber diverse Check In´s noch nicht erledigt worden. Der Abend wurde nicht so lang, nur Stephanie und Flo blieben bei uns bis spät in die Nacht sitzen. Sie schliefen bei uns, da unsere Tochter uns am nächsten Morgen zum Flughafen fahren sollte.

So saßen wir halt noch gemütlich Stunde um Stunde beisammen. Zwischen zwei Bier konnte ich Bäda kurz mal an den PC bewegen, um wenigstens den Online Check In bei Alamo durchzuführen. Auf den von der Fluggesellschaft verzichteten wir. Ich hatte mir noch vorgenommen, unser Navi an den PC zu hängen, um das daraufbefindliche Kartenmaterial vorsichtshalber zu prüfen. Obwohl ich mir eigentlich sicher war, dass die USA Karte vom letzten Sommerurlaub noch geladen sein müsste.  ;-)  Mach´ ich später, erst mal noch mit den Kindern weiterratschen.

Bäda verabschiedete sich gegen Mitternacht ins Bett, wir anderen blieben noch sitzen. War doch grad sooo gemütlich!

Als Flo als nächster die Flügel streckte war es bereits sehr spät, oder besser gesagt "früh"....

Schnell noch den Abwasch zusammengeräumt und alle anderen auch ab ins Bett. Das Navi geriet in Vergessenheit....

Erbarmungslos klingelte, gefühlt kurz nach dem Hinlegen, der Wecker. Raus aus den Federn..... U R L A U B !!!!

Wir flogen das erste Mal mit Air Canada und waren auf deren Prozedere gespannt. Angeblich soll die Einreise nach USA über Kanada einfacher sein.... wir werden sehen. Am Check In-Schalter konnte es für uns nicht klischeehafter sein:

Wir auf dem Weg nach Kanada und vor uns checkte eine kanadische Jugend-Eishockeymannschaft ein  :-)

Das Einchecken ging fix und total easy, ohne den nervigen langen Fragekatalog, den wir letztens bei den amerikanischen Fluggesellschaften absolvieren mussten. Letzte Amtshandlung für uns auf bayerischem Boden: ein Weißwurstfrühstück zu uns nehmen!

Mir ging es seit dem Aufstehen schon nicht besonders (nein, es war sicher nicht wegen zuviel Alkoholkonsum am Vortag)

und so gab ich mich mit einer trockenen Brezn zufrieden. Den Männern schmeckte es dafür umso besser.

Die Beamten am späteren Sicherheitscheck waren dieses Mal besonders freundlich. Machten paar Späße mit Moritz, ratschten kurz mit uns. Das war wirklich eine nette Atmosphäre. Bis hinter mir so ein Zwiderwurz von Mann auf den Plan trat! Der war echt ein Kotzbrocken! Machte dort jede und jeden vom Personal dumm an und begann um alles zu diskutieren. "Warum muß ich mein Laptop extra aus der Tasche nehmen? Was hat das für einen Sinn? Warum soll ich das Objektiv vom Kameragehäuse entfernen? Das ist reine Schikane! Noch nie musste ich das Objektiv entfernen!" etc, etc, etc   Oh Mann! Wir bewunderten die Beamten, die weiterhin ausgesprochen freundlich blieben.

Anschließend noch paar Zeitschriften gekauft, kurzer Bummel durch den Duty Free-Shop und schon war´s Zeit fürs Boarding. Auf unserem ersten Teilstück konnten wir uns vorab keine 3 zusammenhängende Plätze reservieren, da alles bereits belegt war. Das ließ sich auch beim Check In nicht mehr ändern. So saß Bäda ca 4 Reihen hinter Moritz und mir. Wir flogen mit einer Boing 777 und die Bestuhlung war 3-3-3. Wir fanden es super und hatten das Gefühl, dass wir noch nie soviel Beinfreiheit hatten. Moritz und ich hatten eine ganz ruhige ältere Dame bei uns in der Reihe. Wir beiden zockten anfangs jeder auf dem eigenen Handy bis bei mir urplötzlich nix mehr ging! Mir wurde mit einem Mal total übel (welch weise Entscheidung auf die Weißwürste verzichtet zu haben), ich bekam Kopfschmerzen, Schweißausbrüche und mir wurde eiskalt. Ich mummelte mich in die Decke und versuchte zu schlafen. Dann war aber Essenszeit. Und es gab nicht "Chicken or Pasta" sondern "Chicken or Fish". Suuuper! Genau das Richtige für meinen elendigen Zustand! Der Fischgeruch verschlimmerte das Übelsein, daheim wäre ich schon längst auf die Toilette gerannt. Aber im Flieger hielt mich der für mich noch größere Ekel davon ab, wieviele diese Toilette vorher schon benutzt hatten. Krampfhaft versuchte ich an den Urlaub, ans Meer zu denken, bloß nicht mehr an Essen! Moritz bestellte sich dann auch noch den Fisch. Ich musste mich von ihm weglehnen und steckte mir die Decke fast in die Nase :-D   Ihm schmeckte sein Essen übrigens vorzüglich! Ca 2/3 des Fluges schlief ich dann, fürsorglich betreut von Moritz. Als ich dann wieder wach war, ging es mir bedeutend besser. Von dem gereichten Snack, den es dann noch gab, ließ ich trotzdem lieber die Finger. Sehr zur Freude von Moritz, der auch meinen genüsslich verputzte.

Wir landeten mit etwas Verspätung in Toronto, aber gerieten trotzdem nicht unter Zeitdruck. Das weitere Vorgehen zum Umsteigen war auf großen Tafeln super erklärt. Koffer mussten wir nicht wie beim Umstieg in USA aufnehmen und wieder abgeben. Schritt 1: Wir mussten an einem Terminal unsere Tickets und Pässe scannen und kamen danach in einen Wartebereich. Schritt 2: Im Wartebereich verfolgten wir eine große Tafel bis unser Name darauf erschien. Schritt 3: Als unser Name erschien gings für uns weiter zur Passkontrolle. Dort standen schon einige Passagiere. Allerdings lief dauernd ein Angestellter mit einer Flugliste durch. Die Leute, deren Weiterflug in Kürze startete, wurden vorgelassen. Alles in allem war das Umsteigen in Kanada auf dem Hinflug angenehmer, weil die lästige Kofferaufnahme entfiel. Schneller als beim Umstieg in USA waren wir allerdings nicht am nächsten Gate. Unser Anschlußflug verspätete sich fast um eine Stunde und verlief dann ohne jegliche Zwischenfälle.

Mein Körper hatte seine Rebellion glücklicherweise aufgegeben :-)

Es war bereits dunkel als wir in West Palm Beach landeten. Gerade mit einem Zwischenstop-Flug finde ich es immer wieder spannend, ob unsere Koffer auch die richtige Strecke genommen haben. Hatten sie! Also konnte es weiter zu Alamo gehen. Und die werden doch immer fieser. Mittlerweile sind wir in deren System und der Mitarbeiter sah, dass wir letzten Sommer einen viel größeren Wagen gemietet hatten als dieses Mal. "Also Mister Wagner, da sollten Sie doch unbedingt ein Upgrade machen. In den von Ihnen gewählten Wagen bekommen Sie nie Ihre Koffer alle rein!" Mister Wagner blieb aber standhaft und ließ sich das Upgrade nicht aufschwatzen. Wenn der Alamo-Mensch wüßte, was wir alles in ein Auto reinschlichten können. Aber ich glaube, dass können sich Amerikaner nicht vorstellen :-D

Nach einem kleinen Irrgang übers Gelände auf der Suche nach den Mietwägen schnallten auch wir es endlich, dass wir den Shuttlebus zum Alamogelände nehmen mußten. Irgendwie war es nicht gut ausgeschildert...

Dort angekommen gab es nur 3 Modelle für uns zur Auswahl, das brachte aber wenigstens eine schnelle Entscheidung. Alles war geklärt, Koffer alle verstaut (logisch passten alle ganz locker rein!), es konnte losgehen Richtung Hotel. Nur noch schnell das Navi angedockt, eingeschalten und was tauchte auf??? Boinsoir messieurs dames! Ein französisches Ziel! Tataaaaa! Wie Schuppen fiel es mir von den Augen, nach unserem letzten USA Urlaub war ich gemeinsam mit den Kids an Halloween in Paris! Tja, ich wollte ja eigentlich das Navi auch noch mal kontrollieren daheim...

Glück im Unglück: Ich hatte mir am Tag zuvor wenigstens auf mein Handy noch eine Navi-App runtergeladen mit der Florida Karte. So auf die Schnelle und dazu noch übermüdet kam ich bei der App mit der Eingabe erst mal gar nicht zurecht. Bäda nahm das dann in die Hand. Bei ihm fand die App zwar auch nicht die genaue Hoteladresse aber immerhin die Straße. War ja schon mal ein Anfang. Das Hotel würden wir dann schon irgendwie finden. Nachdem ich die letzten Wochen bei meiner Hotelsuche immer wieder bei google maps gesurft bin, wusste ich wenigstens anhand der Straßen- und Ortsschilder, dass die Navi-App uns auf alle Fälle in die richtige Richtung lotste.

In der Straße angekommen, konnten wir auch unser gebuchtes Hotel relativ schnell finden. Puuuh, Glück gehabt!

Und was sagte mein Göttergatte nach unserer Ankunft? "Ich fand es amüsant, wie ruhig du die ganze Fahrt warst!" :-D

 

Für die kommenden 2 Nächte war das Hampton Inn Plantation unser Domizil. In dieser Gegend zu diesem Zeitpunkt ein halbwegs bezahlbares Hotel zu finden war kein leichtes Unterfangen. Dieses hatte eigentlich recht gute Kritiken erhalten und zudem bot es ein includiertes Frühstück an. Ein Schnäppchen war es nicht. $270 hatte ich für ein Doppelzimmer mit Zustellbett gezahlt. Als wir aufs Zimmer kamen, gab es das erste Ärgernis. Es war kein Zustellbett aufgestellt! Grrrr. Für Diskussionen waren wir nun viel zu fertig, wir wollten nur noch ins Bett. Immerhin war das Doppelbett in Kingsize, so dass wir es uns zu dritt teilten. Unsere Zimmertür war unten stark beschädigt, dass sie gar nicht richtig schloss. Das ärgerte mich schon für den Preis! Aber mein Unmut verflog ganz schnell als ich ins Bett fiel! Das war einfach ein Traum! Die Matratzen nicht zu weich und nicht zu hart. Kuschlige Kissen und Decken und das Beste: es duftete himmlisch! Ich habe noch nie in einem Hotelzimmer erlebt, dass die Kissen und Bettwäsche so toll rochen und dufteten. Und so fielen wir dann alle ganz schnell in einen himmlischen Schlaf!  :-)

Hier geht´s weiter zu Tag 1: