Tag 12

Mittwoch, 18. März 2020

Relativ zeitig in der Früh brachen wir nach Miami auf.

Ein klares Ziel hatten wir noch nicht, das nächste Hotel mussten wir erst später noch buchen.

In diesem hier in Naples hätten wir allerdings durchaus noch länger verweilen können.

Wir wählten natürlich wieder nicht die direkte Route sondern entschieden uns für den kleinen Umweg über die Loop Road.

Mal schauen, ob wir heute mehr Glück mit Alligator-Sichtungen hatten als vor 9 Tagen.

Wir waren früh unterwegs, so dass wir fast allein auf der Strecke waren.

Zu Beginn begrüßte uns gleich mal ein Nachtreiher:

Kurz darauf entdeckten wir den ersten Alligator im Sumpf dümpeln:

Alligatoren lagen heute morgen nicht am Wegesrand,

aber Rabengeier "versperrten" uns mal wieder den Weg ;-)

Ein Anhinga oder Amerikanischer Schlangenhalsvogel:

Die größeren Alligatoren versteckten sich bis jetzt ziemlich gut vor uns.

Endlich entdeckten wir einen, der sich im Sumpf in der Sonne aalte.

Wir hielten, stiegen aus dem Auto, waren ganz leise, ließen die Autotüren offen stehen.

Ich schaltete die GoPro ein und allein dieses leise Klickgeräusch veranlasste den Alligator, die Flucht anzutreten.

Wir sahen nur noch kurz sein Hinterteil :-D

Naja, die Vogelwelt ist auch fotogen ;-)

Aber ab Mitte der Loop Road entdeckten wir dann zahllose Alligatoren.

Zwar lagen sie heute nicht direkt auf der Schotterpiste,

aber im Sumpf rechts und links neben der Straße lagen und schwammen sie.

Wir machten nun ein Stopp nach dem anderen, um zu beobachten und zu fotografieren.

Auch paar Baby-Alligatoren lagen dann direkt vor unserer Linse:

Ab und an stiegen wir auch aus dem Auto zum Beobachten.

Was für 5 Jahren noch kein Problem für Moritz war. Dieses Mal war durch den Lauf der Zeit seine kindliche Unbekümmertheit

nicht mehr vorhanden und ich wurde mehrmals von meinem Sohn ermahnt, ja nicht zu nah an die Tiere heranzugehen

und eigentlich wäre es doch auch besser, wir würden alle im Auto sitzen bleiben und nicht mehr aussteigen :-D

Ich liebe nun mal Alligatoren, habe aber trotzdem gehörigen Respekt vor diesen Tieren.

Bin keinem Tier zu nahe getreten, habe ja zum Glück ein Teleobjektiv für meine Kamera ;-)

Bäda mahnte dann schließlich, dass wir nicht mehr bei jedem Tier halten könnten,

wir würden sonst heute nicht mehr vorwärtskommen...

"Aber schau doch mal den da,

da müssen wir noch mal halten!"

"Oh, und schau mal den an, wie er sich sonnt!"

Bäda: "Schluß jetzt! Wir fahren jetzt weiter, sonst sitzen wir den ganzen Tag im Auto bei schönstem Wetter!"

Also gut...

Der zweite Teil der Loop Road bot uns total viele Tiersichtungen, der Umweg lohnte sich also für uns.

Zufrieden fuhren wir weiter Richtung Miami.

Langsam bekamen wir Hunger, wir hatten noch nichts gefrühstückt.

Wir hielten kurz vor Miami an einem Picknickplatz, an dem auch ein kleines Restaurant angeschlossen war.

Unsere Kühlbox war noch gut gefüllt, so dass wir es uns gleich an einer der Bänke bequem machten.

Wir hatten noch nicht alles ausgepackt, als aus dem Gebäude ein Mitarbeiter zu uns kam.

Er teilte uns freundlich mit, dass wir hier kein Picknick machen dürften. Es täte ihm leid, wäre aber Anordnung der Regierung,

dass ab heute keine öffentlichen Plätze mehr genutzt wrden dürften und auch die Restaurants zu Schließungen angehalten worden seien.

Also packten wir wieder zusammen und fuhren weiter.

Unterwegs sahen wir dann einige kleine Lokale, wo nun nur noch Food to go angeboten wurde.

Wir hielten schließlich vor einem Supermarkt, öffneten unseren eigenen Picknickstand "Zur Autoladeklappe",

stärkten uns etwas und suchten uns übers Handy ein Hotel für die letzten beiden Nächte.

Wir suchten eine Unterkunft in unmittelbarer Flughafennähe,

damit wir bei nochmaligen eventuellen Flugverschiebungen direkt schon vorort wären.

Zudem war ein Swimming Pool für uns jetzt ein Must Have.

Falls nun alles schließen würde, wollten wir wenigstens noch bißchen chillen können.

Wir entschieden uns für das Ramada Miami Airport.

Es gehörte zu der Wyndham Group und wir bekamen durch unseren Status ein kostenloses Upgrade auf ein Deluxe Doppelzimmer

und konnten es bereits kurz nach Mittag beziehen.

Es hatte alles, was wir für die letzten beiden Nächte brauchten.

Im Haus befand sich eine Sportsbar, die immerhin noch Essen to go anbot. Also verhungern mussten wir schon mal nicht :-)

Vom Zimmer selbst waren wir auch total begeistert! Riesengroß, wirkte fast wie eine Suite!

Mit komplett eingerichteter Küchenzeile. Hier würden wir uns wenigstens nicht gegenseitig "umtreten",

falls wir den morgigen Tag im Zimmer verbringen müssten!

Nachdem wir das Zimmer bezogen hatten, checkten wir erst mal die Nachrichten.

Wir fanden nichts darüber, dass es eine Ausgangssperre geben würde.

Also beschlossen wir, einen Ausflug zum Strand zu machen.

So lange es noch ging, wollten wir nicht auf dem Zimmer rumhängen.

Wir fuhren nach Hollywood zum Beach.

Der Strand war hier gesperrt.

War schon ein sehr beklemmendes Gefühl, den Strand bei schönstem Wetter so menschenleer vorzufinden.

Am Boardwalk gingen ein paar Leute ebenfalls spazieren.

Die meisten Geschäfte und Restaurants waren allerdings geschlossen.

Außer die typischen Touri-Shops.

Die hatten eigentlich fast alle geöffnet.

Die Polizei war sehr präsent, achteten darauf, dass der Strand wirklich nicht betreten wurde.

Ansonsten waren sie sehr freundlich, Spaziergänger wurden nicht aufgehalten.

Wir liefen also die Strandpromenade entlang.

Zwischendurch wurden wir an einem kleinen Restaurant angesprochen und gefragt.

ob wir bei ihnen nicht was essen wollten. Sie suchten händeringend nach Gästen,

aber wir lehnten dankend ab.

Und immer wieder Streifenwagen...

Wir sind sehr lang gelaufen und hatten mittlerweile schon das Gefühl, gleich im nächsten Ort zu landen ;-)

Langsam bekamen wir durch die Hitze Durst und Moritz meldete "Hunger" an.

Bäda und ich waren auch langsam bereit etwas zu essen.

Nachdem fast alles geschlossen hatte auf der Strecke, die wir abgelaufen sind,

fiel uns die freundliche Einladung von vorher wieder ein.

Wir liefen also die Strandpromenade wieder zurück und kehrten bei dem freundlichen Peruaner ein.

Es war ein sehr kleines Strandrestaurant mit gerade mal 6-8 Tischen.

Der Spruch las sich doch schon mal gut!

Peruanische Küche... hatten wir noch nie probiert, wir waren sehr gespannt.

Bäda bestellte sich ein peruanisches Bier und war schon mal recht angetan.

Ich konnte mich überhaupt nicht entscheiden.

Unsere Bedienung empfohl mir ihr Lieblingsgetränk.

Ok, ich ließ mich also überraschen. Ich hatte keine Ahnung, was in diesem Cocktail alles drin war,

aber er war sauguuuut!

Da wir alle drei sehr gern Shrimps mögen,

wählten wir allesamt ein Gericht mit Reis und den Meeresfrüchten.

Schon der Anblick unserer Teller ließ uns das Wasser im Mund zusammenlaufen!

Und fast noch besser als es aussah, schmeckte es uns dann!

Es war schlussendlich für uns alle drei das beste Essen, welches wir in diesem Urlaub genießen durften!

Es stimmte hier einfach alles! Total freundliches Personal,

super leckeres Essen genauso gute Drinks und dazu der direkte Blick aufs Meer!

Herz, was willst du mehr!

Zufrieden, in diesem kleinen Einod eingekehrt zu sein,

traten wir den Rückweg zum Auto an.

An unserem Parkplatz angekommen, suchten wir uns per Handy einen Walmart heraus.

Wir wollten gern noch etwas shoppen.

Der Weg zum Walmart führte uns über diese Brücke.

Oh, was für ein schöner Ausblick!

Der Walmart lag unmittelbar hinter dem Flussufer.

Also stellten wir das Auto dort am Parkplatz ab und liefen zurück hinauf auf die Brücke.

Wir nutzten nun jede Möglichkeit, die sich uns bot, um noch etwas von der Gegend zu sehen.

Ansonsten bot dieser Walmart nicht das Angebot, welches uns vorschwebte.

Aber nebenan im Spiritousen-Shop erlebten wir einen sehr glücklichen Bäda,

als er mitten im Kühlraum zwischen zig Bierflaschen stand.

Er fühlte sich wie im Himmel!  :-D

Anschließend wurde dann im Hotel der Pool noch etwas genutzt und relaxen auf dem Zimmer war angesagt.

Moritz versank bei Netflix...

... und Bäda und ich tranken noch einen Absacker auf dem Balkon.

Wir hatten vom Balkon aus Blick auf den Pool und sahen zudem die Flugzeuge beim Starten und Landen.

Dabei checkten wir noch kurz die Nachrichten.

Es änderten sich gefühlt fast stündlich die Regeln des öffentlichen Lebens, hier und in Deutschland.

Noch nie zuvor hingen wir in einem Urlaub untertags solange am Handy!

Es wurde langsam ungemütlich hier und wir hofften, dass alles mit unserem Rückflug klappen würde!

Hotel:

Ramada by Wyndham Miami Springs/ Miami International Airport

Deluxe Doppelzimmer mit Pool-Blick

Preis??? Wissen wir nicht mehr, ist in dem ganzen Chaos untergegangen,

aber es war nicht allzu teuer...

 

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