Es war noch mal früh aufstehen angesagt, denn wir wollten gleich zur Öffnung der Festung dort sein.
Jedes Mal, wenn wir dort die letzten Tage vorbeigefahren waren, hatten wir eine lange Menschenschlange anstehen sehen. Das wollten wir vermeiden.
Als wir am Castillo de San Marcos ankamen, stand genau ein Pärchen vor uns an der Kasse. Das war doch schon mal wunderbar!
Eintritt betrug $15 pro Person.
Nicht wundern, das Foto entstand erst am späten Nachmittag. Wir konnten so früh am Morgen direkt auf dem Parkplatz vor dem Fort parken
und liefen von dort aus gleich direkt zum Eingang. Nur keine Zeit verschwenden, bevor wieder der große Andrang losbrach ;-P
Das Castillo de San Marcos National Monument wurde von den Spaniern in St. Augustine als Schutz vor Piraten und den Briten
sowie zur Verteidigung der atlantischen Handelsroute errichtet. Es soll die älteste gemauerte Festungsanlage der Vereinigten Staaten sein.
Sie wurde vom spanischen Ingenieur Ignacio Daza entworfen und der Bau begann im Jahr 1672,
107 Jahre nach der Gründung der Stadt durch den spanischen Admiral Pedro Menéndez de Avilés, als Florida Teil des spanischen Reiches war.
Die massive Bauweise des Castillo war wirklich imposant und sehr beeindruckend.
In der Festung gab es auch Mitarbeiter, die in historische Kostüme und Militäruniformen gekleidet waren
und die den Besuchern anschaulich die Lebensweise in diesem Fort aufzeigten.
Die Festung galt lange Zeit als uneinnehmbar.
An den Mauern konnten wir überall Einschusslöcher und sogar ganze Kanonenkugeln in den Steinen stecken sehen.
Sehr interessant.
Verzierung einer Kanone:
Von der oberen Plattform hatten wir zudem auch einen tollen Panoramablick auf die Bucht von Matanzas und auf die Stadt.
Allein dafür hätte sich der Besuch der Festung schon gelohnt.
Obwohl uns hier der Wind ganz schön um die Ohren pfiff, gefiel uns der Besuch des Castillo total gut.
Ofen zum Herstellen von Kanonenkugeln:
Die Festung füllte sich zunehmend mit mehr Besuchern. Es wurde für uns Zeit weiterzuziehen.
Wir mussten lediglich vor dem Fort die Hauptstraße überqueren und schon befanden wir uns in der historischen Down Town von St.Augustine.
Als erstes passierten wir das Piratenmuseum.
Wir landeten in der St. George Street, welche die zentrale Fußgängerzone und das touristische Epizentrum von St. Augustine ist.
Die kleine kopfsteingepflasterte Straße ist übersät mit kolonialen Häusern, alten Bäumen,
kleinen Boutiquen und einigen Restaurants, Cafés und Souvenirshops.
Es war hier am Morgen noch recht ruhig und wir konnten so ganz gemütlich durch die Straße schlendern.
Das eine und andere Mal bogen wir in eine der Seitenstraßen ab.
Wir landetetn unter anderem an diesem kleinen Platz, wo sich vor den Weihnachtsfeiertagen Santa Claus sehen ließ.
Zurück in der St.George Street trafen wir auf einen uns bekannten Türsteher.
:-D
Disney is everywhere <3
Aus einer der kleinen Cafes duftete es so köstlich, dass es uns fast magisch hineinzog.
Wir waren außerdem schon recht lang auf den Füßen, es war Zeit für ein kleines Frühstück.
Wir bestellten uns einfach himmlisch schmeckende Cinnemon Rolls. Mhhhhh....
St. Augustine ist die älteste durchgehend besiedelte, von Europäern gegründete Stadt der USA.
Das Stadtbild verfügt noch über zahlreiche Einzelbauten der spanischen Kolonialarchitektur in Nordamerika.
Auf Grund ihrer Geschichte ist die Stadt ein sehr beliebtes Reiseziel der Amerikaner. Was wir in diesen Tagen live erleben durften...
Der Weg endete für uns erst mal an der Cathedral of St.Augustine.
Die Kirche wurde ursprünglich zwischen 1793 und 1797 erbaut. Das Dach musste aber zwischendurch mal ausgetauscht werden.
Der kleine Park davor war sehr gepflegt. Und während wir noch überlegten, ob wir wohl in die Kirche reingehen könnten,
wurden wir von einer Schwester angesprochen, die uns total freundlich einlud, uns die Kirche doch von innen anzuschauen.
Und sie forderte mich direkt auf, auch ein paar Fotos von ihrer Kirche zu machen. Was für ein warmer Empfang!
Natürlich kamen wir der Aufforderung sofort nach.
In einem der Seitenarme war noch die weihnachtliche Krippe aufgestellt.
Uns gefiel die Kirche sehr gut. Warme Farben, ein neueres Dach,
welches etwas Tageslicht durchlässt und alles nicht zu überladen.
Am Ausgang wurden wir dann von der Schwester noch sehr herzlich verabschiedet.
Wir tingelten weiter. Unser nächster Stopp sollte das Flagler College sein.
Ende des 19. Jahrhunderts bekam St. Augustine einen Eisenbahnanschluss. Angeführt von dem Industriellen Henry Flagler wurde die Stadt so zu einem Winterwohnsitz der reichen Oberschicht. Mehrere der in dieser Zeit errichteten Villen und Hotels stehen heute noch und werden nun unter anderem als College oder als Museen genutzt. Henry Flagler war auch maßgeblich mit am weiteren Ausbau der Ostküste Floridas beteiligt.
Dieses sehenswerte Gebäude wurde 1888 von Henry Flagler als ein Luxus-Hotel erbaut- das Hotel Ponce de Leon.
Anfangs kam man nur auf Einladung von Mr. Flagler als Gast ins Hotel und zusätzlich brauchte man auch noch 2 Empfehlungen von anerkannten Persönlichkeiten der Gesellschaft. Auch konnte man ein Zimmer nur für die gesamte 4-monatige Saison buchen, egal wie oft man übernachtete. Hier checkten also nur sehr erlesene Gäste ein und den Preis des Zimmer will ich dann mal gar nicht wissen ;-P
Vor dem Eingang steht eine Statue von Henry Flagler.
Das Hotel galt im 19. Jahrhundert als das vornehmste Hotel des Landes.
Da Flagler mit dem Glühbirnen Erfinder Thomas Edison befreundet war, war sein Hotel eines der ersten voll elektrifizierten Gebäude des Landes.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Gebäude von der US-amerikanischen Küstenwache als Trainingslager genutzt.
Nach Kriegsende wurde es dann von der Küstenwache stillgelegt und wurde wieder als Hotel betrieben.
Viele Besucher, die während des Krieges der Stadt ferngeblieben waren, kehrten zurück, doch der Boom hielt nicht an.
In den folgenden Jahren verzeichnete das Hotel rückläufige Besucherzahlen und wurde 1967 endgültig geschlossen.
Der prachtvolle Innenhof:
1968 wurde das frühere Hotel Ponce de Leon dann zum Zentrum des neu gegründeten Flagler College.
Damit begann die Verwendung des Gebäudes als College.
Wir wagten auch einen Blick ins Hauptgebäude:
Alles war hier sehr pompös.
In einem der Laubengänge gönnten wir uns wie früher die feinen Damen eine kleine Pause auf den Schaukelstühlen:
Weil damals das Hotel sehr gefragt und fast immer ausgebucht war, ließ Flagler damals auf der gegenüberliegenden Straßenseite
eine zweites Hotel errichten- das Hotel Alcazar. Dieses musste schon früher nach der großen Depression seinen Hotelbetrieb einstellen.
Heute beherbergt es das Lightner Museum, welchem wir aber keinen Besuch abstatteten.
Uns zog es weg vom Zentrum, weil es uns dort viel zu sehr wuselte.
Die Innenstadt war mittlerweile so voll geworden, dass wir es lieber vorzogen, etwas abseits durch die Häuserzeilen zu laufen.
Aber irgendwann langte es uns und wir machten uns auf den Rückweg zum Parkplatz.
Dabei liefen wir noch einmal durch die St.George Street, wo wir abermals dieser Dame begegneten.
Sie war uns im Laufe des Tages bereits mehrere Male über den Weg gelaufen. Sie war aber auch nicht überhörbar!
Mit laut aufgedrehtem Ghettoblaster zog sie fahneschwingend durch die Gassen. Wahlkampf amerikanischer Art.
Manch einer jubelte ihr zu, andere schüttelten über sie nur den Kopf.
Wir gehörten zur zweiten Gruppe, wenngleich wir uns auch amüsierten, wie engagiert sie ihr Ding durchzog.
Wir kamen an einer kleinen Eisbude vorbei, die tatsächlich einen Dole Whip anbot.
Ok, Sonne schien, es war mittlerweile wärmer geworden, also Zeit für ein Eis!
Obwohl.... Eis geht ja eigentlich immer! :-D
Bevor wir uns endgültig zum Auto begaben, liefen wir noch eine Runde außerhalb des Stadtkerns.
Wir passierten so noch ein Tor der alten Stadtmauer:
... und warfen noch einen Blick auf die imposante Brücke, über die man nach St. Augustine kommt.
Und weil die dann auch noch von einem Löwen bewacht wird, war es eigentlich ein Pflichtstopp für uns ;-P
Aber dann ging es für uns wirklich zurück zum Auto. Wir kamen am Eingang zur Festung vorbei, wo nun eine lange Schlange anstand,
um in das Castillo zu gelangen. Also alles richtig gemacht, dass wir diesen Besuch gleich in der Früh in Angrigg genommen hatten.
Am Parkplatz angekommen war dort schon wieder die Hölle los! Wir wurden genau beobachtet, ob wir zu einem Auto gingen und wegfahren würden.
Kaum saßen wir drin, stand dann auch schon ein Wagen direkt hinter uns, der auf unseren Platz wollte. Und der hängte fast schon an unserer Stoßstange, dass wir kaum ausrangieren konnten. Manche Dinge sind manchmal weltweit gleich...
Für uns war klar, wo wir nun die nächsten Stunden unseres letzten Urlaubstages verbringen wollten: natürlich am Strand!
Einfach noch mal Meeresluft aufsaugen!
Es gab einige Strände zur Auswahl in der näheren Umgebung.
Wir entschieden uns erst mal für den am nächsten gelegenen- den St. Augustine Beach.
Wir machten einen kleinen Strandspaziergang und entdeckten dabei aus der Ferne einen Pier.
Oh, da mussten wir natürlich hin!
Über den Strand gab es aber keinen Zugang zum Pier. Zumindest zu diesem Zeitpunkt nicht. Es herrschte gerade Flut
und so wurde die Gischt bis zum Steindamm gespült. Und auf nasse Füße bei den Temperaturen hatten wir beide mal so gar keine Lust.
Also blieb uns nur der Umweg über die Straßen hinter den Dünen.
So kamen wir aber noch an einer kleinen Feuerwehrstation vorbei. Auch nett!
Das Gebiet rings um den Pier war dann hermetisch abgeriegelt.
Einziger Zugang war durch einen Shop. Wie clever gedacht, wir kauften trotzdem nichts.
Im Shop konnten wir eine Gebühr von 2 Dollar pro Person entrichten und durften dann durch eine Durchgangssperre auf den Pier.
Was für eine Geldschneiderei, nur um aufs Meer blicken zu können!
Wäre es nicht unser letzter Urlaubstag gewesen, hätten wir wohl darauf verzichtet.
Wir waren gerade wieder am Gehen, als hinter uns ein großer Aufschrei ertönte.
Wir hatten vorher schon diesen jungen Mann beim Angeln beobachtet.
Nun konnte er selbst sein Glück kaum fassen, was in diesem Moment für ein Prachtexemplar an seiner Angel hing.
Uns dürstete nach einem kühlen Getränk. Aber weit und breit war leider keine Kneipe in Sicht.
So liefen wir die Hauptstraße hinter den Dünen wieder zurück. Einzig zwei Restaurants lagen auf unserem Weg, bei denen wir aber nicht hätten draußen sitzen können. Ja, anspruchsvoll waren wir auch! Die Sonne schien so schön, wir wollten im Freien sitzen!
So liefen wir ewig die Straße lang. Paar Kneipenschilder sahen von weitem verheißungsvoll aus, als wir näher kamen entpuppten sich die Lokalitäten leider immer als geschlossen. Wir wollten unsere Suche schon aufgeben, als ein Wegweiser in eine Seitenstraße zu einem Strandzugang wies.
Ok, letzter Versuch! Und was erblickten unsere Augen da? Das Beachcomber-Restaurant! Mit Sitzplätzen im Freien! Yeah!
Wir fragten an der Bar nach, ob man auch lediglich etwas trinken könnte. Fürs Abendessen hatten wir uns bereits für ein anderes Restaurant entschieden. War kein Problem! Also schnell zwei Bier bestellt und gezapft bekommen und dann ließen wir uns mit den kühlen Blonden nieder.
Wir liebten diesen Platz!
Wir saßen in "erster Reihe" und hatten so Sicht auf den Strandzugang und konnten Leute beobachten.
Uns gefiel es so sehr, dass wir uns doch glatt noch eine zweite Runde gönnten.
Dort konnte man wahrlich die Zeit vergessen.
Aber irgendwann machte sich bei uns Hunger bemerkbar. Zum Abschluß sollte es noch einmal ein kulinarisches Highlight geben.
Und so machten wir uns auf den Weg ins Longhorn Steakhouse.
Wir hatten uns nicht falsch entschieden!
Essen war ein Genuß und der Service super freundlich.
Anschließend ging es zurück ins Hotel, wo wir schon mal die ersten Sachen packten.
Rest konnte am nächsten Morgen folgen...