Tag 19

Mittwoch, 03. Januar 2024

Wecker klingelte heute morgen für unsere Verhältnisse seeeehr zeitig  ;-P

Schnell unter die Dusche gesprungen und ab ins Auto.

Kurz nach halb 10 standen wir erneut am Visitor Center des Fort Matanzas.

Unser dritter Besuch führte nun endlich zum Erfolg! Die zeitlich nächste Bootsüberfahrt war zwar auch schon wieder voll belegt,

aber für die übernächste hatten wir nun endlich Tickets bekommen.

Die Zeit bis zu unserer Abfahrt verbrachten wir am Auto bei einem kleinen Frühstück und

danach gabs vor dem Bootssteg noch paar Infotafeln zum Fort zu lesen.

Und auf einem der  Äste über uns konnten wir in der Zwischenzeit noch ein wenig einen Adler beobachten.

So verging die Wartezeit fast wie im Flug.

Pünktlich 10.30 Uhr startete unsere Überfahrt, die schnell und unspektakulär war.

Am Fort wurden wir von einem Ranger empfangen.

Er erzählte paar Infos zum Fort, dann konnten wir das Fort allein genauer inspizieren.

Eine dreiviertel-Stunde war dafür angesetzt, dann musste man wieder am Boot sein.

Nach einer gescheiterten britischen Belagerung des Fort Castillo de San Marcos sowie der benachbarten Stadt St. Augustine im Jahre 1740,

errichteten die Spanier dieses Fort, um das Mündungsgebiet des Matanzas Rivers zu überwachen.

1742 wurde es fertiggestellt. Just in diesem Jahr versuchten die Briten erneut durch das Gebiet ins Landesinnere vorzustoßen.

Es blieb allerdings nur beim Versuch, weil der Angriff von den Soldaten des Forts abgewehrt wurde.

Dieser Vorfall war dann auch der einzige, wo das Fort gefordert wurde.

Über diese wacklige Leiter kam man auf die obere Plattform.

Bäda wagte einen Ausflug nach oben, ich lehnte dankend ab  :-D


Auszug aus Wikipedia:

"Nach dem Pariser Frieden von 1783 hatten die Spanier an dem Fort keinerlei Interesse mehr und ließen es verfallen.

Als die Vereinigten Staaten Florida und damit auch das Fort übernahmen, war es in einem Zustand, der weder zur Verteidigung der Mündung, geschweige denn zur Unterbringung von Soldaten dienlich war. 1916 begann man mit der Restaurierung des Forts, welches 1924 zum National Monument deklariert wurde.

Seit 1933 wird das Fort vom National Park Service verwaltet."

Nach der Besichtigung der Innenräume des Forts liefen wir eine Runde um den Bau und warteten dort

bis sich die Besucher gen Boot verzogen hatten, um noch paar Bildchen vom Fort ohne Leute machen zu können.

Wir waren dann die vorletzten, die das Boot zur Rückfahrt betraten.

Wieder übergesetzt, spazierten wir dort ein Stück am Ufer des Flusses entlang.

Dabei ratschten wir und wurden wohl von den Anglern auf dem Boot gehört.

Also von diesem Boot, welches ihr auf dem unteren Bild sehen könnt.

Ein kleines Stück näher kamen sie dann schon noch ans Ufer geschippert.

Auf alle Fälle quatschten sie uns aus der Entfernung an.

Es entstand ein kleiner Smalltalk über den Fluß. Fanden wir recht lustig.

Danach fuhren wir wieder zurück nach St. Augustine.

Dort besuchten wir als erstes das Gelände der früheren Mission Nombre de Dios.

Die Kirche und das Museum auf dem Gelände schauten wir uns nicht an,

aber der wunderschön angelegte Park war uns einen Spaziergang wert.

Die Parkanlage endete direkt am Ufer des Matanzas Rivers.

55 Jahre bevor die Pilgerväter am Plymouth Rock die erste englische Siedlung errichteten,

gründete hier Pedro Menéndez de Avilés am 8. September 1565 die Siedlung St. Augustine und die Mission Nombre de Dios.

Es wird angenommen, dass diese franziskanische Mission die erste in Amerika gewesen sein könnte.

Dieses große Metallkreuz und die Statue markieren den Ort, an dem damals die spanischen Eroberer das Festland betraten.

Ein historisch bedeutsamer Ort der amerikanischen Geschichte.

Wir hatten unser Auto zuvor an der Hauptstraße abgestellt, wo keine Parkgebühr fällig war.

Wir ließen es dort weiterhin stehen und machten uns zu Fuß auf zum nächsten Punkt- der Old Town.

Dort informierten wir uns über die Trolley Tour. Wir hatten die kleinen Bahnen die ganze Zeit schon umherfahren sehen

und überall hatten wir Werbung dafür gelesen. Die Trolleys fuhren alle sehenswerten Orte der Stadt St.Augustine an.

Sie funktionierten nach dem System der Hop on Hop off- Busse in den Großstädten. Allerdings verlangten sie pro Person 37 Dollar

und inkludiert waren lediglich die Fahrten mit der Bahn und ein Besuch ins History Museum.

Wir verzichteten bei dem Preis darauf, weil uns dieses Museum nicht wirklich interessierte

und alle für uns interessanten Orte eigentlich sowieso fußläufig erreichbar waren.

Wir hatten gehofft, dass es irgendeinen Pass gab, der die Eintrittsgelder der wichtigsten Gebäude und Museen beinhaltete.

Gab es leider nicht! Die Dame am Informationsschalter händigte uns eine Liste mit allen aufgelisteten Eintrittsgeldern aus.

Puh, das sollte ein teurer Spaß werden, wollten wir uns wirklich alles Angebotene anschauen!

Jede einzelne Attraktion begann bei 15 Dollar pro Person oder mehr.

Wir liefen durch die Old Town und beratschlagten, was wir nun tun wollten.

Es wurde tatsächlich bei fast jedem Haus hier eine Eintrittsgebühr verlangt. Das hatten wir schon ganz anders erlebt!

Wir waren nicht bereit, diesen Wucher zu unterstützen. Und schließlich gab es auch draußen einiges zu entdecken!

Wir einigten uns darauf, uns wenigstens das Old Jail und die große Festung anzuschauen.

Die Festung allerdings erst am nächsten Tag, jetzt ging es ins alte Gefängnis. Das klang für uns spannend!

Bereits am Eingang zur Old Town standen dazu eine große Skulptur und ein alter Gefangenenwagen.

Den konnten wir uns sogar ohne jegliche Gebühr anschauen  ;-P

Bei diesem Typen kauften wir uns dann Tickets fürs Old Jail. Der Besuch war nur in Form einer Führung möglich.

Wir mussten dafür 16 Dollar pro Person berappen.

Der Typ war ein uriger Kauz und ging in seiner Rolle voll auf. Fragte zweimal nach, ob wir wirklich ins Gefängnis wollten.

Nachdem wir es uns nicht ausreden ließen meinte er zu Bäda: Dann pass aber gut auf deine Frau auf!  :-D

Wir stellten uns etwas abseits hin und lauschten weiterhin seinen launigen Sprüchen,

die er den nächsten Besuchern hinschmetterte.

Kurze Zeit später begann die Führung.

Der Typ hatte einen starken Slang, mischte die Fakten des Gefängnisses in teils skurrile Geschichten.

Wir beide fanden es schwierig, ihm auf Dauer zu folgen und alles zu verstehen.

Die Fakten:

Das von dem Eisenbahnmagnaten Henry Flagler im Jahr 1891 erbaute Old St. Johns County Jail, bekannt als The Old Jail,

diente bis 1953 über 60 Jahre lang als Bezirksgefängnis. Dann wurde es für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Zu Beginn unseres Rundgangs kamen wir an einen Käfig, der für besondere Strafen genutzt wurde.

Der Typ wollte weiterhin spaßig sein und forderte ein kleines Mädchen unserer Gruppe dazu auf, sich in den Käfig zu stellen.

Das Mädel kam der Aufforderung nach, war aber meines Erachtens zu jung für diese Art Scherze.

Der Typ schloß den Käfig, drehte sich um und tat so, als wollte er weggehen. Klar, das Mädel begann zu weinen und verkroch sich den Rest der Tour nur noch hinter Mamas Rücken. Uns tat sie leid...

Wir kamen zum eigentlichen Gefängnisgebäude, in dem damals auch der Sheriff selbst mit seiner Frau neben den 72 Gefangenen lebten.

Wir betraten die Gefängniszellen für Männer und Frauen sowie einen Hochsicherheitstrakt.

Hier wurden wir Frauen in einer Zelle auch kurz eingesperrt, wobei der Typ einen Altherrenwitz zum besten gab. Haha!


Bäda und ich waren beide etwas genervt von seiner Erzählweise und seinen "Witzen".

Wir ließen uns etwas zurückfallen von der Gruppe und gingen so fast eigenständig durchs Gebäude.

Die einzelnen Wohn- und Arbeitsräume des Sheriffs waren fast allesamt ausgeschildert,

so dass wir auch ohne Führung alles Wichtige erfuhren und die Texte so in unserem eigenen Tempo lesen konnten.

Eine große Sammlung an Pistolen und Waffen, die damals für echte Verbrechen verwendet wurden,

sowie Waffen, die von den Gefangenen gefertigt wurden, waren ebenfalls ausgestellt.


Mittlerweile hatte der Typ unsere Gruppe "entlassen" und es gab weiterhin die Möglichkeit, sich alles noch in Ruhe weiter anzuschauen.

Die meisten verließen aber sofort das Gebäude. Wir hatten so gemeinsam mit 2-3 anderen Personen das Gebäude kurze Zeit für uns allein.

Wir nutzten die Gelegenheit und setzten uns noch einmal allein in die Zellen.

War dann so alllein noch mal eine ganz andere Atmosphäre und Erfahrung. Das war dann schon etwas beklemmend!

Und wirklich irre, dass hier genau neben diesem Zellentrakt die Wohnräume des Sheriffs lagen!


Hinter dem Haus stand noch ein Galgen, der angeblich früher tatsächlich zum Einsatz kam.

Ob´s wirklich stimmt??? Keine Ahnung...

Nachdem wir das Zellengebäude verlassen hatten, liefen wir noch einmal zu dem Gebäude zurück, wo unsere Tour begonnen hatte.

Da war uns vorher zuviel Trubel, jetzt konnten wir auch hier alles noch mal in Ruhe betrachten.

Um das Old Jail gab es noch paar Fotopoints und natürlich Touristenshops mit allerlei Schnickschnack.

So langsam begann dann auch schon wieder die Dämmerung einzubrechen.

Zeit, um essen zu gehen! Wohin heute??? Im Chilis waren wir schon lange nicht mehr!

Ein Restaurant der Kette lag gleich in der Nähe, also nichts wie hin!

Ich entschied mich "lediglich" für eine Vorspeise, womit ich voll und ganz bedient war. Von mehreren Gerichten eine kleine Auswahl-

das war genau meins! Bäda wählte sich eine Platte und auch ihm schmeckte es vorzüglich.

Dazu eine Margarita und ein Bier, und wir beide waren überglücklich!


Hätten wir nicht noch das Auto zum Heimkommen ins Hotel gebraucht, wir wären dort länger sitzen geblieben.  :-)

So gab es unseren allabendlichen Absacker in unserem Hotelzimmer.

Gute Nacht!

Gelaufene Schritte: 10.349

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