Tag 2, Weiberfastnacht

04. Februar 2016

by Bäda

Zeitig um 8 Uhr ging’s aus dem Bett zum Großkampftag. Weiberfastnacht. Wir waren schon voller Vorfreude und so ging’s nach einem Tasserl  Kaffee ab in die Hofburg zum gemeinsamen Frühstück mit Dreigestirn, Adjudanten, Gefolge usw.,

also alle die, die heute zusammen losziehen sollten. Und das Frühstück war sehenswert, da fehlte es wirklich an nichts.

 

Nach der Stärkung verabschiedete sich das Dreigestirn erstmal nach oben zum Umziehen. Annett hatte die ehrenvolle Aufgabe, Silke als Maskenbildnerin der Jungfrau zu vertreten und war so gleich mitten im Geschehen. Das ist auch noch erzählenswert: Der Wirt vom Krayer hatte für die Dauer der Session sein Wohnzimmer für das Dreigestirn als Garderobe zur Verfügung gestellt, er braucht’s eh‘ nicht. Cool, oder? Dann ging’s los, ab in die Autos und zum ersten Auftritt in einen nahegelegenen Kindergarten.

Dort angekommen, war schon die Leiterin am Start, die uns bereits erwartete. Und die Dame hatte echt alles im Griff und war bestens auf das Dreigestirn vorbereitet, voll dabei und machte klare Ansagen. Also los ging’s. Für uns das erste Mal bei einem richtigen Dreigestirnsauftritt. Gekribbelt hat’s schon.  ;-P

Der Auftritt selbst war dann auch echt toll. Das Gefolge marschiert da rein, zuerst die Frauen, dann der Rest des Gefolges, die Adjudanten und am Schluß das Dreigestirn. Alles zu kölscher Musik ("echte Fründe" hatte die Chefin ausgesucht) mit Klatschen und Winken und Kamelle verteilen.

Die Kinder hatten natürlich ein paar Tanz- und Gesangseinlagen für das Dreigestirn vorbereitet und waren alle voll maskiert. Und wie die sich gefreut haben, Waaaahnsinn. Das war für die Kids echt das Größte. Sowas kannten wir natürlich aus unserer bayrischen Heimat nicht.

Udo, unser Prinz, hat dann auch noch ein paar ganz nette Worte für alle gefunden, dann wurden noch ein paar Orden verliehen

(an die Organisatoren, die eingeladen hatten) und es wurden Fotos gemacht, mit dem Dreigestirn natürlich.

Dann folgte unser Ausmarsch und es ging -wegen des Regens- zurück in die Autos und ab zum nächsten Kindergarten.

Der war auch gar nicht weit entfernt, wir waren also schnell da.

Dort wiederholte sich erst mal alles, also Einmarsch, kleine Ansprache, Einlage der Kids, Überreichen der Orden.

Und auch hier war die Begeisterung über das Erscheinen des Dreigestirns grenzenlos.

Aber zum Abschluß gab’s noch ein richtiges Highlight: einen ganz witzigen Tanz, bei dem alle mitmachen durften, also eher mussten,

denn auch die Leiterin dieses Kindergartens hatte „Pfeffer im Hintern“ und duldete keine Abweichler.

Bei dem Tanz musste man sich von Strophe zu Strophe immer weiter verrenken

und es kamen wirklich ein paar äußerst witzige Fotos dabei heraus…..   :-D

Gruppenfoto mit der ganzen "Gang". :-)

Zum Schluß noch das Wichtigste für die Kids: Kamelle für alle!

Die Hände waren zu klein, aber in der Kapuze noch Platz genug :D

Im Anschluß wurde es dann ernst, es folgte der erste „Erwachsenen-Auftritt“. Das Finanzamt stand an.

Schon komisch, da zu einem Auftritt zu fahren, normalerweise geht da ja keiner freiwillig hin.   ;-P

Aber dort aufzutreten, war eine besondere Ehre, denn die Veranstalter durften nur ein Dreigestirn engagieren und die Wahl fiel auf unseres.

Und wir reden hier vom Finanzamt der Stadt Brühl! Also unsere Jungs hatten sogar das „große“ Dreigestirn der Stadt ausgestochen!

Aber das war kein Wunder, wir waren definitiv im Gefolge des lässigsten Dreigestirns im ganzen Brühler Umkreis, das sollten wir auch noch die nächsten Tage merken. Also rein da, die hatten Ihre Kantine zum Partyraum umfunktioniert und Auftritt. Da war das Reinkommen schon irre. Viele Leute und die waren alle schon in Hochstimmung. Bei diesem Auftritt trug unser Dreigestirn auch zum ersten Mal am heutigen Tag ihren Sessionshit vor. Wer sich noch erinnern kann an die Proklamation: Das ist „Whatever you want“ von Status Quo mit einem speziellen kölschen Text, zugeschnitten auf unsere drei. Dementsprechend gut kam das auch an, die Leute gingen ab wie „Schmitz‘ Katze“.

Dann noch ein paar warme Worte, Orden verliehen und Ausmarsch. Wir blieben dann noch ein bisserl da, Mischa war wieder im Einsatz und organisierte Bier, bevor Prinzenführer Schorsch zum Aufbruch rief.


Die nächste Station war ein großes örtliches Einkaufszentrum, die Giessler Galerie,

die eine große Karnevalsveranstaltung abhielten.

Schon der Weg dahin war beeindruckend!

Wir liefen durch das Einkaufszentrum und unsere drei Stars mussten alle paar Meter für ein Foto anhalten.

Silke hatte mittlerweile Feierabend und zog nun auch mit, genauso wie ihre Mama.

Vor uns war eine Tanztruppe dran und dann kam unser Einsatz. Leider hatte der DJ ein Problem mit seiner Anlage und es kam kein Ton raus. Was macht also der echte Jeck? Er singt selbst! Also haben wir uns da höchstpersönlich reingesungen und dann den Auftritt absolviert.

Leider hat dann auch die CD mit unserem Song nicht funktioniert und Udo mit dem Mikro in der Hand war „not amused“.     ;-)

Ich glaube, wäre er nicht in offizieller Funktion unterwegs gewesen, hätte er den DJ ein bisserl am Ohr gezogen…. 

Na gut, dann eben ohne Musik und Ausmarsch mit Gesang. Vor dem Gebäude sammeln, denn nun ging’s in der Stadt zu Fuß weiter.

 

Der nächste Halt war eine Seniorensession zu Weiberfastnacht. Auch hier wurden wir bereits erwartet und zur Begrüßung gab’s erstmal eine Runde Bier… Man merkte schon die Vorfreude bei den Leuten. Für alle hier war der Auftritt etwas Besonderes, aber er sollte noch viel bemerkenswerter werden. Erstmal lief alles in ähnlicher Reihenfolge wie bisher ab.

Ein paar warme Worte....

Aber als es an die Musik ging, trat wieder ein technisches Problem auf. Das Gerät vor Ort konnte keinen Stick aufnehmen, also keine Musik.  :-(

Witzig war gleich mal, dass der nette Herr, der sich aber leider so vergeblich abmühte, der Vater von Kowa, unserem Bauern war.

Nicht zuletzt aufgrund dieser Konstellation, aber eben auch, weil die Leute sich so auf den Auftritt gefreut hatten,

ließ unser Dreigestirn nichts unversucht, ihr Lied zu spielen. Und Prinz Udo war dann irgendwas am auskarteln mit einer älteren Dame,

die eine Gitarre dabei hatte und vorher schon für die Gesellschaft gespielt hatte.

 Er kam also mit der Seniorin um die Ecke und erzählte irgendwas von „unplugged“ und wies die Dame an: "Wir brauchen einen Walzer!“.

Wir im Gefolge schauten uns leicht irritiert an, aber ich schwör‘, Dirk und Kowa hatten die Hosen gestrichen voll, nach dem Motto:

"In was reitet der uns hier jetzt rein???“.

Aber was soll ich sagen? Die Dame spielte einen Walzer an und Udo fing an, das Lied (Status Quo, nicht vergessen, gell) im Dreivierteltakt zu singen und das funktionierte wie Bombe! Die anderen beiden hatten‘s  sofort adaptiert und der Auftritt wurde zur Sensation!

Dass die Senioren nicht auf die Stühle gesprungen sind, war schon alles!

Sogar eine Zugabe musste gegeben werden. Ein echt unglaubliches Erlebnis!

Nicht platzen, Jungs. :-)


Nach dem Ausmarsch wurde uns von den begeisterten Veranstaltern auch noch Bier und Sekt in größerer Menge angetragen,

so happy waren die. Und wir auch!  :-)

 

Die folgende Station war grad mal quer über die Strasse: eine vollbesetzte Kneipe. Da ging’s wieder ein bisserl  wilder ab. Die Hütte war bummvoll und allein der Einmarsch einmal mehr ein Erlebnis. Im Anschluß blieben wir auch noch ein paar Kölsch lang da und konnten die tolle Stimmung aufsaugen. Das ist einfach Wahnsinn, wie entspannt und fröhlich das da abgeht.

Foto © Hans-Herbert Wallikewitz
Foto © Hans-Herbert Wallikewitz

Danach, unser Gefolge war mittlerweile stark angewachsen,

weil auch alle beruflich vorher noch verhinderten Nachzügler am Start waren, ging’s ab ins Brühler Rathaus.

Heimspiel!

Zur Erklärung: unser Freund Dirk, die Jungfrau, arbeitet dort und ist der Organisationsleiter vom Rathaus und somit bekannt wie ein bunter Hund. Die hatten im Innenhof ein recht großes Zelt aufgestellt und das war auch bummvoll, also eigentlich schon überfüllt. Wir warteten wieder bis Schorsch das Zeichen zum Einmarsch gab und betraten den Hexenkessel.

Hey Leid, i sog’s Eich, des war so geil als würden wir in ein Fußballstadion einlaufen!

Die sind abgegangen wegen ihrer Erika (das ist Dirk’s Tollitätenname als Jungfrau) als gäb’s kein Morgen mehr.

Auch Prinz Udo erkannte schnell, dass hier ausnahmsweise nicht der Prinz die erste Geige spielen konnte und gab das Mikro ab.

Und unsere liebe Jungfrau musste ganz schön „schwade“, die wollten ihn alle nicht mehr gehen lassen.

Das Lied danach wieder der Hammer, aber das waren wir ja schon gewohnt.

Foto © Hans-Herbert Wallikewitz
Foto © Hans-Herbert Wallikewitz

Gruppenbild mit Dame (Jungfrau).

Foto © Katja Wolf
Foto © Katja Wolf

 

"Erika, wir woll´n dein Strumpfband seh´n,

wir woll´n dein Strumpfband seh´n...!"  

:-D

Foto © Katja Wolf
Foto © Katja Wolf

 Es folgte der Ausmarsch, aber nur für uns, das Gefolge.

Wir warteten dann im Rathaus, bis das Dreigestirn sich durch die Menge zurückgekämpft hatte. Aber das dauerte eine geschlagene Dreiviertelstunde! Hier ein Foto, da ein Kölsch, da ein Bussi, die Jungs waren gefragt wie Rockstars.

Was für ein affengeiler Auftritt. Für uns war die Wartezeit kein Problem,

denn wir hatten ja zum Glück Mischa und somit immer ein Glas Kölsch in der Hand.  :)


Bauer Kowa mitten im Getümmel. Schreibt er da etwa ein Autogramm? :-))

Foto © Katja Wolf
Foto © Katja Wolf
Foto © Katja Wolf
Foto © Katja Wolf

Verliebte Jungs... tanzen auf den Straßen.... reiben Ihre Nasen.....

Nun war der kompletten Truppe nach ein wenig Entspannung und es wurde ein Überraschungsbesuch in einer Kneipe namens „Winkel“ eingestreut. Die Wirtin freute sich wie Bolle über die Überraschungsgäste und wir blieben auf ein paar Bier dort, bevor wir weiterzogen zu den letzten Terminen des Tages. Es war mittlerweile auch schon später Nachmittag.

 

Unser Fuhrpark sammelte uns dann auf und wir fuhren zum nächsten Auftritt in eine Kneipe, die komplett im amerikanischen Nordstaatenlook eingerichtet war. Die Wirtschaft war das Klubheim von einem Nordstaatenverein und so liefen die da auch alle rum.

Seeeehr geil, sowas hatten wir bisher auch noch nicht gesehen. Und auch da war’s fantastisch. Super lockere Stimmung,

geiler Auftritt unseres Dreigestirns und auch danach noch ganz locker mit allen gesungen und getanzt.

Ja, das Leben kann schon schön sein.  :-)

Foto © Katja Wolf
Foto © Katja Wolf
Foto © Katja Wolf
Foto © Katja Wolf

Direkt daneben war eine Kneipe, die von einem Freund und Mitarbeiter von Udo bewirtschaftet wird

und hier fand der letzte Auftritt in der Stadt für heute statt, mit anschließendem netten Beisammensein bei Kölsch und Musik,

sowas aber auch….    ;-P


Und hier noch ein Bild mit Jens, einem neuen Freund der Familie Wagner. Der hat nämlich Ahnung vom Fußball.   :-)

Und nein, Moritz hatte keinen Alkohol getrunken.....  Echt nicht.

Foto © Katja Wolf
Foto © Katja Wolf

Auf dem Tisch singt sich's einfach besser.

Foto © Katja Wolf
Foto © Katja Wolf

Danach ging‘s wieder in die Autos und die Fahrt führte zurück an unseren Ausgangspunkt, die Hofburg.

Man könnte auch „Hochburg“ sagen, so wie das ganze Dorf hinter seinem Dreigestirn stand…

Dort gab’s den letzten Einmarsch des Tages und logischerweise auch nochmal  den Sessionshit, alles andere wäre vom Volk nicht geduldet worden. Hier konnten wir dann auch zum ersten Mal an diesem Tag wirklich durchschnaufen und vor allem etwas essen.

Dann ließen wir den Tag beim Krayer gemütlich ausklingen. Das war schon ein ganz beeindruckender Tag.

Wir hatten Weiberfastnacht schon öfters erlebt, aber eben aus dem anderen Blickwinkel in den Kneipen. Im Gefolge des Dreigestirns ist das ganz anders, aber eigentlich noch schöner. Ein toller Nebeneffekt war auch, dass wir abends noch in ordentlichem und ansprechbarem Zustand waren. Normalerweise kann ich Weiberfastnacht um 18 Uhr nicht mehr laufen und sprechen, diesmal waren noch alle Funktionen intakt. :-D

Es war dann auch wirklich noch super angenehm beim Singen und Schunkeln.

Irgendwann trieb’s uns aber dann doch zeitig (ich glaub‘ so gegen 23 Uhr) nach Hause,

denn am nächsten Tag stand der ganz große Auftritt unseres Dreigestirns mit dem Schwadorfer Karnevalszoch an.

Zuhause angekommen, gab’s noch die obligatorischen Ramazotti als Absacker und dann ging’s in die Heia.

Schwerst beeindruckt!  :-)

 

Hier geht´s weiter zu Tag 3: