Wir verließen unser erstes Appartment und den kleinen Fischerort Elounda.
Auf dem Weg zu unserer nächsten Destination legten wir einen kleinen Umweg ein.
Wir fuhren noch ein Stück weiter in den Westen Kretas.
Unterwegs kamen wir an einem ausgewiesenen Aussichtspunkt vorbei, wo wir einen ersten Stopp einlegten.
Wow, was für eine Aussicht!
Die Schnellstraße quer über die Insel war gut ausgebaut und wir kamen dort schnell voran.
Unser nächstes Ziel war die Richtis Schlucht. Wir wollten dort zu dem Wasserfall wandern.
Ich hatte mich vorab zur Parkplatzsituaion informiert und wusste so, dass es einen gab, der direkt am Beginn des Wanderweges lag.
Und dann gab es noch einen weiteren, der oberhalb an der Hauptstraße lag. Als wir diesen passierten, standen dort gerade einmal zwei Autos.
Nachdem dort so wenig los war, beschlossen wir sofort zu dem näheren Parkplatz runterzufahren. Im schlimmsten Fall müssten wir halt wieder rauffahren. Das blieb uns allerdings erspart. Als wir ankamen stand gerade mal ein Auto dort, es gab also noch genug Platz für unseren kleinen Flitzer.
Es war bereits Mittag als wir vom Parkplatz losmarschierten.
Die Wanderung begann schon mal sehr idyylisch an dieser Brücke.
Sie wirkte wie aus einem Märchen, einfach kitschig schön.
Der Weg zum Wasserfall war super ausgeschildert, wir mussten einfach diesen farbigen Punkten folgen:
Die verschiedenen Pfade führten uns durch Wasserlachen,
die wir teils durch größere Steine im Wasser oder durch kleine Holzbohlenbrücken trockenen Fußes überqueren konnten.
Dann war ein Baum so über den WEg gewachsen, dass wir nur geduckt durchkamen. Es war so total abwechslungsreich.
Wir liefen irgendwann ausgerechnet an einer Engstelle auf eine größere Gruppe älterer Damen auf. Die taten sich mit der Beschaffenheit der Wege etwas schwerer. Sie bemerkten schnell, dass wir schneller unterwegs waren und machten uns Platz, an inen vorbeizuziehen.
Irgendwann kamen wir an einen großen glatten Felsen über den ein Seil gespannt war. Ok, damit hatten wir nun nicht gerechnet!
Da es ohne dieses Seil fast aussichtslos war, diesen Felsen zu überqueren, stauten sich paar Leute an dieser Stelle. Wir mussten einen Augenblick warten, bis wir drüberklettern konnten. Bäda kam sehr schnell vorwärts, ich brauchte etwas länger, weil ich wieder mal nicht einsehen konnte, die GoPro für dieses Teilstück aus der Hand zu nehmen :-D Dafür gabs dann auch einen kleinen Anschiss von meinem Göttergatten ;-P
An einer der Gumpen gab es ein lautes Froschkonzert.
Und obwohl sie so laut quakten, entdeckten wir keinen einzigen Frosch.
Ein paar Leitern gab es während der Tour auch hinabzusteigen.
Und dann kam der Schlußspurt. Der letzte Teil über diese wacklige Holzkonstruktion war fast mein Endgegner!
Wir kamen aus einem Waldstück und standen plötzlich vor dieser "Treppe", die fast senkrecht nach unten führte.
Beim Blick in die Tiefe wurde mir gleich ganz schummrig. Bäda eilte mir davon.
Ich brauchte festgeklammert ans Geländer eine gefühlte Ewigkeit bis ich auch unten ankam.
Es war allgemein zu trocken auf der Insel, so dass der Wasserfall schon fast süß war.
Den hatten wir auf Fotos etwas bombastischer gesehen.
Aber egal, wir fanden diesen Platz trotzdem einfach traumhaft! Bei unserer Ankunft verweilten so ca 15 weitere Personen dort.
Es gab zwei Picknicktische mit Bänken vorort. Zwei Mädels schwammen gerade zum Wasserfall, Bäda tat es ihnen nach.
Da auch hier das Wasser recht kühl war, hatte er in kürzester Zeit die Wasserfall-Dusche für sich allein.
Die meisten der anderen Besucher waren ja vor uns da und packten nun ihre Sachen zusammen.
Wir hatten diesen wunderbaren Ort dann einen Moment für uns allein.
Kurz bevor wir später wieder aufbrachen, kamen erneut Besucher aber aus der entgegengestzten Richtung.
Es gab auch von einem Strand aus einen Weg zum Wasserfall. Später am Abend ärgerten wir uns fast ein wenig darüber,
dass wir dieses Stück nicht noch abgelaufen waren. Andererseits ein Grund noch einmal herzukommen ;-P
Und dann hieß es halt den kompletten Weg wieder zurück nach oben zu laufen.
Ohne den Blick in die Tiefe zu haben, war es für mich nun viel einfacher dieses Holzkonstrukt zu erklimmen. :-D
Nachdem ich fast den kompletten Hinweg mit der GoPro gefilmt hatte,
machten wir nun auf dem Rückweg paar Fotos von der Strecke.
War teils schon eine ziemliche Kletterei nötig:
Die älteren Damen vom Hinweg sahen wir nicht wieder. Sie hatten wohl irgendwann wieder umgedreht.
Wir hatten uns die ganze Zeit gefragt, ob wir ihnen noch mal begegnen würden, weil wir uns nicht vorstellen konnten,
dass einige der Damen über die Stelle mit dem Seil kamen. Sie wirkten dafür einfach zu wacklig auf den Beinen.
Als wir schon fast wieder auf dem ebenen Pfad zum Parkplatz waren, kam uns ein stämmiger älterer Herr entgegen, der schon ziemlich am Schnaufen war. Er fragte uns, ob es noch weit wäre zum Wasserfall. Bäda sagte ihm, dass er sich noch ziemlich am Anfang des Trails befand.
Wir waren beide der Überzeugung, dass der Mann etwas anderes von uns hören wollte :-D
Gerne hätten wir gewusst, ob er wirklich bis zum Wasserfall durchgezogen hatte...
Bissal kaputt aber extrem glücklich kamen wir wieder an unserem Auto an, welches mittlerweile ganz allein dort stand.
Wir waren so durchgeschwitzt, dass wir uns frische Shirts aus dem Koffer fischten und uns vor der Weiterfahrt schnell umzogen.
Wir gaben dann die Adresse unserer nächsten Unterkunft ins Handy an und düsten los.
Der Wasserfall war der westlichste Ort Kretas, den wir auf dieser Tour besuchten. Es gibt also noch einiges für uns zu entdecken auf der Insel!
Auf unserer Fahrt kamen wir später an dieser direkt am Meer gelegenen Kirche vorbei. Wir waren so schnell unterwegs, dass wir nicht gleich stoppen konnten. Also an der nächsten Kreuzung noch mal umgedreht und das kurze Stück zurückgefahren.
Die Kirche fand ein anderes Pärchen auch fotogen und sie machten dort ein kleines Fotoshooting. Wir mussten etwas warten, bis sie von dannen zogen.
Nach dem kleinen Zwischenhalt fuhren wir ohne weitere Stopps auf schnellstem Weg nach Myrtos.
Wir fuhren dabei durch Ierapetra. Diesen Ort hatte ich ursprünglich auch mal als nächste Station für uns ins Auge gefasst gehabt.
Ich war allein nur beim Durchfahren froh darüber, dass ich dort keine passende Unterkunft gefunden hatte. Mir gefiel es so gar nicht.
Und Bädas Kommentar war auch nur: "Gut, dass wir hier nur durchfahren!"
Vielleicht tun wir diesem Ort auch unrecht und es gibt weiter unten am Strand schöne Ecken, aber unser erster Eindruck war halt so.
Uns gefiel einfach die Landschaft ringsherum nicht. Zuviel Industrie, zuviele riesige Gewächshäuser...
Etwas später erreichten wir dann endlich Myrtos. Oberhalb der Bucht fanden wir einen Parkplatz. Direkt neben dieser Bank stiegen wir aus dem Auto und wurden in Myrtos also mit dieser Aussicht empfangen. Einfach nur herrlich!
Wir machten uns dann zu Fuß auf die Suche nach unserer Unterkunft. Die war auch schnell gefunden, befand sich paar Meter weiter von unserem Parkplatz entfernt. Eine Steintreppe führte nach unten zum Strand und rechts und links der Treppe lagen mehrere Häuser. Das unterste sollte unsere Pension sein. Leider war keiner anwesend. Wir klingelten- nichts. Wir hatten über booking.com gebucht, ruften die dort hinterlegte Rufnummer an- nichts. Eine Nachbarin aus dem gegenüberliegenden Haus bemerkte uns und fragte nach, ob wir ein Zimmer gebucht hätten. Sie rief dann unsere Vermieterin an. Irgendwann kam sie dann angedackelt. War total nett und entschuldigte sich tausend mal bei uns, dass sie uns nicht gehört hatte.
Außerdem sei das Internet manchmal so schlecht, dass sie dann keine Anrufe empfangen konnte. Inselleben halt, wir amüsierten uns nur über die Situation. Dann zeigte sie uns unser kleines Appartment. Wirklich klein, aber tiptop sauber.
Und zur Begrüßung wartete auch noch ein Obstkorb und eine Flasche Wein auf uns.
Was für ein großzügiger Empfang!
Da wir hier nicht direkt bis vor die Haustür fahren konnten, waren wir nun mal wieder froh um unser kleines Gepäck.
Wir schleppten unseren Koffer und unsere Rucksäcke ins Zimmer und zogen sofort weiter.
Mittlerweile hatten wir richtig Hunger und machten uns also auf die Suche nach einer Taverne.
Direkt an der Strandpromenade hatten einige der Restaurants noch nicht geöffnet. Aber eine etwas abseits vom Strand gelegene stach uns dann sofort ins Auge. Die Tische standen idyllisch unter einem großen Baum und waren schön eingedeckt. Nachdem noch kein weiterer Gast anwesend war,
fragten wir erst mal nach, ob wir dort etwas zu essen bekommen könnten. Natürlich! Und ein sehr netter und aufmerksamer Kellner bediente uns.
Wir speisten dort vorzüglich bei einem sehr süffigen Wein.
Das erste Mal in diesem Urlaub bekamen nach dem Essen den kretatypischen Raki gereicht.
Boah, war und ist ja mal so gar nicht meins! Aber weil unser Ober die ganze Zeit so nett zu uns war, wollte Bäda das kleine Fläschchen auch nicht total unberührt stehen lassen. Er erbarmte sich und trank zwei Gläser :-D
Und einen Obstteller gabs vom Haus auch wieder. Diese kleinen gelben Früchte kannten wir noch nicht, probierten sie aber beide.
Die waren sowas von köstlich! Wir fragten unsere Bedienung, was das für Früchte sind. Er selbst kannte das englische Wort dafür nicht und fragte nun jeden, der ihm über den Weg lief nach dem Namen. Er war mehr als bemüht! Irgendwann kam er strahlend zurück und teilte uns mit, dass es Loquats sind. Sie hatten innen Kerne, die wir tatsächlich mitnahmen. Mal schauen, ob wir aus denen daheim etwas ziehen können.
Die Dämmerung brach dann langsam herein und wir waren einfach nur noch bettreif.
Wir nahmen uns auf dem Heimweg noch Getränke aus dem Supermarkt mit und dann war´s das aber auch für uns an dem Tag.
Unterkunft:
Myrtos Mare Suites, Myrtos
DZ für 3 Übernachtungen ohne Frühstück 122.- Euro