Tag 3

Freitag, 26. Dezember 2014

6.30 Uhr, der erste Versuch von Annett’s Handywecker, die Wagner’s aus dem Bett zu kriegen.

Netter Versuch, aber kläglich gescheitert, genauso wie die weiteren. ;-)

Wir waren ganz offenbar noch nicht bereit für die EMH’s und so wurde das Projekt kurzerhand auf den nächsten Tag verschoben und der Wecker in den Schlafzustand zurückversetzt, genau wie wir auch. Als wir wach wurden, kam uns sofort die Erkenntnis:

„Cool, es reicht ja noch für’s Frühstück“. Hatten wir ja am Vortag wegen dem „wichtigen Termin“ nicht testen können.

Zeit war noch reichlich, also nix wie hin. Wir hatten schon übelste Bedenken von wegen Massenabfertigung und so, ab es war dann doch nicht ganz so schlimm. Super  Essensauswahl, viel besser als in den Disneyhotels Santa Fe und Cheyenne.

Den Bauch voll, ging’s ab in den Park. Vorher stand aber noch die Shuttle-Bus Fahrt an. Gestern hatten wir ja schon gelernt, wie man das Einsteigen in einen Bus so schwer wie möglich macht. Heute kam der Fortgeschrittenen-Kurs.

-Regel 1: Drängeln an der Wartelinie bevor der Bus kommt, und unbedingt die Kinder nach vorne schieben während der Bus ankommt.

Ist einfach sicherer.... ;-)

-Regel 2: Wenn der Bus da ist und sich die Türen geöffnet haben, sofort in den Bus drängen und auf keinen, nein auf gar keinen Fall, andere Fahrgäste zuerst aussteigen lassen. Das wäre eine Erleichterungsmassnahme für den Einsteigeprozess und ist zu unterlassen.

Das ist echt interessant anzusehen und geht eine Zeit, denn selbst wenn sich die ersten aus dem Bus gequetscht haben, geht den zum Einstieg Wartenden nicht im entferntesten ein Lichtlein auf. Irgendwann waren wir drin, rutschfest gesichert von den restlichen Passagieren und meine Frau stellte fest „also dieser Irrsinn hier ist ein Kriterium eines von diesen Hotels nicht mehr zu wählen.“


Unser Zimmer im Magic Circus war aber ansonsten echt schön und auch geräumig. Das Bad war sehr groß. Die Betten einwandfrei.

Einzig die beiden Fernseher waren eine Katastrophe! Sie funktionierten überhaupt nicht. Aber zum Flimmerkistenschauen waren wir ja nicht hier!


Unser kleines Weihnachtsgeschenk vom Hotel:

Bei den Parks angekommen stellten wir fest, dass unser Antrieb, sich heute dem Gedränge auszusetzen eher unausgeprägt war und so wurde einstimmig (ja, sogar von mir auch) entschieden, einen Bummel durch Disney Village zu machen, schließlich sind die Geschäfte um diese Zeit schön leer und man kann sich in Ruhe umschauen. So war’s dann auch, wir haben wirklich alle Läden durchforstet, sogar dieses Künstlergeschäft mit Gemälden, Plastiken und sonstigem Kitsch. Ganz nebenbei haben wir dem Zwerg noch ein bisserl was gekauft und sogar für Töchterlein und Schwiegersohn in spe fiel noch was ab.

Vom Sohnemann erfuhr ich im Legoshop, dass ihm seine Schwester an Halloween "einen großen Wunsch" erfüllen würde, wenn er ihr dieses große Bild nachbauen würde... :-D

Am Ende des Geschäftemarathons hat Annett noch beschlossen, ein bisserl zu fotografieren (schon klar, oder?) während Moritz und ich den Weg zum Horrorbusshuttle antraten, um zurück ins Hotel zu fahren: der Pool musste getestet werden.

Die Busfahrt war wieder ein Wahnsinn für sich! Das einzige Ziel der Passagiere war wohl „Du kummst hier ned raus“.

Dann hatten wir auch noch einen Bus erwischt, der an allen Hotels hielt, nur nicht an unserem. Also zähneknirschend zu Fuss rübergelaufen. Waren aber glücklicherweise nur zehn Minuten. Im Hotel angekommen gabs die erste Ernüchterung: der Zimmerservice war noch nicht da.

Auch wurscht, ich wollte mich noch kurz hinlegen, für ein Stünderl, da klopft’s. Logo, jetzt wollten sie das Zimmer saubermachen und waren auch noch unfreundlich, weil wir da waren. Klar, da kann man ja keine Schokolade klauen, grrrr! Also hab‘ ich den Typ wegkomplimentiert und das „Bitte nicht stören“-Schild rausgehangen. Hingelegt, weggedöst, da klopft’s plötzlich wieder. Kreizkruzifix, was’n das jetzt? Die nächste Putze, sie will saubermachen. Sekundenbruchteile bevor der Blitz bei ihr einschlägt, rafft sie’s noch, sieht das Schild und trollt sich wieder. Ich leg‘ mich wieder hin, bin aber jetzt dermaßen ausgeglichen drauf, dass an Schlaf nicht mehr zu denken ist. Da fliegt auch schon die Tür das nächste Mal auf und meine Frau kommt zurück. Nach einer kurzen Schilderung des Erlebten werde ich mit meinem Sohn zum Baden geschickt, wegen Unerträglichkeit. ;-P  „Brauchen wir Handtücher?“ „Nein, die gibt’s doch sicher unten.“ O.k., runter in die Umkleidekabinen und umgezogen. Da gibt’s auch Schränke mit programmierbarem Schloss, wie praktisch. Erst mal ein Test mit leerem Schrank, man hat ja schon ein bisserl Lebenserfahrung. Zu isser,  aber auf geht er nimmer…. Also die Klamotten mit rein ins Schwimmbad genommen.

Vorher noch Handtücher holen. Verdammt, wo gibt’s die? Nee, oder? An der Rezeption!!!

Wieder angezogen und da vor gedackelt. Da war halt nur eine Riesen-Schlange von Neuankömmlingen, die einchecken wollten.

Und ich wusste ja, wie lang das dauert. Und da gehst Du nicht vorbei, drängelst Dich vor und fragst nach einem Handtuch. Die fressen Dich, davon war ich fest überzeugt. Also ins Zimmer getobt, Handtuch unter lautem Fluchen geholt und wieder ins Bad.

Im zweiten Anlauf hat’s dann geklappt und wir waren im Pool. Allerdings waren wir nicht die einzigsten mit dieser genialen Idee,

es ging schon recht zu. Und ständig machten irgendwelche unbeaufsichtigten, hochwohlerzogenen Kinder aus allen denkbaren Winkeln Arschbomben in’s Wasser, nicht ganz ungefährlich. Ich ertappe mich, den im Sommer in WDW am Hotel-Hauptpool von mir noch verteufelten Bademeister nun hier herbeizusehnen...

Als beinahe so ein Hirndübel dem tauchenden Moritz ins Kreuz gesprungen wäre, beende ich den Ausflug aus Sicherheitsgründen.


Zurück auf dem Zimmer liegen wir faul rum, weil wir beschlossen haben, dass wir heute nichts mehr machen. Aber irgendwann wurde es uns doch zu langweilig und wir sind, als es schon dunkel wurde, nochmal losgezogen in Richtung Park. Die Busfahrt überstanden, begaben wir uns im Park in Richtung Discoveryland, wo die Wartezeit bei Space Mountain gerade nicht so lang war. Also den Ride mitgenommen, diesmal in anderer Konstellation, ich hatte Anweisung, allein zu fahren und beim Photopoint total erschrocken auf den leeren Sitz zu schauen , weil da ja später ein ausserirdischer Fahrgast mittels Photoshop platziert wird. Hat super gepasst, alle drei haben richtig geschaut und das Foto war sehr cool. Macht die Tante das Foto also auf meinen Photopass, aber ohne Passagier. Also hab‘ ich mit dem Mädel gesprochen, ein paar Klicks und da war der Fremde aus dem All neben mir. Puh, grad noch gutgegangen.

Die beleuchtete Weihnachtdeko war nicht schlecht, wenngleich lange nicht so spektakulär wie letztes Weihnachten in Orlando...

Als wir hinten rum an Star Treck vorbeigingen, rief Moritz zur ersten internen „Wagman‘s-Vater gegen Sohn-Air-Hockey Challenge“.

Für die, die es noch nicht wissen: Ich bin seit meiner Kindheit der ungekrönte Airhockey-Gott auf diesem Planeten. Unbesiegbar. :-D

Das weiß auch mein Sohn, aber er gibt nicht auf, mich herauszufordern. Coins geholt und ab in die Schlacht. Nach zehn Minuten ist das Desaster perfekt. Der Gartenzwerg hat mich zweimal abgezockt. Das Denkmal bröckelt... Das schreit nach Revanche. Zum Glück habe ich sieben Coins gekauft und erst wenn die alle verspielt sind, steht der Sieger fest! Aber 2:0 für den Knilch! Nee, oder? Am nächsten Tag geht’s weiter. Aber gaaaanz sicher… ;-P


Wut macht hungrig und das Videopolis mit Burger-Imbiss war ja gleich in der Nähe. Ab in die Schlange, war gar nicht so lang, aber das was dann kam, toppte alles! Endlose zwanzig Minuten bis wir überhaupt die Bestellung aufgeben konnten und dann haben die’s geschlagene zehn Minuten nicht hinbekommen, einen Cheeseburger auf’s Tablett zu legen. Selbstverständlich wurden aber vorher alle anderen Speisen schon auf’s Tablett gestellt, dass die auch ganz sicher schön kalt sind, wenn der Cheeseburger dann endlich dazu kommt! Da kriegst Du einen Vogel! Zweite Liga! Nein, eher Kreisklasse….. Gegessen wurde im Stehen, weil sich einfach kein freier Tisch fand. Und im eigentlich schönen Theater liefen dieses Mal nicht mal mehr die kurzen Disneyfilmchen :-(

Zwischendurch kurzer Stop bei den Piraten:


Dann trieben wir uns noch ein bisserl rum, weil Annett unbedingt Disney’s Dreams! um 22 Uhr sehen und –was Wunder- fotografieren wollte. Weil’s aber mittlerweile regnete, sind wir dann doch schon früher zurück, denn für den nächsten Tag waren die EMH’s diesmal fest eingeplant.

In der Discovery Arcade war so gut wie kein Durchkommen. Die Lichtershow am Abend wollten noch ein paar andere sehen, die sich hier erst mal vor dem Regen in Sicherheit gebracht hatte. Also nur schnell raus aus den Menschenmassen!

Am Bus wieder dieser Irrsinn! Wir beschließen wieder, den nächsten zu nehmen, sehen aber, wie beim Wegfahren des ersten Busses dieser über ein Kuscheltier fährt, das ein Kind wohl beim Einstiegskrieg verloren haben muß. Oh Schande, da wird’s heut noch irgendwo bittere Tränen geben…. Im Hotel zurück finden wir einen Schrieb in unserem Zimmer, dass es nicht gereinigt wurde, weil wir ja das „Bitte nicht stören“-Schild draussen hatten. Wie aufmerksam! Blöd nur, dass wir das abgehangen und gegen das „Please clean up that room“-Schild ausgetauscht hatten, bevor wir in den Park gingen! Aber bei diesem Zimmerservice wunderte uns schon bald nichts mehr. Am Bahnhof hatte diesmal der Kiosk wieder auf und so konnten wir Getränke kaufen und ich hatte auch ein Gute-Nacht-Bier zur Verfügung. Endlich. :-) 

Annett checkte auf unserem Zimmer noch schnell, ob die Bilder aus dem Photopass schon verfügbar waren und oh‘ Schreck, was mussten wir sehen? Unser ausserirdischer Passagier war wohl unterwegs wieder ausgestiegen! jedenfalls war er nicht auf dem Foto. Na gut, das regeln wir am nächsten Tag, Fotonummer hamma ja, dann müssen die das halt nochmal machen, wir sind ja eh früh’ drin.  

Also ab in die Heia, die EMH’s stehen an. Gute Nacht.

Hier geht´s weiter zu Tag 4: