Nach langem Hin- und Herüberlegen sind wir heute morgen doch noch in letzter Minute Richtung Flughafen aufgebrochen.
Bäda hatte vorgestern noch versucht, unsere Kurzreise verschieben zu können oder wenigstens umzubuchen, dass Moritz an meiner Stelle mitfliegt. Aber da es über das Reisebüro gebucht war, ging kein Weg rein. (Naja, für minimum ca 400 Euro hätten sie etwas für uns tun können. Aber für den Preis kann ich mir gleich ein neues Wochenende buchen! Wir wissen schon, warum wir unsere Reisen eigentlich lieber selbst buchen. Ein Anruf bei Air Berlin ergab, dass dort eine Umbuchung bei einer Direktbuchung bei ihnen für weniger Geld möglich gewesen wäre... )
Seit gestern hat mich auch noch eine Erkältung erwischt, so dass es mir alles andere als gut ging. Aber die Reise war gebucht und gezahlt, Bäda hatte sich extra frei genommen, also eine WIC Daymed eingeschmissen und los ging´s!
Außerdem hatte ich gestern abend noch ein bißchen auf der Hamburger Homepage gesurft und dort gelesen, dass gerade dieses Wochenende der Hamburger Hafengeburtstag gefeiert wird und die Queen Mary 2 erwartet wird!
Beim Landeanflug auf Hamburg bekam ich meine Erkältung richtig zu spüren. Ich hatte so einen Druck auf den Ohren, wie ich ihn noch nie vorher erlebt hatte. Alles schlucken, lutschen, gähnen half nichts. Der Druck blieb und ich hörte alles wie durch Watte. Das zog sich dann auch noch bis zum späten Nachmittag hin.
Vom Flughafen ging es für uns per Taxi zu unserem Hotel. Wir sind eine Ewigkeit gefahren und so dachte ich schon: Das wird ein Vermögen kosten! Aber am Hotel angelangt verlangte der Taxifahrer 24.- Euro von uns. Bäda war genauso überrascht wie ich, er hatte auch mit viel mehr gerechnet.
Schnell den Koffer ins Zimmer gestellt und auf ging's. Das Hotel liegt wirklich super zentral. Wir sind gerade mal gute 5 Minuten bis zur U-Bahn gelaufen. Und mit der U-Bahn waren es dann auch nur noch ca 10 Minuten bis zu den Landungsbrücken. Die hatten wir uns als erstes Ziel ausgewählt, weil hier der Trubel zum Hafenfest stattfindet. Als wir ankamen war gerade die große Einlaufparade aller Schiffe im Gange. Koggen, 3-Master, alte Segelschiffe, Polizeischiffe, Wasserschutzpolizei und, und, und. Und jedes Schiff bekam beim Passieren der Landungsbrücken seine Nationalhymne gespielt! Wir haben irgendwann aufgehört zu zählen, wie oft wir die deutsche, holländische oder französische Hymne gehört haben! Es war der Wahnsinn! Eine Schifffahrtsgesellschaft bot eine Fahrt am Abend zum Einlaufen der Queen Mary 2 an. Wir bekamen noch 2 Karten a' 25.- Euro und waren gespannt, was uns da erwartete! Den Nachmittag vertrieben wir uns auf der Hafenmeile, wo es allerlei leckere und auch nicht so leckere :-) Sachen zu essen gab. Natürlich immer wieder mit Sitzpausen für mich, wenn ich nicht mehr konnte. Aber es war ja immer ein Bierstand für Bäda in der Nähe :-) Er mochte nur gar nicht soviel trinken, weil es so kalt war. Eine Fahrt mit dem Riesenrad haben wir uns auch gegönnt. Die Aussicht von oben auf den Hafen war super. Allerdings waren wir danach total durchgefroren, so dass wir uns langsam ins Hotel aufmachten, um uns dort wieder aufzuwärmen. Abends ging es dann wieder zurück, um unsere Hafenrundfahrt mit dem Schaufelraddampfer zu starten. 21.30 Uhr ging es los und war genau das Richtige für mich, ich konnte die ganze Zeit sitzen! Wir sind so ca eine Stunde durch den Hafen geschippert, aber an der Schiffsbar brachte man die Zeit schon rum! Dann kam die Durchsage, dass wir gleich die Queen Mary sichten werden. Und da wurde das Schiff doch tatsächlich unten total leer! Alle sind hinauf aufs offene Deck gestürmt! Wir waren die letzten unten an der Bar, sind aber dann auch hinaufgegangen. Und was herrschte da für ein Trubel! Unvorstellbar! Wir waren total von den Socken! Die Queen Mary 2 war nun ganz dicht vor uns und die Leute beider Schiffe schrien sich gegenseitig zu, wie wir es noch nicht erlebt haben! Auf der Queen Mary 2 standen die Menschen dichtgedrängt an den Relings, winkten mit weißen Handtüchern und Bettlaken. Es war der Wahnsinn! Unser Schiff fuhr einmal um den Bug des riesengroßen Kreuzfahrtschiffes und dann fuhren wir den ganzen Hafen entlang steuerbord direkt neben dieser edlen Lady wieder zurück! An den Landungsbrücken standen die Menschen auch dicht gedrängt und johlten dem ankommenden Schiff zu. Die Schiffe, die im Hafen ankerten, hupten, die Queen Mary hupte zurück. Es war sooo imposant, das ganze Schauspiel mitzuerleben! Und auch die Begeisterung, die dieses Schiff bei den Leuten auslöst! Allein für dieses Spektakel hat sich unser Ausflug schon gelohnt!
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