Zum zweiten Mal New York

Das Auftstehen fiel heute morgen gar nicht so schwer, nachdem wir mit einem genialen Signalton von Bädas neuem Ipod touch geweckt wurden :-)
Und wieder hieß es: Koffer zusammenpacken und weiter gehts! Als erstes wollten wir unser gebuchtes Hotel anfahren, um dort unsere Koffer zu deponieren und anschliessend sollte es zur Auto-Mietstation gehen. Wir sind direkt mal ohne großen Stau nach Newark durchgekommen und unser Hotel fanden wir auch schnell. Wir waren nun so zeitig da, dass unser Zimmer noch nicht bezugsfertig war.


Aber in einer halben Stunde sollte es soweit sein.... Das Hotel war mit mehreren PC-Plätzen ausgerüstet, so dass wir uns die Zeit damit um die Ohren schlugen, uns bereits über eine Schifffahrt zur Freiheitsstatue zu informieren. War irgendwie gar nicht so einfach. Dann sahen wir in der Lobby auch wieder diese Kärtchen hängen. Es gab in jedem Hotel eine Wand, wo kleine Kärtchen hingen von umliegenden Restaurants, Sehenswürdigkeiten, Shops usw., bei denen man dann mit diesen Kärtchen eine gewisse Ermäßigung bekam. Dort wurden wir auch nach der Schifffahrt fündig. Im Internet fanden wir auch die Abfahrtszeiten und wir dachten, Abfahrt 13.00 Uhr könnten wir doch schaffen! Es war schliesslich noch nicht mal 11! Unseren Zimmerschlüssel bekamen wir genau nach der halben Stunde Wartezeit. Also ins Zimmer, Koffer abgestellt, und wieder ins Auto gesprungen. Auf ging's zum Flughafen, um dort unseren Dodge wieder abzugeben. Das verlief genauso problemlos wie bereits die Autoübernahme zu Beginn unserer Reise. Hatten wir uns gar nicht so einfach vorgestellt. Das nächste Mal wird es aber ein deutsches Mietauto werden, schluckt wesentlich weniger :-)
Anschliessend wollten wir mit dem path train nach New York reinfahren.


Eine Dame bei der Mietstation teilte uns mit, von wo der path abfährt. Mit der Flughafen-Schwebebahn gelangten wir dorthin, holten uns dort mit Hilfe einer anderen netten Dame unsere Tickets am Automaten, die viel teurer waren als von uns erwartet. Von hier aus geht nämlich doch nicht der path train sondern nur der normale train! Und der ist viel teurer! Am Bahnsteig angekommen stand dort fast keine Menschenseele! Klar, der Zug kam auch erst in einer halben Stunde, 12.50 Uhr. Also wurde das mit der Schifffahrt heute nichts mehr. Endlich kam der train, der total überfüllt war, und uns zudem noch wirklich vorsintflutlich vorkam! Wir sind der Meinung, solche Züge dürften bei uns nicht mehr fahren. Aber die Meinung hatten wir bereits auch von der New Yorker Metro schon. Gleich nach der Abfahrt kam eine Schaffnerin durch den Wagen, die auch unsere Fahrkarten kontrollierte, sie einzog und uns dafür eine schmale Karte gab, wo sie vorher noch schnell 3 Löcher knipste. Diese geknipsten Karten waren auch an manchen Sitzen oben befestigt. Aber woher soll man wissen, dass man das so machen muß??? Bäda ergatterte sich irgendwann gemeinsam mit Moritz einen Platz, ratschte munter mit einem Japaner (oder wie Moritz meinte, einem Koreaner? Wer weiß es so genau???). Ich stand immer noch hinter den ganzen Sitzreihen und konnte mir das ganze Geschehen dieses Abteils reinziehen. War echt lustig, das ganze zu beobachten! Vor mir in der Reihe z.B. saßen 2 Österreicher, die sich aucht mit einem Amerikaner unterhielten, der auch fernöstlicher Abstammung war. Aber so konnte ich sie wenigstens richtig verstehen, und sie wetterten gemeinsam gegen George W.Bush. Und zwar so, dass es richtig lustig war. Hinter mir stand eine finnische Familie, die mit der Schaffnerin dikutierten, weil sie die falschen Tickets dabei hatten. Irgendwann kam ein zweiter Schaffner und sammelte die abgeknipsten Karten ein. Bäda wurde von ihm regelrecht runtergeputzt, weil er seine Karte nicht auf die Sitze gesteckt hatte."Wer hat dir erlaubt, deine Fahrkarte in die Hosentasche zu stecken?" Und der Ton dazu war wirklich krass! Bäda hat später gesagt, der Schaffner hatte Glück, dass Bäda der Sprache nicht so mächtig ist, dass er ihn hätte zurück beschimpfen können! Aber ich glaube, ich weiß, welche Vokabeln Bäda vor unserer nächsten USA-Reise noch lernen wird! :-D


Zu guter Letzt kamen wir aber unversehrt an der New Yorker Penn Station an und landeten genau am Madison Square Garden! Den berühmten Madison Square Garden, den ich mir viel imposanter vorgestellt habe. Vielleicht ist er das ja innen, aber außen geht er inmitten der ganzen umliegenden Hochhäuser irgendwie unter. Dort haben wir die Ticketschalter angesteuert in der Hoffnung, noch Karten für das Eishockeyspiel am Abend zu ergattern. Dem war aber leider nicht so. Sie hatten nur noch ein paar wenige Karten zum Verkauf, die allerdings bei $250 pro Karte begannen. War uns ein wenig zu teuer. Tom hatte uns noch mit auf den Weg gegeben, kurz vor dem Spiel noch einmal nach Karten auf dem Schwarzmarkt zu schauen. Das wollten wir noch versuchen. Aber gleich als wir den Madison Square Garden verließen, wurden wir auch schon angequatscht, ob wir noch Tickets bräuchten. Und zwar so wie in einem schlechten Film! Schwarzer mit Hoodie, Kapuze tief ins Gesicht gezogen, Kopf zur Seite gedreht, genuschelt, wir sollten ihm folgen.... Er hat uns dann auch Karten für $60 pro Stück angeboten, aber mir war das zu heiß, also sind wir weiter gezogen. Wir liefen zum Pier 83 am Hudson, von wo aus diese Schifffahrten losgingen. Dort konnten wir uns bereits Tickets für den morgigen Tag kaufen. Entschieden haben wir uns für die Fahrt 10.00Uhr! Das heißt: richtig früh aufstehen! Und mit den kleinen Kärtchen aus dem Hotel haben wir uns fast $20 gespart! Das ist doch mal was! Den Rest des Tages sind wir mal wieder ziemlich planlos durch die Stadt getigert.


Auf unserer 'Wanderschaft' landeten wir schließlich im Central Park. Die Faszination dieses Parks bleibt mir aber verschlossen. Ok, manche Stellen wie z.B. diese Felsen und kleine Brücken sind recht nett angelegt. Aber ansonsten? Durch den ganzen Park gehen immer wieder Verkehrsstraßen. Wie geil ist da doch unser Englischer Garten! Und dabei fällt mir gleich wieder die neu gegründete Gruppe bei facebook ein: "München ist die schönste Stadt der Welt!" Jo, ist sie! Fällt einem in der Ferne erst wieder richtig auf!


Nachdem es zu tröpfeln begann, zogen wir weiter und von Moritz ließen wir uns überreden, noch eine Kutschfahrt durch den Central Park zu machen. $40! Sollen wir wirklich? Kutscher:" es ist eine großartige Fahrt durch den gaanzen Central Park!" Wir haben uns breitschlagen lassen, haben es aber kurz danach auch schon bereut. Erstens hatten wir glaube ich den lahmsten Gaul erwischt, der dort rumlief und dann war es auch nur eine kleine Runde! Immerhin hatte Moritz seinen Spaß, der aber auch beklagte, dass es zu kurz war und wir "bestimmt besch.... worden sind!" Touri-Nepp halt und die Wagner's sind drauf reingefallen!


Gegen 18.00 Uhr sind wir wieder am Madison Square Garden gelandet. Neuer Versuch! Bäda fragte bei einem Händler nach, der allerdings nur noch 2 Karten hatte. Sch...! Aber er mahnte uns, vorsichtig zu sein, bei wem wir Karten kaufen, da viele Fälschungen im Umlauf wären. Am besten sollten wir gemeinsam mit dem Verkäufer ins Stadion gehen und erst drinnen dann die Karten zahlen. Bäda fand einen weiteren Händler, der uns Karten für $60 anbot. Erst sagte der Händler, dass er sich das Spiel auch ansehen wird, aber nachdem Bäda dann meinte, ok, dann laß' uns gemeinsam hineingehen, machte er einen Rückzieher. Somit haben wir es auch sein lassen mit den Tickets. Bäda und Moritz waren schon recht traurig, dass es wieder nicht mit einem Eishockeyspiel geklappt hat. Unseren Frust haben wir erst mal bei einem ausgiebigen Mahl runtergespült. Ich hatte mir dieses Mal auch eine Nachspeise bestellt. Brownie mit Eis und Karamellsoße. Und wie kam es angerichtet??? In einem großen Supenteller! Aber immerhin gleich mit 2 Löffeln! War trotzdem viel zu viel, wir haben fast die Hälfte stehen lassen müssen! Gut gestärkt ging es weiter zum Empire State Building. War mein Wunsch. Da wollte ich unbedingt rauf und wenn es ging, abends.


Auf dem Weg dorthin meinte Bäda noch:"Ich verstehe noch nicht, was alle mit diesem Empire State Building haben!"  Mann oh Mann, noch nie 'Schlaflos in Seattle', 'Die Liebe meines Lebens' oder 'King Kong gesehen'??? :-D  Dann waren wir da und schon das Foyer war beeindruckend! Die Mitarbeiter sind alle in einer dunkelroten Uniform gekleidet und die Einrichtung ist einfach nur edel! Hoch ging's ins erste Stockwerk und dort anstellen. Unten sagte man uns, dass die Wartezeit ca eine halbe Stunde betragen würde. Ich habe nicht auf die Uhr geschaut, aber es kam mir nicht so lang vor. Als ertes wieder Sicherheitscheck, dann an den Ticketschalter. Wir wußten vom Internet bereits, dass uns drei die Auffahrt ca $50 kosten wird. Am Schalter fragte uns die Dame aber noch, ob wir auch noch in den 102.Stock wollen! Wagner's: "Natürlich!!!"


Die Rechnung kam, nun zahlten wir $99! Wir haben uns damit getröstet, dass wir dafür kein Geld für das Eishockeyspiel ausgegeben haben. Also auf ging's! Kurz vor den Aufzügen wurde uns noch eine Erinnerungsmappe in Deutsch gemeinsam mit 3 Audiogeräten angeboten, wo wir uns einige Informationen anhören konnten. Und das für lächerliche $8! Nehmen wir natürlich auch! Endlich ging es mit den Aufzügen hoch in die 86.Etage. Oben angekommen herrschte ein ziemliches Wirrwarr an Menschen. Aber wir mußten eh noch weiter. Schliesslich hatten wir Karten für die 102.Etage! Und dann kam der Knaller! Echt wie im Film! Wir standen am nächsten Aufzug und warteten und waren in dem Moment die einzigsten, die noch höher wollten. Der Aufzug ging auf und es stand ein älterer Mann, so ca 80???, in seiner weinroten Uniform vor uns. Wir stiegen ein, er erzählte uns, dass dies einer der ältesten noch funktionierenden Aufzüge sei, was man ihm auch sofort glaubt. Da ging nämlich keine Tür zu, sondern es wurde nur ein Gitter vorgeschoben und los ging's! Fast!


Der ältere Mann animierte Moritz, den Fahrstuhl zu fahren. Er mußte einen Hebel umlegen. Moritz machte das und zog den Hebel aber unverzüglich auch wieder zurück! Wir blieben sofort stehen! :-) Das passierte noch einmal, bis Moritz kapierte, dass er den Hebel auf der einen Seite halten muß. Dann "nötigte" uns der Mann noch ein Foto von Moritz am Hebel zu machen. War gar nicht so einfach, ist ja total klein der Aufzug. Also der Typ war ein echtes Urgestein! Wir hatten soviel Spaß! Und dann ging es auf die Plattform, die hier verglast und überdacht ist. Und was soll ich jetzt noch sagen? Es war  p h ä n o m e n a l !!! Auf der Etage waren kaum Leute, man konnte in Ruhe die Aussicht genießen, die einfach grandios war.


Spätestens als wir später noch auf der 86.Etage waren, haben wir die Mehrausgaben für die Auffahrt nicht mehr bereut. Hier auf der Plattform gibt es keine Verglasung, nur Gitter, alles ist offen und es zieht hier dermaßen in der Höhe, dass einem ruckzuck eiskalt war. Gar nicht zu reden von den Menschenmassen, dass man manchmal gar nicht die Möglichkeit hatte, bis ans Gitter zu gelangen. Aber Moritz fand es hier super. Er war die ganze Zeit fasziniert von seinem Audiogerät, wo er die Geschichten in Deutsch endlich verstand und wollte sich alles anhören.


Er hat sich auch sehr viele Sachen davon gemerkt. So hat er uns später noch erzählt, dass das Empire State Building im Augenblick das höchste Gebäude New Yorks ist, dass 1945 ein Flieger wegen schlechter Sicht hineinflog und beim Bau des ESB 5 Männer starben. Es hat ihn richtig interessiert und wir waren erstaunt, mit welcher Geduld er sich die Fakten anhörte.


Danach waren wir ziemlich fußlahm und machten uns mit der path train auf zu unserem Hotel. Es war mal wieder gar nicht so einfach, den richtigen Zug zu finden, weil einfach kein Schild, keine Anzeigetafel zu finden war! Wie einfach ist da doch in München U-Bahn zu fahren!

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