Stephanies letzter Blogeintrag hat hier ziemlich viel durcheinander gebracht. Wir haben zwar miteinander geskypt, aber trotzdem ist vieles unklar geblieben. Zu dem aktuellen Stand muß sie sich
selbst äußern...
Ich hatte einigen von euch nach unserer Reise von den vielen niedergelegten Weihnachtskränzen auf den Gräbern vom Arlington National Cemetery berichtet. Diese Szenerie hat mich noch tagelang
beschäftigt und ich habe lange recherchiert, um Informationen zu erhalten, was es damit auf sich hat. Und nun wissen wir es!
Also: Vor langer Zeit gewann ein gewisser Morrill Worcester als 12-jähriger Junge bei einem Preisausschreiben einer Zeitung eine Reise nach Washington D.C. Unter anderem besuchte er damals den
Arlingtoner Nationalfriedhof und war von ihm tief beeindruckt. Jahre später besaß er ein Blumengeschäft und stand irgendwann vor der Frage: Wohin mit den nicht verkauften Weihnachtskränzen? Da
erinnerte er sich wieder an seinen Besuch als kleiner Junge in Arlington und es keimte die Idee, die Kränze in Erinnerung an die verstorbenen Soldaten in Arlington niederzulegen. Mit Hilfe von
Senator Olympia Snowe wurde dies dann 1992 in die Tat umgesetzt. Seitdem findet in Amerika alljährlich in der Adventszeit die besondere Gedenkaktion statt. Mittlerweile wird diese von der
Organisation "Wreaths Across America" durchgeführt, die mit Hilfe von Spenden, gesponsertem Transportraum und zahlreichen freiwilligen Helfern für immer umfänglichere Kranzniederlegungen an den
Gräbern sorgen. Damit will die Nation der Verstorbenen gedenken und ihnen zugleich ihren Dank aussprechen.
In diesem Jahr waren dazu Mitte Dezember rund 6
000 aktive Soldaten, Reservisten, Veteranen, Familienangehörige der Toten und weitere Zivilisten auf dem Nationalfriedhof zusammengekommen, um über 10 000 Kränze niederzulegen. Diese Aktion
erhält aus der amerikanischen Bevölkerung immer mehr Zuspruch und verzeichnet daher einen jährlichen Zuwachs.
Es ist wirklich sehr beeindruckend, wenn man vor den tausenden von weißen Grabsteinen steht und überall davor liegen die dunkelgrünen Kränze mit ihren leuchtend roten Schleifen.
Auf der Rundfahrt über den Friedhof haben wir übrigens auch erfahren, dass die kleinen weißen Grabsteine vom Staat bezahlt werden. Wenn ein größerer Grabstein gewünscht wird, muß der selber
bezahlt werden.
Das "Grab des unbekannten Soldaten" wurde infolge des 1.Weltkrieges 1932 angelegt und wurde aber umbenannt in das "Grab der Unbekannten", weil später noch gefallene Soldaten der letzten Kriege
dort beigesetzt worden: Unbekannter Soldat des 1. Weltkrieges, Unbekannter Soldat des 2. Weltkrieges, Unbekannter Soldat des Koreakrieges und Unbekannter Soldat des Vietnamkrieges.
Allerdings steht das Grab des Unbekannten des Vietnamkrieges mittlerweile leer, da 1998 der damalige Präsident Bill Clinton die Anordnung erließ, die sterblichen Überreste zu exhumieren. Der
Leichnam konnte dann per DNA-Analyse als der des Michael Joseph Blassie identifiziert werden. Er war First Lieutenant der Air Force und wurde am 11. Mai 1972 über Südvietnam abgeschossen. Seine
Familie veranlasste nach der Identifizierung eine Umlegung der sterblichen Überreste auf ihr Familiengrab in Missouri.
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