We´re walking...


07.00 Uhr war für Stephanie die Nacht vorbei. Wir haben uns schon etwas mehr Schlaf gegönnt :-) Aber auch nicht viel. Halb neun brachte Stephanie die Kids zum Schulbus und die Vier wurden von Moritz begleitet. Ich bin ihnen dann auch noch nachgelaufen, um mir diese "Wahnsinnsstrecke" vom Haus bis zum Haltepunkt des Schulbusses anzuschauen, die die Kinder nicht allein laufen dürfen. Und Stephanie hat recht, jeder in Deutschland würde darüber lachen! Die Kinder müssen nur die Einfahrt hinaus laufen, einmal über die Straße gehen und dann vielleicht noch 200 Meter, wenn überhaupt, das wars schon! Und die Straße, die sie überqueren müssen, ist auch nicht viel befahren. Für uns also vollkommen unverständlich, dass man die Kinder dabei begleiten muß. Moritz war begeistert vom gelben Schulbus und möchte am liebsten auch in Zukunft mit einem fahren. Bloß bei uns schaut der Schulbus gar nicht so cool aus.Ich habe ein Foto vom Schulbus gemacht und beim Vorbeifahren winkte mir dann die Busfahrerin gleich zu. Es sind wirklich alle sehr freundlich hier!

Nachdem die Sydes-Kids aus dem Haus waren, haben wir uns auf den Weg zur nächsten Sightseeing-Tour gemacht. Wir sind nach DC reingefahren und haben direkt vor dem Washington Monument geparkt. Hier haben wir unsere "kleine" Runde begonnen. Als erstes gings hinauf aufs Monument. Dazu mußten wir uns erst Tickets holen, die für uns erstaunlicherweise nichts kosten. Gott sei Dank standen nicht viele Leute an, denn es wehte mal wieder ein eiskalter Wind. Nach großem Sicherheitscheck wie am Flughafen gings mit dem Aufzug nach oben. Von hier aus hatte man eine tolle Aussicht auf ganz DC! Später beim Hinunterfahren wurde der Aufzug zwischendurch ganz langsam und die milchigen Fensterscheiben wurden auf einmal klar. Man konnte das Innere des Monuments und eingesetzte Gedenktafeln mit verschiedenen Reliefs sehen, bevor die Scheiben des Aufzugs wieder milchig wurden.


Vom Washington Monument liefen wir weiter zum Jefferson Memorial. Das ist riesengroß und sehr imposant, wenn man davorsteht. Im Innern erhält man Informationen über das Leben und Schaffen Thomas Jeffersons und sieht einen Film über sein Wohnhaus Monticello. Das ist allerdings ca 2 Stunden von hier entfernt. Stephanie machte letztens mit den Sydes dorthin einen Ausflug und ist davon immer noch total begeistert. Monticello steht also auf unserer To do-Liste für Ostern!


Nach dem Jefferson Memorial liefen wir weiter um den See zum Franklin D. Roosevelt Memorial. Tom erzählte uns am Vorabend, dass er dieses persönlich am schönsten findet. Und wir konnten es gleich nachempfinden. Es liegt sehr idyllisch eingebettet zwischen dem See und der Parkanlage und ist sehr weitläufig. Wenn der Winter vorbei ist und die Wasserspiele wieder in Betrieb sind, ist es bestimmt noch viel schöner.


Auf dem Weg zu unserem nächsten Punkt, dem Lincoln Memorial, kamen wir am Korean War Memorial vorbei, was wir uns natürlich auch gleich besichtigten.
Das Kriegerdenkmal hat die Form eines Dreiecks mit 19 überlebensgroßen Bronzestatuen.
Die Figuren stellen eine Squad auf Patrouille dar, in der jede Gattung der Streitkräfte der Vereinigten Staaten vertreten ist: 15 Soldaten der US-Army, 2 Marines des Marine Corps, ein Corpsman der Navy und einen vorgeschobenen Luftbeobachter der Air Force. Sie tragen volle Kampfausrüstung und stehen zwischen Granitstreifen und Wacholderbüschen, die das raue Gelände Koreas darstellen, verstreut.
Hier steht auch auf einer Granitwand die einfache und sehr bekannte Nachricht: "Freedom Is Not Free".


Und dann landeten wir schliesslich am Abraham Lincoln Memorial, welches wir von so vielen Bildern bereits kannten. In natur ist natürlich auch dieses viel größer und beeindruckender. Mit kleinen Dingen geben sich die Amis eben nicht ab ;-)
Mich hat erstaunt, wie relativ neu doch diese ganzen Memorials alle sind. Ich dachte, dass sie alle bereits schon viel länger stehen würden.... Das Lincoln Memorial wurde 1922 errichtet. An der Nordseite ist Lincolns zweite Antrittsrede von 1865 in Stein gehauen, an der südlichen die berühmte Gettysburg-Rede. Dort befindet sich außerdem eine 5,80 Meter hohe Statue des sitzenden Lincoln.
Nach einem kleinen Fotoshooting vor dem Lincoln Memorial (machen hier schliesslich alle ;-P ), gings für uns weiter zum Vietnam Veterans Memorial.


Anfangs liegen Bücher mit den Namen der gefallenen Männer und Frauen im Vietnamkrieg aus. Stephanie hatte gleich mal geschaut, ob Namensvetter von uns dabei sind. Nach einer Bronzestatue läuft man an zwei Mauern entlang, die im Winkel zueinander stehen und auf denen die Getöteten und Vermissten eingemeißelt wurden - sie sind chronologisch angeordnet, allerdings beginnend in der Mitte der Granittafeln, so dass der erste, 1959 getötete Soldat unmittelbar auf den letzten im Jahre 1975 getöteten Soldaten folgt. Sie tragen nur einen einzigen Zusatz: einen Diamanten für getötete, ein Kreuz für vermisste Soldaten.


Am Reflecting Pool ging es zum World War II Memorial und von da aus wieder zu unserem Ausgangspunkt Washington Monument. Nach diesem langen Fußmarsch hing uns der Magen etwas in den Kniekehlen, so dass erst mal ein Mittags-Stop eingelegt werden mußte. Naja, was heißt Mittag, es war schon kurz vor 2. Stephanie entschied sich fürs "Mittagessen" im Hard Rock Cafe. Dort war sie bis jetzt nur zum Shoppen drin, aber hat dort noch nicht gegessen. Nachdem das Essen dort nicht ganz so billig ist, nutzte sie also die Gelegenheit, mit den "zahlenden Alten" dort einzukehren ;-)  Aber es war auch genau unser Ding. Stilechte Einrichtung und das Essen - yummy!!! Cool sind immer wieder die refill-Getränke. Man bestellt sich ein Cola und das gesamte Essen wird einem das Glas immer wieder aufgefüllt, man zahlt aber nur eines. Gute Idee!




Gut gestärkt sind wir danach noch zum Air & Space Museum gefahren. Allerdings sind wir dort erst gegen 4 angekommen, was eigentlich viel zu spät für den Besuch eines Museums dieser Größe ist. Aber da es zur Smithsonian-Gruppe gehört, zahlt man hier keinen Eintritt, und so gingen wir noch für 1,5 Stunden hinein. 05.30pm schloss es bereits. Flugzeuge über Flugzeuge sind hier ausgestellt, dazu die ganze Geschichte der Flugfahrt dazu. Von den Anfängen über sämtliche Luftkriege bis hin zur Gegenwart. Eigentlich sind wir hauptsächlich wegen Moritz hier hineingegangen, aber so richtig interessiert hatte es ihn anfangs nicht. Aber dann kamen wir zu dem Teil des Museums, in welchem die Raumfahrt dargestellt wird. Es begann mit einem Modell der Planeten unseres Sonnensystems. Und urplötzlich war auch Moritz mit Begeisterung dabei. Er erläuterte uns gleich die einzelnen Planeten und haute uns Fachbegriffe um die Ohren, dass wir fast platt waren :-) (Er liest bei uns im Auto immer ein Lexikon, wo das Thema genauer abgehandelt wird)


Zum Schluß kommt eine Experientierstation, die wir leider gar nicht mehr nutzen konnten, weil das Museum seine Pforten schloß. Aber Moritz hat gleich einen zweiten Besuch dort für Ostern eingefordert!

Wieder daheim angekommen haben Moritz und Bäda mit den Sydes zu Abend gegessen und Stephanie und ich sind noch einmal losgezogen, um durch die Fair Oaks Mall zu schlendern :-)  Aber kann man es sich vorstellen, dass wir dort nicht erfolgreich waren??? Aus Frust sind wir anschliessend noch zum Walmart gefahren. Dort haben wir uns dann noch mit Disney-Schlafanzügen eingedeckt :-)
Und schon war der Tag wieder rum :-(  Als wir uns am Abend von Tom verabschiedet haben, erzählte er uns, dass Jack beim zu Bett gehen Tränen vergossen hat, weil Moritz morgen bereits wieder heimfliegt. Morgen früh muß also unbedingt noch ein Foto mit allen Kids gemacht werden. Darauf besteht Moritz.
Bäda hat vorher noch versucht, uns für unseren morgigen Flug online einzuchecken. Ging aber nicht, weil die Plätze der Economy Class mal wieder bereits alle schon belegt waren. Und dieses Mal verlangte das Emailprogramm allerdings eine Gebühr für ein Upgrade auf Economy Plus. Also hat Bäda diesen Vorgang abgebrochen und wir checken erst morgen direkt am Flughafen ein. Sie werden uns schon mitnehmen!
 
Gute Nacht und liebe Grüße,
Annett

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