Tag 2

by Bäda

Schon kurz nach dem Aufstehen stand unser Entschluß fest: Wir fliegen wieder heim.

Nach unseren Recherchen am frühen Morgen hätte es nämlich für uns nur die Alternative einer Rundreise im Landesinneren gegeben, da es an der Küste außer überteuerte Hotels keine freien Zimmer mehr gab. Keiner von uns hatte aber rechte Lust auf eine Rundreise, unser Gepäck war weder dafür ausgelegt noch waren die Koffer entsprechend gepackt, teurer als geplant wär’s auch noch gewesen und mit der Erfahrung aus einigen Urlaubspleiten entschieden wir: Kein Kompromiss!

Manchmal hat das Älterwerden auch einen Vorteil!  ;-)

So klar wären wir früher nicht gewesen.

Also versuchten wir als erstes, unsere bestehende Flugbuchung umzubuchen über die Agentur. Leider hätte es da aber frühere Flüge erst ab 1.300 Pfund aufwärts gegeben. Das war uns eindeutig zu viel! Also suchten wir selbst im Internet und fanden für den nächsten Abend einen Flug einfach mit Lufthansa nach München für knapp 450 Euro für uns alle zusammen. Wir verbuchten diese Summe als Lehrgeld,  machten die Flüge fix und gut. Die Würfel waren gefallen und uns ging es allen Drei richtig gut mit unserer Entscheidung!

Wir hatten aber nicht mit Karl und Suzy gerechnet! Da ging’s nämlich jetzt richtig los.  :-D

Der gute Karl war mit seiner Frau übereingekommen, sein Haus zu räumen, damit wir dort einziehen könnten und fiel aus allen Wolken, als wir ihm von unserer Entscheidung erzählten. Das mit dem Haus hätten wir aus zwei Gründen sowieso nicht gewollt. Wegen den kleinen Kindern und weil es unserer Ansicht nach vollkommen unmöglich war, diese Bude binnen eines Tages in bewohnbaren Zustand zu versetzen, da waren wir uns sicher. Und Suzy wohl auch. Die hatte dem armen Kerl nochmal Druck gemacht uns zu überreden,

frei nach dem Motto „das hast Du jetzt davon, dass wir in so einem Saustall hausen“.  ;-)

Karl wollte von uns wissen was der Rückflug kostete und meldete sich kurz darauf noch einmal, er würde ins Hotel kommen und uns die 400 Pfund bezahlen. Da hatten wir uns dann auch nicht mehr dagegen gewehrt.  ;-P

Irgendwann war er dann auch da, gab mir total geknickt das Geld und zog von dannen. Ich hatte ihn noch getröstet, dass wir jetzt unserer Tochter bei der Hochzeitsvorbereitung helfen könnten und sie sich freute, aber viel hatte es nicht geholfen. Als ich im Hotelzimmer zurück war und das Geld einsteckte, entdeckte ich, dass er uns sogar 500 Pfund gegeben hatte.

So war sogar das Hotel für die kommende Nacht, welches wir noch benötigten, bezahlt.

Für unsere Übernachtung wählten wir Swindon, das lag auf halber Strecke nach London und so mussten wir nicht die komplette Strecke in einem Rutsch fahren. Wir wollten nun nur noch einen relaxten Tag ohne weitere Überraschungen erleben!

Unterwegs gab‘s zur grenzenlosen Begeisterung unseres Sohnes noch eine Besichtigung eines historischen Anwesens.

Wir wollten wenigstens noch etwas Positives an Erinnerungen von diesem "Kurzurlaub" mitnehmen.

Da wir von unserem Osterurlaub noch stolze Besitzer eines Jahrespasses vom National Trust waren, wählten wir uns ein Anwesen, welches in deren Besitz ist. Nach guten zwei Stunden Autofahrt erreichten wir Newark Park in Ozleworth. Es war riesiges Gelände mit einem wunderschönen Park. Wir wanden uns als erstes dem Haus zu, welches bereits zwischen 1544 - 1556 erbaut wurde.

Wir schlenderten durch die Räume, aber so richtig packen wie zu Ostern unsere Besuche der vielen Herrenhäuser tat es uns dieses Mal nicht.

Wahrscheinlich waren wir aber einfach nur zu ausgelaugt nach den vorangegangenen Stunden...


Und so sind uns allen drei irgendwie keine näheren Informationen zu diesem Haus in Erinnerung geblieben.

Wir mussten daheim sogar nach dem genauen Namen des Anweses googeln. Nicht mal den wussten wir noch :-(


Nach der Besichtigung des Hauses gönnten wir uns ein Eis. Unsren Plan, noch eine Runde durch den Wildpark zu drehen,

begruben wir gleich wieder mit dem Blick gen Himmel. Es zog eine dunkle Wolkenwand auf.

 Das war unser roter Diesel-Flitzer mit Gangschaltung  :-D

 Kaum saßen wir im Auto ging der Wolkenbruch nieder.

Also schnell weg hier und auf nach Swindon zu unserem nächsten Hotel.

 Dort kaum im Zimmer bemerkten wir, dass die Spülung der Toilette nicht funktionierte. Also wieder zur Rezeption, wo uns ein anderes Zimmer zugewiesen wurde. Nun war uns ganz sicher klar: Die wollen uns hier nicht!!!   :-D

Das sollte alles nicht sein, die Entscheidung heimzufliegen, war richtig!

Neben dem Hotel war eine recht urige Bar, da konnten wir was essen und spülten unseren Frust mit 3 oder 4 Bier und Ciders hinunter.


 Es war ein lauer Sommerabend, den wir auf der Terrasse verbrachten, bevor es ab ins Bett ging.

 

Hier geht´s weiter zu Tag 3: