Tag 14

Freitag, 17. März 2023

by Bäda

Wie eigentlich schon von uns erwartet, wurden wir kurz vor 6 aus dem Schlaf gerissen.

Die Schwaben neben uns packten laut scheppernd zusammen. Die Holländer taten es ihnen dann gleich

und somit waren wir kurze Zeit später wohl mal wieder die letzten verbleibenden Gäste auf dem Areal. Uns war es recht,

so war danach wieder komplette Ruhe und wir konnten noch ein gutes Stündchen schlafen.

Während die Kiddies und ich versuchten, unsere müden Knochen wach zu bekommen, um in den Tag zu starten,

war Annett bereits auf Vogelpirsch unterwegs. Es musste doch möglich sein, einen der Rosenpapageien vor die Linse zu bekommen.   ;-P

Erst mal ein Rußnektarvogel:

Wir hoffen mal, dass unsere Tierbezeichnungen halbwegs richtig sind.

Zwei Hefte mit Abbildungen vieler beheimateter Tierarten in Namibia begleiteten uns und mit Hilfe derer versuchten wir,

alles Getier, was uns unterwegs begegnete, zu bestimmen. War aber für uns nicht immer klar ersichtlich.

Ein Glanzstar, von denen sich öfters einer um unseren Platz niederließ:

Endlich ein Foto eines Rosenpapageis:

Jetzt am Morgen mit anderem Sonnenstand konnten wir sie besser in der Felswand sehen und beobachten,

wo sie sich in den Felsspalten eingenistet hatten.

Ob´s wieder unser kleiner Freund vom Vorabend war, der uns hier besuchte?

Er fand jedenfalls paar Brotkrumen und so frühstückte er direkt neben uns.

War lustig zu sehen,

wie er sich bei unbekannten Geräuschen blitzschnell so flach auf den Boden drückte...

...um danach wieder genüsslich an seiner Beute zu knabbern.

Ganz wichtig vor jeder Fahrt war, unsere Wasserflaschen aufzufüllen.

Das war immer der letzte Job kurz vor der Abfahrt.

Bevor wir dann endültig das Spitzkoppe-Camp verließen, fuhren wir auf dem Gelände noch zum Rock Arch,

dem berühmten Felsenbogen, der schon in etlichen Filmen als Kulisse diente.

Von weitem sah er nicht so spektakulär aus, aber zum Hochkraxeln war es uns einfach bereits zu heiß.

Aber immerhin hatten wir von hier aus eine gute Sicht auf die nun vor uns liegende Spitzkoppe.

Die Spitzkoppe soll eines der am meisten fotografierten Bergmotive Namibias sein.

Der Inselberg erhebt sich aus einer relativ flachen Umgebung 700 m hoch.

Für uns, die wir quasi die Alpen direkt vor unserer Haustür haben, eigentlich Kinderkram  ;-P

Trotzdem schön anzuschauen!

Diese kleinen Siedlungen gab es häufig auf dem Weg von oder zur Spitzkoppe.

Es standen auch immer Frauen oder Kinder am Rand, die etwas verkaufen oder Wasser haben wollten.

Für uns stand aber nun die Weiterreise zum Madisa-Camp auf dem Programm.

Wir waren ein bisserl skeptisch, weil Annett drei Tage zuvor eine Mail mit der Info von der Campsite bekommen hatte,

dass an den kommenden Tagen der Pool renoviert werden und somit den Gästen nicht zur Verfügung stehen würde.

Der Pool war aber mit ein Hauptgrund, warum sie sich für diese Location für uns entschieden hatte.

Wir ärgerten uns darüber, dass die Betreiber des Campingplatzes diesen Umstand erst so spät kommunizierten.

Aber naja, mal schauen, was uns erwartete.

Das Madisa Camp liegt im Damaraland und somit im Gebiet der Wüstenelefanten.

Erste Warnschilder wiesen uns auf der Straße daraufhin:

Autoverkehr wie von europäischen Ländern bekannt, gab es nicht.

Hier standen noch Eselsgespanne hoch im Kurs:

Dann hatten wir das Madisa-Camp erreicht.

Wobei wir aber erstmal dran vorbeigedonnert waren. Anschließend fuhren wir von der falschen Seite auf's Gelände,

wodurch wir uns schwer taten, den Weg zur Rezeption zu finden. Aber irgendwann hatten wir's dann geschafft.

Wir checkten ein und die Enttäuschung war groß. Der Pool war wirklich leer.

Eigentlich wäre das wirklich eine tolle Oase gewesen, wo man den ganzen Tag lang mal am Pool hätte chillen können.

Aber ohne Pool war's halt für uns nicht so spektakulär.

Ziemlich zeitgleich mit uns landete eine französische Reisegruppe im Camp.

Nachteil von Reisegruppen: sie sind oft laut- sehr laut!

Dieser Umstand machte das Camp in unseren Augen nun nicht gerade besser und hob genauso wenig unsere Stimmung.

Wir hatten Durst und machten dann erstmal die Bar unsicher.

Direkt neben dem (leeren) Pool gab es eine sehr schöne Ecke mit einigen Hängematten zum Entspannen.

War eigentlich super chillig, wenn nicht auch die Reisegruppe eingetrudelt wäre. Was gabs da für ein Geschnatter!

Der Alkohol tat dann sein Übriges, sie bgannen zu singen und zu johlen, wir waren nur noch genervt!

Zwei Nächte waren eigentlich geplant und gezahlt, aber schon kurz nachdem wir uns in die Hängematten platzierten,

entbrandte zwischen uns Vier eine kleine Diskussion, ob wir wirklich an der zweiten Nacht festhalten sollten.

Aber was dann machen? Bereits eine Nacht früher im nächsten Camp aufschlagen und dadurch einen Tag mehr im Etosha-Nationalpark haben!

Das klang doch gut! Demokratische Abstimmung: 3 zu 1 Stimmen für eine frühere Abfahrt.

Ich war die Gegenstimme, hätte dem Camp durchaus noch mehr Zeit gegeben, sich von seiner besseren Seite zu zeigen.


Nachdem das für uns geklärt war, lief ich zur Rezeption, um das auch mit denen abzusprechen.

Das erwies sich als nicht so einfach. Dort konnte oder wollte man nicht unsere zweite Nacht stornieren. Angeblich war eine Rückerstattung nicht möglich, da die Buchungen über einen anderen Veranstalter liefen??? Annett hatte direkt beim Camp gebucht...

Auf große Diskussionen hatten wir keine Lust, also verzichteten wir auf die Rückerstattung unserer bereits gezahlten zweiten Nacht

und hielten an unserem Plan fest, das Camp bereits am nächsten Tag wieder zu verlassen.

Mit dieser beschlossenen Entscheidung stieg wenigstens auch gleich die Stimmung wieder innerhalb der Familie.

Und wir hatten endlich Augen für die schönen Dinge des Camps.

Um die Rezeption und die Bar rum gab es zum Beispiel einiges an Rostlauben und anderem Zeug zu bestaunen.

Und irgendwo sollte es sogar noch einen Hidden-Pool geben.

Also ist old Wagman, der alte Depp, mitten in der Hitze durch den riesigen Felsen gekraxelt auf der Suche nach dem versteckten Paradies.

Als ich die Pfütze dann endlich gefunden hatte, war das mitgeschleifte Bier warm, das ich im Pool trinken wollte! 

Blöd gelaufen! Aber die Aussicht war dafür phantastisch!

Meine Familie lag derweil faul in den Hängematten und döste vor sich hin.

Die öffentlichen Toiletten im Zentrum des Camps.

Benutzte man eine, "schloss" man sie durch einen Holzknüppel wie man am rechten Eingang erkennen kann.

Auch sehr urig!

Nach meinem kleinen Ausflug zum Hidden-Pool war es dann an der Zeit, die drei wachzurütteln und zu unserer Campsite zu fahren.

Wir kauften uns an der Rezeption noch ein Bündel Brennholz. Campsite Nummer 4 war uns zugewiesen worden.

Dort angekommen, war die Begeisterung weiterhin nicht besonders groß.

Die einzelnen Campsites lagen alle recht dicht an dicht für afrikanische Verhältnisse und so sah sich unsere Reisegruppe in der Planänderung,

den zweiten Tag nicht dort zu verbringen, bestätigt. Ob unser nächster gebuchter Campingplatz allerdings schon eine Nacht früher für uns Platz hatte, konnten wir noch nicht abklären. Denn hier gab's nix! Weder ein Netz zum Telefonieren, geschweige denn eine Internetverbindung.

Ein weiterer Grund für Stephanie und Moritz schnell weiterzuziehen!  ;-P

Heutiger Ausblick aus dem Zelt:

Direkt neben unserem Stellplatz befand sich unser eigenes Duschhäuschen.

Mal was anderes, es stand auf Stelzen:

Beim Gang zur Toilette mussten wir etwas auf unsere Köpfe aufpassen,

da war mitten in den Weg ein Ast gewachsen:

Aber coole Sicht von oben aufs Umland:

Unser Freiluft-WC:

Und unsere Dusche.

Das fanden wir schon herrlich, unterm Baum zu duschen mit dieser Aussicht:

Die Dusche musste hier mal wieder mit Feuer, also dem Donkey, beheizt werden.

Die Feuerstelle befand sich gleich neben dem Grill und so war's kein großes Ding.

Ich machte Feuer!!!  :-)

Bis wir eine gute Glut und somit warmes Wasser hatten, war einfach faulenzen angesagt.

Unsere Hängematten wurden aufgespannt, Stephanie las in ihrem Ebook und Moritz schlief vom Schaukeln der Hängematte fast ein.

Annett machte sich unterdessen mit ihrer Kamera auf und davon.

Direkt hinter den Campingplätzen schaute das Gelände wie ein ausgetrocknetes Flussbett aus.

Ab und an sollen da Elefantenherden durchziehen.

Und um es gleich vorwegzunehmen:

Wir sahen während unseres eintägigen Aufenthalts keinen einzigen der Dickhäuter umherlaufen.

Aber auch auf diesem eigentlich ebenen Gelände standen wie aus dem Nichts paar Felsen.

Als wären die irgendwann mal einfach so hingeworfen worden.

Wir hatten noch genügend Fleischvorräte aus Swakopmund in unserer Kühlbox, so dass es wieder ein wahres Grillfest für uns gab.

Währenddessen bekamen wir Nachbarn auf der neben uns liegenden Campsite, eine Familie mit drei kleinen Kindern.

Mit der Ruhe war es nun vorbei. Das Kleinste der Kids schrie fast ununterbrochen. Suuuper!!!

Nach dem Essen sah Stephanie von Weitem immer wieder mal etwas kleines entlang huschen.

Sie hoffte sehr auf einen Affen. Seitdem wir welche im Vorbeifahren an der Straße am zweiten Tag gesehen hatten,

sprachen wir immer wieder mal darüber, dass es schon cool wäre, wenn wir noch einmal welchen begegnen würden.

Wir liefen also gemeinsam zu der Stelle vor den Felsen und sahen da kleine Klippschliefer. Also nichts mit Affen.

Sie tummelten sich dort an einer Stelle, die für die Campingplatzmitarbeiter abgesperrt war.

Wir hielten uns an die Begrenzung und beobachten die Tierchen so nur aus der Entfernung.

Ein Klippschliefer blieb oben auf den Felsen sitzen.

Als wenn er in vollen Zügen die letzten Strahlen der Abendsonne genießen würde:

Dann begannen die drei Kinder auf unserem Nachbarplatz im Hintergrund so zu schreien, dass damit die kleinen Tierchen verscheucht wurden.

Grrrrr...

Wir genossen den Sonnenuntergang später von unserer Campsite aus.

Unser Tag endete dann mit einem von Stephanies Musikquiz´ , gefolgt von noch einem von Moritz.

Spaß und Spannung war also vorprogrammiert.

Übrigens bekamen wir am Nachmittag bei unserer Ankunft mitgeteilt, dass Strom nur bis 22.00 Uhr zur Verfügung stehen würde.

Und die Lampen würden täglich von 15.00 Uhr- 22.00 Uhr brennen. Den Sinn dahinter, Licht bereits ab 3 Uhr nachmittags brennen zu lassen,

verstanden wir nicht wirklich...

21.59 Uhr machte es "plopp" und wir saßen im Dunkeln  :-D

Campingplatz:

Madisa Camp

Private Camp Site mit eigenem Sanitätshäuschen (warmes Wasser nur mit Donkey) 15.- Euro pro Person und Nacht

 

Hier geht´s weiter zu Tag 15: